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Spanisch-Brötli-Bahn (Schweizerische Nordbahn (SNB)), Personenwagen I. Klasse aus dem Jahr 1847
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Pädagogischer Verlag des Lehrerinnen- und Lehrervereins Zürich / Schweiz (Bestellnummer 313, 2. Auflage aus dem Jahr 1984): Spanisch-Brötli-Bahn (Schweizerische Nordbahn (SNB)), Personenwagen I. Klasse aus dem Jahr 1847 als Kartonmodellbausatz.
Die Schweizerische Nordbahn (SNB) war eine Eisenbahngesellschaft in der Schweiz. Sie eröffnete am 7. August 1847 die zweite Bahnstrecke in der Schweiz. Da die drei Jahre früher eröffnete Elsässerbahn in Basel nur wenige hundert Meter auf Schweizer Staatsgebiet reichte, wird sie häufig als erste Bahnstrecke in der Schweiz genannt.
Die SNB verband die Städte Zürich und Baden. Geplant war die Weiterführung nach Basel und Aarau. Die SNB wurde im Volksmund als Spanisch-Brötli-Bahn benannt. 1853 fusionierte sie mit der Zürich-Bodenseebahn zur Schweizerischen Nordostbahn (NOB).
Verglichen mit den Nachbarländern begann das Eisenbahnzeitalter in der Schweiz relativ spät. Gründe waren topographische Schwierigkeiten, aber auch die Uneinigkeit der Kantone. Ein besonderes Hindernis waren fehlende gesetzliche Grundlagen, vor allem im Bereich der für den Eisenbahnbau notwendigen Enteignungen.
Oberst Friedrich Hünerwadel aus Lenzburg richtete 1836 eine Eingabe an die Regierung des Kantons Aargau; darin hob er die Bedeutung der Eisenbahn für Handel und Industrie hervor und forderte den Bau einer Eisenbahn von Zürich durch den Aargau nach Basel. 1837 beauftragte die Zürcher Handelskammer den Ingenieur Alois Negrelli mit der Untersuchung des Geländes. Im Oktober desselben Jahres gründete sich die Basel-Zürich-Eisenbahngesellschaft. Die Strecke sollte von Zürich aus via Dietikon und über die Limmat nach Würenlos führen, anschliessend über Wettingen, Ennetbaden und Obersiggenthal dem rechten Ufer der Limmat folgen. Bei Untersiggenthal wäre sie nach Norden abgebogen und hätte bei Döttingen die Aare überquert. Schliesslich hätte sie dem linken Ufer des Rheins folgend Basel erreicht. Im April 1838 begann die Vermessung, doch die über das rücksichtslose Vorgehen der Geometer aufgebrachten Landbewohner behinderten die Arbeiten. Die hauptsächlichste Triebfeder war die Furcht vor materieller Schädigung. Die Bevölkerung hatte Angst, dass die dampfenden, fauchenden Vehikel, die durch die Landschaft rasen werden, ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen beeinträchtigen werden. Die Ängste wurden noch durch das bayrische Obermedizinalkollegium geschürt. Dieses warnte, «dass der Dampfbetrieb unweigerlich sowohl bei den Reisenden als auch bei den Zuschauern zu schweren Gehirnerkrankungen führen werde».
Der Züriputsch von 1839 und bürgerkriegsähnliche Auseinandersetzungen um die Verfassung des Kantons Aargau verzögerten den Baubeginn weiter. Auch die Linienführung entlang der Grenze war umstritten. So forderte eine Gruppierung, die Eisenbahn müsse über den Bözberg geführt werden. Der Grosse Rat von Zürich erteilte am 18. Dezember 1839 die Bewilligung zum Bahnbau. Erst nach unendlichen Debatten kam im November 1840 auch die Bewilligung aus dem Aargau. Im selben Monat erliess der Aargauer Grosse Rat ein Enteignungsgesetz.
Die Stadt Baden interessierte sich erst für den Bahnbau, als die Linienführung links der Limmat vorgeschlagen wurde. Dadurch käme der Bahnhof auf Badener Boden zu liegen. Nach der Ortsbürgergemeinde sollte er vor dem Mellingertor erbaut werden. Im Gegenzug wurden der Bahngesellschaft die Waldnutzung und Benützung der gemeindeeigenen Steinbrüche angeboten. Am 5. Dezember 1841 lehnte eine Aktionärsversammlung der Bahngesellschaft die Vorschläge der Stadt Baden ab. Mehrere Aktionäre widerriefen ihre finanziellen Zusicherungen, daher musste die Basel-Zürich-Eisenbahngesellschaft aufgelöst werden. Im Mai 1843 tagten im Badener Rathaus Vertreter der Kantone Aargau, Zürich und Basel-Stadt. Die Konferenz endete jedoch ergebnislos. Auch eine vom Badener Stadtrat angeregte Unterschriftensammlung konnte das Projekt nicht wieder in Gang bringen. (…)
Wie die Bahn zu ihrem Übernamen Spanisch-Brötli-Bahn kam, und wie verbreitet er war, ist nicht überliefert. Klar ist einzig, dass die Bezeichnung Bezug nimmt auf die Badener Spezialität Spanisch Brötli.
