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Tourenwagen Mercedes Simplex aus dem Jahr 1904 1:25 präzise, übersetzt
Eine sehr schmuckhafte Produktion des Orlik-Verlages (Katalog-Nr. 184 - 7/2023): Tourenwagen Mercedes Simplex aus dem Jahr 1904 als Präzisions-Kartonmodellbausatz im Maßstab 1:25. Dieses Modell erschien bereits bei dem Super-Model-Verlag als Nr. 1/2004.
Modellentwurf: Gebrüder, Marjan und Jaroslaw Sobel.
Als Mercedes-Simplex werden verschiedene Modelle der Daimler-Motoren-Gesellschaft von 1902 bis 1910 bezeichnet, die den Zusatz durch die vereinfachte Bedienung erhielten. Der Zusatz verschwand mit dem Jahr 1905, wodurch die letzten Modelle diesen Zusatz nie trugen. Die Simplex-Modelle sind Nachfolger des Mercedes 35 PS, die ab 1902 in Cannstatt und ab 1904 in Untertürkheim gebaut wurden.
Bereits im Herbst 1901 machte sich Wilhelm Maybach an die Weiterentwicklung der ersten Mercedes-Typenreihe. Als neues Topmodell und direkter Nachfolger des Mercedes 35 PS entstand zunächst der Mercedes-Simplex 40 PS. Der Radstand wuchs auf 2450 mm, seine Bedienung wurde weiter vereinfacht durch „automatisches“ Auskuppeln und Abbremsen der Antriebswelle beim Betätigen des Schalthebels. Diese frühe Verbesserung des Bedienkomforts schlug sich im Namenszusatz „Simplex“ nieder.
Die Außenabmessungen des Motors blieben unangetastet, Bohrung und Hub werden jedoch geändert. Der Hubraum wuchs auf 6786 cm³, die Leistung stieg auf 45 PS (33 kW). Die Nockenwellen wurden gekapselt, und es gab nur noch einen Vergaser, dessen neue Vorwärmeinrichtung der besseren Zerstäuberwirkung der Maybach-Luftdüse diente.
Auch die Kühlung wurde verbessert. Das mit 60 cm Durchmesser ziemlich große Schwungrad erhielt Leitschaufeln, die den Luftdurchsatz von Kühler und Motorraum sicherten. Dafür fiel der Kühlerventilator weg, der Motorraum bekam Abdeck- und Leitbleche, die Wagenunterseite wurde mit Blechen verschlossen, eine Idee, die inspirierend auf nachfolgende Motorkonstruktionen in aller Welt wirkte. Der Kühlwasserbedarf sank um weitere zwei Liter auf sieben.
Kupplung (links) und die Pedale für die zwei unabhängig voneinander arbeitenden Außenband-Bremsen am Getriebe
Um der nochmals gestiegenen Motorleistung gerecht zu werden, erhielt der Wagen eine zweite Fußbremse, die als Bandbremse auf die Zwischenwelle des Kettenantriebs wirkte. Alle vier Bremsen – also auch die Trommelbremsen der Hinterräder und die Kardanbremse – wurden mit Spritzwasser gekühlt, das beim Betätigen aus einem Vorratsbehälter auf die Reibflächen tropfte. Weitere konstruktive Maßnahmen machten den Mercedes-Simplex zu einem 942-kg-Leichtgewicht mit guten Gewinnchancen gegen die durchweg deutlich schwerere Konkurrenz. Das erste Exemplar dieses Wagens wurde am 1. März 1902 an Emil Jellinek nach Nizza auf den Weg gebracht. Bei der dortigen Rennwoche war das neue Modell auf Anhieb erfolgreich: Wie der Mercedes 35 PS ein Jahr zuvor, gewann diesmal der 45-PS-Wagen das Bergrennen Nizza–La Turbie in einer neuen Rekordzeit. Er wurde zum Urvater aller Mercedes Renn- und Sportwagen der nächsten Generationen. „Mercedes-Simplex“ war in aller Munde und regte Kaiser Wilhelm II. zu einem Bonmot an. Auf der Automobil-Ausstellung in Berlin im März 1903 lässt er Wilhelm Maybach wissen: „Ja, wunderschön Ihr Motor! Aber, na ganz so simplex ist er ja auch wieder nicht.“
Der fünfte Mercedes-Simplex 40 PS wurde William Kissam Vanderbilt II, einem US-amerikanischen Milliardär und Autofan, der auch schon einen Mercedes 35 PS besaß, am 14. März 1902 in Cannstatt von der DMG übergeben. Er startete sofort zu einer 600-km-Tour nach Paris, wo er am Abend des zweiten Reisetages eintraf. Am 3. Mai unternahm er auf der Straße von Ablis nach Chartres einen Rekordversuch über einen Kilometer mit fliegendem Start, was ihm auch gelang. Die Höchstgeschwindigkeit seines Mercedes-Simplex wurde mit 111,8 km/h gemessen. Die Teilnahme an damals beliebten Langstreckenrennen und immer neue Rekordfahrten in Europa und Amerika waren für Vanderbilt Jr. sportlicher Zeitvertreib, festigten den Ruf des Mercedes – samt dem seines Fahrers – und bescherten der DMG in stetig zunehmendem Maß prominente Käufer. Dieser Mercedes-Simplex 40 PS von 1902 des William K. Vanderbilt Jr. ist nach heutiger Kenntnis der älteste existierende Mercedes und eines der wenigen überlebenden Exemplare dieser Modellreihe. Seine Geschichte lässt sich lückenlos zurückverfolgen.
