Eine Produktion des Modelik-Verlages (Nr.4/09 als Erstausgabe, noch im Offsetdruck): französischer Panzer SAINT CHAMOND aus der letzten Produktionsserie mit dem rechteckigen Beobachtungsturm des Fahrers und mit dem Geschütz Schneider Model 1897, in der Darstellung des Fahrzeuges mit der Seitennummer 706 aus dem Jahr 1916 als Präzisions- (im Außenbereich) Kartonmodellbausatz im Maßstab 1:25.
Modellkonstrukteur: Piotr Koper.
Während des 1. Weltkrieges führte Frankreich Entwicklungsarbeiten an einem bepanzerten Kampffahrzeug durch. Die erste Konstruktion eines serienproduzierten Panzers wurde bei der zivilen Fa. Schneider gebaut, die ihre Produktion hauptsächlich für den Armeebedarf richtete. Der als Panzerschlepper bezeichnete SCHNEIDER CA „Char d’Assaut Schneider“ sollte gepanzerte Truppenschlitten über deutsche Schützengräber ziehen, stellte sich jedoch für eine solche Aufgabe als zu schwach bepanzert und bewaffnet. Seine Benzintanks waren außerdem bei feindlichem Feuer leicht verwundbar und brannten schnell, so dass die Fahrzeugkonzeption verworfen wurde. Auf der Grundlage des US-Schleppers HOLT (genauso, wie der Vorgänger der Fa. Schneider) entstand ein neues Konzept, diesmal eine Eigenentwicklung der französischen Armee – ein Panzer ST. CHAMOND (genannt von der Stadt, wo das Fahrzeug produziert wurde) - „Char d’Assaut St.Chamont“. Das Fahrgestell des Schleppers wurde durch das Anbauen von einem dritten Wagen verlängert, als Kraftübertragung wurde ein elektrisches Getriebe eingesetzt – ein 4-Zylinder Verbrennungsmotor Panhard trieb einen Stromgenerator an, der durch ein elektrisches Crochard–Collardeau-Getriebe wiederum E-Motoren (für jede Kette einen separaten) speiste. Es war zu damaligen Zeitpunkt eine fortschrittliche Entwicklung – durch z.B. das Drehen der Ketten und entgegen gesetzten Richtungen könnte der Panzer auf der Stelle wenden. Die ganze Steuerung mit dem Fahrzeug könnte außerdem von einem einzelnen Menschen bedient werden, was damals keines Falls ein geltender Standard war. Der Nachteil der Vorrichtung war jedoch ihr Gewicht, mit deren die Panzerkonstruktion um 5 Tonnen belastet wurde. In hinterem Bereich des Rumpfes befand sich ein zweiter Fahrersitz, der für das Rückwärtsfahren benutzt wurde, da der Panzer dank der E-Getriebe mit gleicher Geschwindigkeit wie vorne auch Rückwärts fahren könnte. Das Triebwerk wurde in dem Rumpf zentral gelagert, war aber von dem Mannschaftsraum nicht abgeschirmt, was in ohrbetäubenden Lärm für die Besatzung während jedes Einsatzes bedeutete. Zusätzlich wurde die Luft aus dem Kühler in das Fahrzeuginnere geleitet, was die innere Temperatur sogar bis über 40°C stiegen ließ…
Als Bewaffnung des Panzers wurde ein 75mm-Geschütz Tir Rapide ausgewählt, dann aber hat man zum 75mm-Schneider Model 1897 gewechselt. Das Geschütz wurde keinen Veränderungen unterzogen – lediglich wurden seine Räder abgenommen, auf deren Stelle Befestigungsschellen angebracht wurden. Dies erzwang die Verlängerung der Panzerkonstruktion nach vorne, so dass das Vorderteil des Rumpfes etwa zwei Meter vor der Kette herausragte. Als Folge dessen, müsste der Rumpf zum Ausgleich auch nach hinten verlängert werden, was insgesamt eine beachtliche Verringerung der Grabenüberschreitfähigkeit darstellte. Um dem entgegenzuwirken, wurden vorne und hinten unter dem Rumpf hölzerne Walzen angebaut, was jedoch praktisch nicht viel brachte – die größte Schwäche des Panzers blieb –besonders auf aufgeweichtem Boden oder in rauem Terrain – das Überqueren von Graben und Erderhebungen - der Panzer blieb mehr als oft stecken.
