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Reichenbacher Turm und Kaisertrutz aus Görlitz 1:200 DDR-Verlag Junge Welt, 1979
zur Zeit nicht lieferbar
Eine bereits seltene Produktion: Reichenbacher Turm und Kaisertrutz – zwei Görlitzer Befestigungsanlagen des Mittelalters als Kartonmodellbausatz des DDR-Verlages Junge Welt (1. Auflage aus dem Jahr 1979) im Maßstab 1:200.
Modellkonstruktion: Karl-Heinz Völker.
Der Reichenbacher Turm ist ein erhalten gebliebener Teil der westlichen Stadtbefestigung von Görlitz. Er ist mit 51 Metern der höchste der drei erhaltenen Wach- und Wehrtürme der Stadt (die anderen beiden sind der Nikolaiturm und der Dicke Turm). Lediglich der Rathausturm überragt ihn mit einer Höhe von 63 Metern.
Möglicherweise reicht die Geschichte des Turms bis ins 13. Jahrhundert zurück, als der Obermarkt angelegt wurde. 1376 wurde er zum Schutz des westlichen Stadttors erstmals urkundlich erwähnt. Der quadratische untere Teil des Turms stammt noch großenteils aus dieser Zeit. Über dem quadratischen Teil wird dieser durch ein Achteck mit Pultdach abgelöst, welcher in einen zylindrischen Oberturm übergeht. Gekrönt wird der Turm von einem runden Wehrgang mit Spitzbogenfriesen und der Haube.
1485 wurde der Wehrgang auf den zylindrischen Oberturm aufgesetzt und der Turm bekam eine hölzerne Turmspitze. 1521 wurde der Reichenbacher Turm durch zwei hohe Schildmauern mit dem 1490 errichteten Kaisertrutz verbunden. Das Reichenbacher Tor befand sich in der nördlichen Schildmauer. Die spätgotische Turmspitze wurde 1782 durch eine kupfergedeckte Barockhaube ersetzt. Der Abbruch der Stadtbefestigung und des Tors in diesem Bereich erfolgte ab 1862. Erst 1869 legte man den Fußgängerdurchgang durch den Turm an.
1904 zog der letzte Türmer aus und die Turmglocke läutete seitdem elektrisch. Aufgrund starker Schäden wurde der Turm ab 1935 umfassend restauriert. Bei den Sanierungsarbeiten wurden 1936 acht Stahlanker in den unteren Teil des Turms eingezogen, die man hinter zwölf farbigen Wappen verbarg, die der Görlitzer Maler Arno Henschel anfertigte. Die oberen sechs Wappen zeigen die Länder, zu denen Görlitz in seiner Geschichte gehörte. So zeigen sich auf der Westseite des Turms die Wappen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und Böhmens; auf der Südseite die Wappen Brandenburgs und Preußens sowie schließlich auf der Ostseite die Wappen Schlesiens und Sachsens. Die unteren sechs zeigen die Wappen des Oberlausitzer Sechsstädtebundes. 1946 wurde der Turm schon von ersten Besuchern erstiegen. 1953 wurde der Turm ein Aussichtsturm und zugleich Teil der Städtischen Kunstsammlungen, des heutigen Kulturhistorischen Museums. In den einzelnen Turmetagen befinden sich verschiedene Ausstellungsobjekte. 1999 wurde die Barockhaube neu gedeckt.
Der Reichenbacher Turm und die Kaisertrutz sind heute Teil des Kulturhistorischen Museums Görlitz.
Der Kaisertrutz ist eine der einstmals 32 Basteien, von denen heute noch vier erhalten sind, welche die Stadt Görlitz zur Verteidigung besaß.
Im Bereich älterer vorstädtischer Holzgebäude (Scheunen) wurde 1427 eine „sehr starke Befestigungsanlage“ als Teil des Budissiner (Bautzener) bzw. Reichenbacher Tores errichtet. 1490 wurde das „große Reichenbacher Rondell“, das später den Namen Kaisertrutz erhielt, als vorgelagerte Bastion der doppelzügigen Stadtmauer zur Sicherung der von Westen durch die Stadt verlaufenden Handelsstraße Via Regia gebaut.
Im Dreißigjährigen Krieg bekam 1641 der Kaisertrutz seinen Namen. Die Stadt wurde von den Schweden besetzt und trotzte den kaiserlichen und sächsischen Truppen vor der Stadt während einer mehrwöchigen Belagerung. 1848 wurde der Kaisertrutz nach Abbruch der Verbindungsmauern zum Reichenbacher Turm und zur Stadtmauer als Hauptwache der preußischen Garnison umgebaut. Sowohl den Stadtgraben um den Trutz als auch sein Untergeschoss verfüllte man. Die neue Wache erhielt einen Arkadenvorbau und zwei flankierende Türmchen. Nach umfangreichen Umbauarbeiten wurden 1932 die Abteilungen Stadtgeschichte und Ur- und Frühgeschichte der Oberlausitz des damaligen Kaiser-Friedrich-Museums im Kaisertrutz eröffnet.
1948 erfolgte die Wiedereröffnung des Kaisertrutzes. Die archäologische Ausstellung des städtischen Museums wurde zugunsten der neuen Gemäldegalerie in das Barockhaus Neißstraße 30 verlegt. Von 1998 bis 1999 erfolgte die Beräumung des verfüllten Untergeschosses, wobei unter den Fundamenten ein mittelalterlicher Holzbrunnen des 13. Jahrhunderts zu Tage kam. (danke Wikipedia!)