Handpumpe zum Druckaufbau in Tank und Schmieröl-Vorratsbehälter vor dem Motorstart, Manometer zur Kontrolle. Darüber der Kraftstoff-Mengenregler
1923 erwarb ihn ein nach Amerika ausgewanderter deutscher Rennmechaniker, der eine Mercedes-Werkstatt betrieb. „Mercedes Joe“ kümmerte sich vor allem um Filmstars und deren Automobile. Der Simplex diente als Ersatzteiltransporter. 1930 kaufte ihn die Scripps-Familie, reiche Zeitungsleute aus San Diego. Er diente bis in die frühen 1940er Jahre den Scripps-Kindern als Fahrschulauto. Später lief er noch auf der Scripps-Farm, bis er ausgedient hatte und in einer Scheune dahindämmerte.
Kettenantrieb
Bill Evans Sr. erwarb ihn 1960 von den Scripps und stellte ihn in sein 1953 erbautes Bahia-Hotel in San Diego. Seine Recherchen förderten zutage, dass es sich tatsächlich um ein Modell 1902 handelte. Sichere Anhaltspunkte waren die aus einem Rohr gefertigte Vorderachse und die nur bei diesem Modell von 1902 am vorderen Rahmenende beweglich aufgehängten Blattfedern.
Die Straßenversion dieses Wagens hatte den enormen Kaufpreis von 60.000 Goldmark (entspricht heute etwa 459.500 Euro).
Mercedes-Simplex 40/45 PS (1904)
Die Bezeichnung änderte sich in 40/45 PS, wobei die erste Zahl die Nominalleistung und die zweite Zahl die Effektivleistung angab. (danke Wikipedia!)
Die hohe Anzahl der Bauelemente von 513 Stück (auf 3 Bögen 22x32cm) erklärt die Namen des Konstrukteur-Doppelpacks: Gebr. Sobel (berühmt u.a. durch die Tiger I und Pz Kpfw V Panther des Halinski-Verlags je mit 2500 Teilen, die seiner Zeit die Fahrzeugdetaillierung im Bereich der Kartonmodelle revolutionierten). Nun haben sie sich eine kleinere Konstruktion vorgenommen, die sie allerdings mit ihrer berühmten Gründlichkeit und Perfektionismus behandelt haben: Fahrgestell mit lenkbarer Vorderachse; Radfederung aus einzelnen Elementen; Speichenräder; Antriebswelle; Kupplung; Motornachbildung mit Motorblock, Kühler, einzelnen Zylindern, Steuerung, Wasserpumpe, Schwungrad und Getriebe; natürlich aufklappbare Motorhaube; Keilriemenantrieb; abnehmbares Verdeck;... alleine das Schlusslicht besteht aus 11 Elementen!
Modelllänge: 17 cm!
* Ein LC-Rad-/Detailsatz kann zusätzlich bestellt werden! Vor allem die filigranen Speichen-, Zahnräder und das Lenkrad glänzen mit einer Präzision der Darstellung.
Feine Computergraphik, frische Farbgebung, gute Druckqualität. Zeichnerisch und inhaltlich vorbildliche 3-D-Bauzeichnungen ergänzen die polnische Bauanleitung, die bei Bestellung dem Bastelbogen in übersetzter Form beiliegt!