Es existieren verschiedene Legenden zum Namensursprung. So wird berichtet, dass sich die Zürcher Herrschaften diese Spezialität durch ihre Bediensteten per Bahn ofenfrisch aus Baden bringen liessen. Diese Legende ist so populär wie umstritten. Allein schon der Fahrpreis spricht dagegen, kostete doch die Fahrt nach Baden in der dritten Klasse für einen Fahrgast 80 Rappen je Richtung, was etwa dem Tageslohn eines Bediensteten entsprach. Ob dies jedoch die wohlhabende Oberschicht abhielt, ihr Frühstück durch diese Spezialität zu bereichern, ist ebenfalls nicht überliefert. Es wäre auch möglich, dass die Brötchen mit dem Frühzug nach Zürich geliefert wurden, um dort von den Bediensteten «noch backwarm» in Empfang genommen zu werden.
Es gibt Hinweise auf eine eisenbahnpolitische Auseinandersetzung in den 1870er-Jahren, zwischen der Zürcher Oberschicht mit ihrer «Herrenbahn» und den Winterthurer Demokraten mit ihrer «Volksbahn». Da ist es möglich, dass die Winterthurer – in Kenntnis des Brötchentransports – den Namen Spanisch-Brötli-Bahn als Abwertung oder zum Spott verwendeten.
Dass die Bahn jedoch schon sehr früh mit diesem Übernamen versehen wurde, belegt der «Züricher Kalender» von 1897 zum 50-Jahr-Jubiläum der Bahnlinie Zürich–Baden. Es wird von der «oft bespöttelten Spanischbrödlibahn» berichtet.
Populär könnte dies auch durch die spätere Verstaatlichung der privaten Eisenbahnen und deren Übergang in die SBB geworden sein, lässt sich doch die Abkürzung für beide Namen verwenden.
Spätestens zur Feier «100 Jahre Schweizer Bahnen» 1947 wurde die Wortwahl durch den Nachbau der SNB Lok Nr. 1 «Limmat» landesweit bekannt. (danke Wikipedia!)
Deutsche Bauanleitung ergänzt Montagezeichnungen.
Die Schweizerische Nordbahn (SNB) war eine Eisenbahngesellschaft in der Schweiz. Sie eröffnete am 7. August 1847 die zweite Bahnstrecke in der Schweiz. Da die drei Jahre früher eröffnete Elsässerbahn in Basel nur wenige hundert Meter auf Schweizer Staatsgebiet reichte, wird sie häufig als erste Bahnstrecke in der Schweiz genannt.
Die SNB verband die Städte Zürich und Baden. Geplant war die Weiterführung nach Basel und Aarau. Die SNB wurde im Volksmund als Spanisch-Brötli-Bahn benannt. 1853 fusionierte sie mit der Zürich-Bodenseebahn zur Schweizerischen Nordostbahn (NOB).
Verglichen mit den Nachbarländern begann das Eisenbahnzeitalter in der Schweiz relativ spät. Gründe waren topographische Schwierigkeiten, aber auch die Uneinigkeit der Kantone. Ein besonderes Hindernis waren fehlende gesetzliche Grundlagen, vor allem im Bereich der für den Eisenbahnbau notwendigen Enteignungen.
Oberst Friedrich Hünerwadel aus Lenzburg richtete 1836 eine Eingabe an die Regierung des Kantons Aargau; darin hob er die Bedeutung der Eisenbahn für Handel und Industrie hervor und forderte den Bau einer Eisenbahn von Zürich durch den Aargau nach Basel. 1837 beauftragte die Zürcher Handelskammer den Ingenieur Alois Negrelli mit der Untersuchung des Geländes. Im Oktober desselben Jahres gründete sich die Basel-Zürich-Eisenbahngesellschaft. Die Strecke sollte von Zürich aus via Dietikon und über die Limmat nach Würenlos führen, anschliessend über Wettingen, Ennetbaden und Obersiggenthal dem rechten Ufer der Limmat folgen. Bei Untersiggenthal wäre sie nach Norden abgebogen und hätte bei Döttingen die Aare überquert. Schliesslich hätte sie dem linken Ufer des Rheins folgend Basel erreicht. Im April 1838 begann die Vermessung, doch die über das rücksichtslose Vorgehen der Geometer aufgebrachten Landbewohner behinderten die Arbeiten. Die hauptsächlichste Triebfeder war die Furcht vor materieller Schädigung. Die Bevölkerung hatte Angst, dass die dampfenden, fauchenden Vehikel, die durch die Landschaft rasen werden, ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen beeinträchtigen werden. Die Ängste wurden noch durch das bayrische Obermedizinalkollegium geschürt. Dieses warnte, «dass der Dampfbetrieb unweigerlich sowohl bei den Reisenden als auch bei den Zuschauern zu schweren Gehirnerkrankungen führen werde».