Deutsche Anleitung ist mit Bauzeichnungen ergänzt.
Modellkonstruktion: Karl-Heinz Völker.
Der Reichenbacher Turm ist ein erhalten gebliebener Teil der westlichen Stadtbefestigung von Görlitz. Er ist mit 51 Metern der höchste der drei erhaltenen Wach- und Wehrtürme der Stadt (die anderen beiden sind der Nikolaiturm und der Dicke Turm). Lediglich der Rathausturm überragt ihn mit einer Höhe von 63 Metern.
Möglicherweise reicht die Geschichte des Turms bis ins 13. Jahrhundert zurück, als der Obermarkt angelegt wurde. 1376 wurde er zum Schutz des westlichen Stadttors erstmals urkundlich erwähnt. Der quadratische untere Teil des Turms stammt noch großenteils aus dieser Zeit. Über dem quadratischen Teil wird dieser durch ein Achteck mit Pultdach abgelöst, welcher in einen zylindrischen Oberturm übergeht. Gekrönt wird der Turm von einem runden Wehrgang mit Spitzbogenfriesen und der Haube.
1485 wurde der Wehrgang auf den zylindrischen Oberturm aufgesetzt und der Turm bekam eine hölzerne Turmspitze. 1521 wurde der Reichenbacher Turm durch zwei hohe Schildmauern mit dem 1490 errichteten Kaisertrutz verbunden. Das Reichenbacher Tor befand sich in der nördlichen Schildmauer. Die spätgotische Turmspitze wurde 1782 durch eine kupfergedeckte Barockhaube ersetzt. Der Abbruch der Stadtbefestigung und des Tors in diesem Bereich erfolgte ab 1862. Erst 1869 legte man den Fußgängerdurchgang durch den Turm an.
1904 zog der letzte Türmer aus und die Turmglocke läutete seitdem elektrisch. Aufgrund starker Schäden wurde der Turm ab 1935 umfassend restauriert. Bei den Sanierungsarbeiten wurden 1936 acht Stahlanker in den unteren Teil des Turms eingezogen, die man hinter zwölf farbigen Wappen verbarg, die der Görlitzer Maler Arno Henschel anfertigte. Die oberen sechs Wappen zeigen die Länder, zu denen Görlitz in seiner Geschichte gehörte. So zeigen sich auf der Westseite des Turms die Wappen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und Böhmens; auf der Südseite die Wappen Brandenburgs und Preußens sowie schließlich auf der Ostseite die Wappen Schlesiens und Sachsens. Die unteren sechs zeigen die Wappen des Oberlausitzer Sechsstädtebundes. 1946 wurde der Turm schon von ersten Besuchern erstiegen. 1953 wurde der Turm ein Aussichtsturm und zugleich Teil der Städtischen Kunstsammlungen, des heutigen Kulturhistorischen Museums. In den einzelnen Turmetagen befinden sich verschiedene Ausstellungsobjekte. 1999 wurde die Barockhaube neu gedeckt.
Der Reichenbacher Turm und die Kaisertrutz sind heute Teil des Kulturhistorischen Museums Görlitz.
Der Kaisertrutz ist eine der einstmals 32 Basteien, von denen heute noch vier erhalten sind, welche die Stadt Görlitz zur Verteidigung besaß.
Im Bereich älterer vorstädtischer Holzgebäude (Scheunen) wurde 1427 eine „sehr starke Befestigungsanlage“ als Teil des Budissiner (Bautzener) bzw. Reichenbacher Tores errichtet. 1490 wurde das „große Reichenbacher Rondell“, das später den Namen Kaisertrutz erhielt, als vorgelagerte Bastion der doppelzügigen Stadtmauer zur Sicherung der von Westen durch die Stadt verlaufenden Handelsstraße Via Regia gebaut.
Im Dreißigjährigen Krieg bekam 1641 der Kaisertrutz seinen Namen. Die Stadt wurde von den Schweden besetzt und trotzte den kaiserlichen und sächsischen Truppen vor der Stadt während einer mehrwöchigen Belagerung. 1848 wurde der Kaisertrutz nach Abbruch der Verbindungsmauern zum Reichenbacher Turm und zur Stadtmauer als Hauptwache der preußischen Garnison umgebaut. Sowohl den Stadtgraben um den Trutz als auch sein Untergeschoss verfüllte man. Die neue Wache erhielt einen Arkadenvorbau und zwei flankierende Türmchen. Nach umfangreichen Umbauarbeiten wurden 1932 die Abteilungen Stadtgeschichte und Ur- und Frühgeschichte der Oberlausitz des damaligen Kaiser-Friedrich-Museums im Kaisertrutz eröffnet.
1948 erfolgte die Wiedereröffnung des Kaisertrutzes. Die archäologische Ausstellung des städtischen Museums wurde zugunsten der neuen Gemäldegalerie in das Barockhaus Neißstraße 30 verlegt. Von 1998 bis 1999 erfolgte die Beräumung des verfüllten Untergeschosses, wobei unter den Fundamenten ein mittelalterlicher Holzbrunnen des 13. Jahrhunderts zu Tage kam. (danke Wikipedia!)
Deutsche Anleitung ist mit Bauzeichnungen ergänzt.