





Deutsche Einheits-Güterzuglokomotive BR 86 in der Darstellung des Fahrzeugs 86 861 der Deutschen Reichsbahn diesmal in einer etwas anderen Form eines Kartonmodellbausatzes, nämlich als Extrempräzisions-Ganzlasercut-Bausatz des Angraf-Verlages Nr. 1/2013 (Sonderausgabe) im Maßstab 1:25.
Modellkonstrukteur: der mittlerweile von mehreren Bahnfahrzeug-Modellen bekannte Adrian Wandtke.
Die Baureihe 86 war eine Einheits-Güterzugtenderlokomotive der Deutschen Reichsbahn. Sie war für den Einsatz auf den Nebenstrecken vorgesehen und wurde von fast allen für die Reichsbahn tätigen Unternehmen geliefert. Ab 1942 wurde sie in einer vereinfachten Form als Übergangskriegslokomotive (ÜK) gebaut. Dabei war das Entfallen der zweiten Führerstandsseitenfenster, sowie die als Scheibenräder ausgeführten Laufräder am augenfälligsten.
Fast alle deutschen Lokomotivfabriken waren am Bau der Maschinen beteiligt. Im Zeitraum von 1928 bis 1943 wurden 775 Exemplare gebaut, Einsatzgebiete waren vor allem Mittelgebirgsstrecken, die ersten zehn Exemplare erhielten deshalb eine Riggenbach-Gegendruckbremse.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gelangten viele Lokomotiven zu anderen Bahnverwaltungen. Nach dem Kriegsende verblieben 385 Maschinen auf dem Netz der Deutsche Bundesbahn, wovon acht wegen Kriegsschäden bis 1952 ausgemustert wurden. Die bei der N.S. vorgefundene 86 520 wurde an die DB abgegeben. Die Deutsche Reichsbahn konnte nach Abgabe von 71 Loks an die S´D von 172 Exemplaren noch 164 in den Betriebsbestand aufnehmen. Die ÖBB fand 27 Maschinen vor, wovon sie zwei wegen schweren Schäden ausmusterte und die 86 477 an die S´D abgeben musste. 1950 erhielt sie aus Ungarn von der MÁV drei von der ?SD erhaltene Maschinen. Die ?SD hatte insgesamt 69 Lokomotiven vorgefunden, wovon sieben Exemplare aufgrund ihrer Beheimatung in Sachsen als sowjetische Beute galten und an die S´D abgegeben wurden. Weitere Loks tauschte sie mit der DR und DB aus. Schlussendlich nahm sie allerdings nur 26 Loks wieder in Betrieb, die in Baureihe 455.2 umgezeichnet wurden. Bei der PKP wurden von 46 aufgefundenen 45 Lokomotiven als TKt3-1 bis TKt3-45 wieder in Betrieb genommen. Zwei Maschinen gelangten direkt zur S´D, einschließlich aller beschlagnahmten Lokomotiven erhielt sie somit 84 Maschinen. Verschollen sind nur die 86 009 und 86 016.
Die Bundesbahn stationierte die meisten 86er in Nürnberg für die fränkischen Nebenstrecken und den dortigen Rangierbahnhof. Auch das Bahnbetriebswerk Hof war bekanntes 86er Territorium. Mit der BR 86 wurden auch regelmäßig kurze Eilzüge gefahren. Die DB musterte ihre letzte Lok 1974 aus.
Bei der DR waren die 86er hauptsächlich im Bw Aue (mit ca. 50 Maschinen) für die umliegenden Erzgebirgsstrecken stationiert. Einige auf der Insel Usedom im Bw Heringsdorf stationierte Exemplare der DR erhielten wegen des fast ständig wehenden Seitenwindes Windleitbleche. Die Loks verwendete man im Gebirge auch zur Beförderung von Eil- und Schnellzügen wie dem D764, der zwischen Zwickau und Schwarzenberg mit einer 86er gefahren wurde. Als letzte Zugleistung einer 86er wurde am 25. September 1976 der P 16650 auf der Stichstrecke Schlettau-Crottendorf gefahren, sechs Jahre später übernahmen 86 001, 86 056 und 86 501 abwechselnd wieder bis Mai 1988 den Zugdienst auf dieser Strecke. Seit ihrer Indienststellung 1928 stand 86 001/86 1001-6 fast täglich unter Dampf, wurde aber in ihren letzten Betriebsjahren oft nur als Heizlok genutzt. Zusammen mit 86 501 wurde die Lok zum 100-jährigen Jubiläum der Strecke Schlettau-Crottendorf im Jahr 1989 nochmals eine Woche im Plandienst eingesetzt. 86 001 erreichte mit einem Dienstalter von 60 Jahren die längste Einsatzdauer aller im Plandienst eingesetzten Einheitstenderloks. Seit 1999 ist 86 001 kalt abgestellt.