Der Rumpf des Panzers wurde aus Panzerplatten erstellt, die an den Fahrzeugrahmen aus L-Profilen angenietet waren. Die vordere und seitliche Bepanzerung bestand aus zwei Blechschichten, die mit einem Leerraum getrennt waren. Die 9-köpfige Besatzung könnte das Fahrzeug über eine Tür in dem rechten vorderen Rumpfbereich, über 8 Einstiegsluken in der Fahrzeugdecke, bzw. über die Flüchttür in der Hinterwand besteigen. Außer dem Geschütz wurde der Panzer mit vier Maschinengewehren Hotkiss ausgerüstet. Die Fahrzeuge verließen die Fabrik in grau-blauer Farbe und Tarnmuster wurden erst bei den Einheiten angestrichen. Es gab keine einheitlichen Richtlinien für die Panzerbemalung, meistens wurden dafür grüne-, braune- und ocker- Farbtöne verwendet. Der erste „Char d’Assaut St.Chamont“ verließ die Fabrik am 7. September 1916 und bis Ende des 1.Weltkrieges wurden 400 Panzer des Typs in drei Modellen gebaut, die sich mit der Anzahl und Form von Beobachtungstürmchen untereinander unterschieden haben. Sein letzter größerer Einsatz fand beim Konterangriff nahe Rehms im Juli 1918 statt. Viele dieser Panzer wurden zum Ende des Krieges in Nachschubtransporter „Char de Revitaillement“ umgewandelt. Die starke Bewaffnung und Bepanzerung des Panzers könnte nämlich seine schlechte Kletter- und Grabenüberschreitfähigkeit nicht ausgleichen und nach der Erstellung der Serie von 400-Fahrzeugen wurde die Konstruktion nicht weiter entwickelt …sein Nachfolger, der Panzer RENAULT FT-17 (bei modellservice ebenfalls erhältlich) war konkurrenzlos… Beim Kriegsende waren von den sämtlichen produzierten Panzern nur noch 72 im Dienst. Bis heute blieb nur ein Exemplar des Panzers bei der Musee des Blindes in Samur/Frankreich erhalten.
Gewicht: 24 Tonen; Bepanzerung: zwischen 5 und 17mm; Leistung des Triebwerkes: 90 PS; max. Geschwindigkeit: 8,5 km/h; reichweite: 59,5 km; Besatzung: 9 Mann.
1 888 Elemente + 35 Schablonenteile auf 7 Bögen 30x42cm bescheinigen dem Modell eine Präzision der Detaillierung. Nachgebildet werden können: ein akribisch dargestelltes Fahrgestell mit Ketten aus separaten Glieder, einer beinah funktionsfähigen Aufhängung und Lagerung jedes einzelnen Rades, Hilfswalzen auf beiden Enden der Rumpfbodens, Bewaffnung, Beobachtungsspalten, optionale Darstellung der Auspuffanlage mit oder ohne dem Schalldämpfer, ebenfalls optionale Nachbildung der Frontwand (entweder in einem früheren Zeitpunkt oder mit einem ausgewechselten Fragment nach einem feindlichen Treffer des Panzers Nr.706), zwei Schwierigkeitsstufen bei der Darstellung der Redfederung (Karton- oder Drahtelemente auf Schablonengrundlage), alle Deckel und Luken wurden als separate Elemente mit ebenfalls separaten Beschlag- und Verschlussteilen entworfen…
* Ein Lasercut mit sämtlichen Skelettelementen und Kettenelementen des Panzermodells kann zusätzlich mitbestellt werden!
** Ein vollständiger Lasercut-Kettensatz kann ebenfalls zusätzlich mitbestellt werden!
Gute Graphik (dreifarbige Tarnbemalung des Panzers) und Druckqualität, bereits aus der neuen Druckmaschine „Heidelberg“, die sich der Modelik-Verlag soeben zulegte!
Modelllänge: 35cm!
General-, Montagezeichnungen, s/w-Bilder des Panzers, so wie s/w-Bilder eines gebauten Modells und seiner Details ergänzen polnische Bauanleitung, die – wie immer - gegen Aufschlag übersetzt werden kann.