Expeditions-Segelschiff GRÖNLAND von 1867 als Kartonmodellbausatz des Deutschen Schiffahrtsmuseums im Maßstab 1:100.
Die Grönland ist ein historisches Expeditions-Segelschiff, das 1867 in Norwegen gebaut wurde und als das älteste noch seetüchtige polare Forschungsschiff der Welt gilt. Es ist bekannt für seine Rolle in einer der frühen deutschen Polarexpeditionen, die das Schiff zu einem wichtigen Teil der deutschen und internationalen Schifffahrts- und Forschungsgeschichte machen.
Bau und frühe Jahre
Die Grönland wurde 1867 in der norwegischen Stadt Vardø gebaut, ursprünglich als Robbenfänger. Das Schiff ist ein Gaffelschoner mit einer Länge von etwa 32 Metern und einer Breite von 7 Metern. Es war für den Einsatz in arktischen Gewässern konzipiert und hatte einen robusten Holzrumpf, der den extremen Bedingungen des Eises und der Kälte standhalten konnte.
Ursprünglich als Jagd- und Arbeitsschiff im arktischen Raum eingesetzt, diente die Grönland zunächst der norwegischen Robbenjagd in den nördlichen Gewässern. Ihre Fähigkeit, sich durch schwierige Eisverhältnisse zu bewegen, machte sie zu einem wertvollen Schiff für Expeditionen in diese entlegenen Gebiete.
Die Erste Deutsche Nordpolar-Expedition (1868)
Berühmt wurde die Grönland durch ihre Teilnahme an der Ersten Deutschen Nordpolar-Expedition von 1868. Unter der Leitung des deutschen Polarforschers Carl Koldewey brach die Expedition auf, um das damals noch weitgehend unerforschte Gebiet der Arktis zu erkunden. Das Ziel der Expedition war es, wissenschaftliche Erkenntnisse über das Klima, die Tierwelt und die geographischen Verhältnisse in der Arktis zu gewinnen.
Die Expedition mit der Grönland führte das Team weit in die arktischen Gewässer, bis hin zur Küste Grönlands. Die Expedition sammelte wertvolle wissenschaftliche Daten und trug zur geographischen Erkundung des Polargebietes bei. Obwohl es nicht gelang, bis zum Nordpol vorzudringen, war die Expedition ein großer Erfolg und legte den Grundstein für weitere deutsche Forschungsreisen in die Arktis.
Während der Reise musste sich die Grönland extremen Wetterbedingungen und den Gefahren des Packeises stellen, aber das Schiff bewährte sich aufgrund seiner soliden Bauweise und Navigationsfähigkeit.
Weitere Einsätze und spätere Geschichte
Nach der Expedition kehrte die Grönland nach Norwegen zurück und diente weiterhin als Arbeitsschiff in arktischen Gewässern. Im Laufe der Jahre wurde das Schiff mehrfach verkauft und wechselte den Besitzer, blieb jedoch stets in nördlichen Regionen im Einsatz.
In den 20. Jahrhundert wurde die Grönland schließlich nach Deutschland überführt und geriet in Vergessenheit. Erst in den 1970er Jahren wurde das Schiff wiederentdeckt und als wichtiges Zeugnis der deutschen Polarforschung erkannt. In den folgenden Jahren wurde das Schiff umfassend restauriert, um es wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen und seetüchtig zu machen.
Restaurierung und heutige Nutzung
Die Grönland gehört heute dem Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven, das sich intensiv um die Erhaltung dieses historischen Segelschiffs bemüht. Dank umfangreicher Restaurierungsarbeiten ist die Grönland heute wieder voll funktionsfähig und nimmt regelmäßig an maritimen Veranstaltungen teil, wo sie als Botschafter der deutschen Seefahrts- und Forschungsgeschichte dient.
Das Schiff wird auch für Ausstellungen und Forschungsfahrten genutzt, um das Erbe der deutschen Polarexpeditionen zu bewahren und das Bewusstsein für die maritime Geschichte zu fördern. Zudem nimmt die Grönland gelegentlich an Regatten und Traditionssegler-Veranstaltungen teil, wo sie oft bewundert wird.
Bedeutung der Grönland
Die Grönland ist ein einzigartiges Zeugnis der frühen polaren Forschung und repräsentiert eine Zeit, in der Entdecker große Gefahren auf sich nahmen, um die unbekannten Regionen der Erde zu erforschen. Ihre Rolle bei der ersten deutschen Polarexpedition machte sie zu einem wichtigen Symbol der wissenschaftlichen Erforschung des hohen Nordens.
Durch ihre Restaurierung und ihren Erhalt als Museumsschiff bleibt die Grönland ein lebendiges Denkmal der maritimen Geschichte und der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit in der Arktis. Sie erinnert an die großen Leistungen der Seefahrt und Polarforschung des 19. Jahrhunderts und inspiriert auch heute noch Entdecker und Forscher weltweit.
Modelllänge: 29,3 cm!
Montagezeichnungen + deutsche Bauanleitung!