Von allen Lokomotiven der Baureihe 86 leisteten die österreichischen Maschinen die spektakulärsten Einsätze, unter anderem mit schweren Erzleerzügen als Vorspann für eine BR 52. Alle Loks der ÖBB erhielten auch eine Saugluftbremse, da diese beim Wagenpark noch verbreitet war. Stationiert waren die Maschinen hauptsächlich bei den Heizhäusern Hieflau, Selzthal, Linz, Bischofshofen und St. Veit (Glan). Von 1966 bis 1972 wurden alle Maschinen ausgemustert, die von der Österreichischen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte gekaufte 86.476 entging der Verschrottung. Die Lok wurde bisher allerdings nicht ausgestellt.
Das wichtigste Einsatzgebiet der 455.2 bei der ?SD war die Werkbahn des Hüttenwerkes Ostrava, auf der bis zu elf Maschinen gleichzeitig eingesetzt wurden. Diese Lokomotiven hatten eine zweite Strahlpumpe anstelle des Vorwärmers erhalten. Ende der 1950er Jahre wurden sie durch die Baureihen 555.0 und 555.1 ersetzt. Bereits 1963 waren alle Exemplare der 455.2 aus dem Betriebsbestand ausgeschieden.
Wie auch die Maschinen der ?SD hatten die polnischen TKt3 anstelle des Oberflächenvorwärmers eine zweite Strahlpumpe erhalten. Eingesetzt wurden die Loks fast ausschließlich auf Nebenbahnen und später auch Rangierbahnhöfen. Im Jahr 1964 verkaufte die PKP vier Lokomotiven an die Bergbauindustrie. Anschließend begann die Ausmusterung, 1973 waren nur noch zwei Loks im aktiven Bestand. Am 2. Januar 1975 schied mit TKt3-15 die letzte Lok dieser Baureihe aus dem Bestand der PKP. Mit TKt3-16 (ehemals 86 240), einer der vier verkauften Exemplare, blieb eine Maschine dieser Gattung in Polen erhalten.
Die Loks, die zur S´D gelangten, wurden vermutlich in den seltensten Fällen umgespurt und eingesetzt. Bewiesen ist nur bei 86 798 ein Einsatz als Werklok nahe Jekaterinburg.
In Deutschland museal erhalten geblieben sind neben der oben genannten 86 001 (SEM Chemnitz), der ältesten Maschine dieser Baureihe, die Lokomotiven 86 049 (VSE Schwarzenberg), 86 283 (DDM Neuenmarkt-Wirsberg), 86 457 (DB Museum) und 86 607 (VMD Leihgabe nach Adorf, ÜK). Betriebsfähig ist derzeit nur die 86 333 bei der "Sauschwänzlebahn". In Aufarbeitung befinden sich 86 346 der UEF Ettlingen, 86 348 der GES, die gemeinsam mit 64 094 bis 1999 auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums in Ludwigsburg aufgestellt war, und 86 744 (ÜK) der MEM. 86 457 des DB Museums wurde 2005 beim Brand des Lokschuppens des BW Nürnberg 1 (Museumsdepot des Nürnberger Verkehrsmuseums) schwer beschädigt und danach ins Eisenbahnmuseum Heilbronn gebracht, wo sie 2011 optisch aufgearbeitet wurde. Von der DR wurden die 86 056 und 86 501 an die ÖGEG in Österreich verkauft, die auch die ehemalige ÖBB-Lok 86 476 besitzt. In Polen ist 86 240 als Tkt3-16 erhalten geblieben. Insgesamt sind damit 13 Loks erhalten geblieben, neun davon befinden sich in Deutschland. (danke Wikipedia!)
Modelllänge: 55,3cm!
Die Laserschneidetechnik ermöglichte eine, mit klassischem Werkzeug (Schere, Skalpell) nicht erreichbare Präzision des Ausschneidens der feinsten Elemente aber gleichzeitig auch, dank der Lasercut-Gravurtechnik eine neue Dimension der Gestaltung der Außenhaut. Außer den, bereits bekannten Warnhinweis-, Nennschildern, PKP-Schriftzügen, wurden Nieten auf entsprechenden Außenhautsegmenten, Holzstruktur auf Verkleidungsbretter des Tenders, Schraubenköpfe u.ä. plastische Muster auf den Elementen graviert.
Der Preis, der ein Modellbauer dafür bezahlt, ist die Notwendigkeit des Bemalens der Elemente – die sämtlichen Elemente sind weiß und müssen (schwarz mit rotem Fahrgestell) angemalt werden.
Polnische Bauanleitung ergänzt zahlreiche General-, Montage und Schablonenzeichnungen.
Bilder des gebauten Modells: Martin Winter - herzlichen Dank!