Der Züriputsch von 1839 und bürgerkriegsähnliche Auseinandersetzungen um die Verfassung des Kantons Aargau verzögerten den Baubeginn weiter. Auch die Linienführung entlang der Grenze war umstritten. So forderte eine Gruppierung, die Eisenbahn müsse über den Bözberg geführt werden. Der Grosse Rat von Zürich erteilte am 18. Dezember 1839 die Bewilligung zum Bahnbau. Erst nach unendlichen Debatten kam im November 1840 auch die Bewilligung aus dem Aargau. Im selben Monat erliess der Aargauer Grosse Rat ein Enteignungsgesetz.
Die Stadt Baden interessierte sich erst für den Bahnbau, als die Linienführung links der Limmat vorgeschlagen wurde. Dadurch käme der Bahnhof auf Badener Boden zu liegen. Nach der Ortsbürgergemeinde sollte er vor dem Mellingertor erbaut werden. Im Gegenzug wurden der Bahngesellschaft die Waldnutzung und Benützung der gemeindeeigenen Steinbrüche angeboten. Am 5. Dezember 1841 lehnte eine Aktionärsversammlung der Bahngesellschaft die Vorschläge der Stadt Baden ab. Mehrere Aktionäre widerriefen ihre finanziellen Zusicherungen, daher musste die Basel-Zürich-Eisenbahngesellschaft aufgelöst werden. Im Mai 1843 tagten im Badener Rathaus Vertreter der Kantone Aargau, Zürich und Basel-Stadt. Die Konferenz endete jedoch ergebnislos. Auch eine vom Badener Stadtrat angeregte Unterschriftensammlung konnte das Projekt nicht wieder in Gang bringen. (…)
Wie die Bahn zu ihrem Übernamen Spanisch-Brötli-Bahn kam, und wie verbreitet er war, ist nicht überliefert. Klar ist einzig, dass die Bezeichnung Bezug nimmt auf die Badener Spezialität Spanisch Brötli.
Es existieren verschiedene Legenden zum Namensursprung. So wird berichtet, dass sich die Zürcher Herrschaften diese Spezialität durch ihre Bediensteten per Bahn ofenfrisch aus Baden bringen liessen. Diese Legende ist so populär wie umstritten. Allein schon der Fahrpreis spricht dagegen, kostete doch die Fahrt nach Baden in der dritten Klasse für einen Fahrgast 80 Rappen je Richtung, was etwa dem Tageslohn eines Bediensteten entsprach. Ob dies jedoch die wohlhabende Oberschicht abhielt, ihr Frühstück durch diese Spezialität zu bereichern, ist ebenfalls nicht überliefert. Es wäre auch möglich, dass die Brötchen mit dem Frühzug nach Zürich geliefert wurden, um dort von den Bediensteten «noch backwarm» in Empfang genommen zu werden.
Es gibt Hinweise auf eine eisenbahnpolitische Auseinandersetzung in den 1870er-Jahren, zwischen der Zürcher Oberschicht mit ihrer «Herrenbahn» und den Winterthurer Demokraten mit ihrer «Volksbahn». Da ist es möglich, dass die Winterthurer – in Kenntnis des Brötchentransports – den Namen Spanisch-Brötli-Bahn als Abwertung oder zum Spott verwendeten.
Dass die Bahn jedoch schon sehr früh mit diesem Übernamen versehen wurde, belegt der «Züricher Kalender» von 1897 zum 50-Jahr-Jubiläum der Bahnlinie Zürich–Baden. Es wird von der «oft bespöttelten Spanischbrödlibahn» berichtet.
Populär könnte dies auch durch die spätere Verstaatlichung der privaten Eisenbahnen und deren Übergang in die SBB geworden sein, lässt sich doch die Abkürzung für beide Namen verwenden.
Spätestens zur Feier «100 Jahre Schweizer Bahnen» 1947 wurde die Wortwahl durch den Nachbau der SNB Lok Nr. 1 «Limmat» landesweit bekannt. (danke Wikipedia!)
Deutsche Bauanleitung ergänzt Montagezeichnungen.