
Panzerdraisine Tatra
Teile: 242
Maßstab: 1/25
Länge: 15 cm
Die kleinste, zugleich aber eine der schmuckhaftesten Produktionen der sehr gelungenen Reihe der militärischen Bahnfahrzeuge des GPM-Verlages (Nr. 12/99 -Katalog-Nr.161): Panzerdraisine Tatra (1939) der Polnischen Armee als Kartonmodellbausatz im Maßstab 1:25.
Die sehr dynamische Entwicklung der Panzerzüge bei der Polnischen Armee während der Konflikte mit Russland (1918 - 1920) bewirkte, daß zu der Zeit 27 Züge im Einsatz waren. Nach dem Ende der polnisch-russischen Kriegshandlungen wurde ein Teil der Züge ausgemustert, im Dienst blieben jedoch immerhin noch 12 Züge, die sich im besten technischen Zustand befanden. Die neue Kampfdoktrin der Züge, die auf Grund der Kriegserfahrungen entwickelt wurde, zeigte auf die Notwendigkeit des Einsatzes von kleineren Aufklärungs-Schienenfahrzeugen. Infolgedessen wurden 2 Panzerdraisinen AUSTRO-DAIMLER FB12 erworben, die im Jahre 1927 auf der Strecke Jablonna - Mlawa (bei Warszawa / Warschau) umfangreichen Tests unterzogen wurden. Vor dem Hintergrund des negativen Gutachtens des Kommandanten der Schul- und Übungs-Panzerzuggruppe, Major E. Czerny, hat man von einem größeren Einkauf der FB12 Abstand genommen. Die Alternative zu der AUSTRO-DAIMLER hieß TATRA und stammte aus Tschechien. Es wurden 6 komplette Draisinen und 9 Fahrgestelle des Typs gekauft und es wurde geplant, einige bereits in Polen erstellten Panzerkonstruktionen auf den Fahrgestellen anzubauen. Es kam jedoch nicht dazu, da sich die serienmäßigen Draisinen als kaum besser als die AUSTRO-DAIMLER-Fahrzeuge zeigten. Die schwache Leistung ihrer Triebwerke bedingte eine viel zu langsame Beschleunigung, ein Winterbetrieb auf vereisten Schienen setzte die Draisinen oft außer Betrieb und mittlere und größere Schneeverwehungen stellten sich für die Fahrzeuge als unüberwindliche Hindernisse dar... Als die sicherste Begleitform der Panzerzüge etablierten sich die Laufschienen TK mit den französischen Panzern Renault R17. Die 6 Panzerdraisinen TATRA, die bereits bei der Polnischen Armee in Dienst gestellt wurden, sind der 1. und der 2. Panzerzuggruppe in Jablonna, bzw. Niepolomice angeschlossen worden und fanden dort den Einsatz als Schul- und Übungsfahrzeuge. Nach dem Kriegsausbruch nahmen einige TATRAS an den Kämpfen von Panzerzügen Nr.13 GENERAL SOSNKOWSKI und Nr.15 SMIERC teil. Zwei durch die Wehrmacht eroberte Panzerdraisinen dienten dann bei den deutschen Panzerzügen PzZug 1 und PzZug 7 als Geleitfahrzeuge.
Gewicht: etwa 3,7 t; Besatzung: 2 bis 3 Soldaten; Bewaffnung: zwei 7,92mm-Maschinengewehre; Bepanzerung: 5 bis 8mm genietete Walzpanzerplatten; Antrieb: luftgekühlter, 2-Zylinder 1100ccm-Benzinmotor mit einer Leistung von 12 PS; Kraftstoffvorrat: 80 l; max. Geschwindigkeit: 45 km/h; Reichweite: bis zu 700 km.
242 Elemente (auf 4 Bögen 21x30cm) stellen angesichts der kleinen Ausmaße der Draisine eine anständige Anzahl dar und bieten eine durchaus gute Detaillierungsmöglichkeit: Inneneinrichtung, Türen und Einstiegsluken, die als geschlossen oder geöffnet dargestellt werden können, drehbarer Turm, bis ins Kleinste dargestellte Waffen und Ausrüstungselemente, ein Schienenstück...
Braun-hellbraun-grüner Tarnanstrich, gute Graphik mit Darstellung aller Nieten und Panzerstrukturen verstärken zusätzlich die verblüffende Optik der Draisine.
Saubere und in feinster Graphik erstellte 3-D-Montagezeichnungen ergänzen eine polnische Bauanleitung.