
SS-1C Scud "B"
Teile: 312 + 14 Schablonenelemente
Maßstab: 1/25
Länge: 45 cm
Aus vielen Kampfhandlungen, vor allem im Irakkrieg, berühmt-berüchtigter sowjetischer Raketenwerfer SS-1C SCUD "B" auf dem riesigen LkW MAZ-543 als Kartonmodellbausatz des nicht mehr existierenden Verlages "ModelCard" (Nr.55) im Maßstab 1:25.
Modellentwurf: Dariusz Zygmanski.
Die taktischen Raketenflugkörper SCUD, die im Westen als SS-1 gekennzeichnet wurden, wurden bei der Sowjetischen Armee seit 1965 in Dienst gestellt. In den Nachfolgejahren wurden sie auch in andere Staaten exportiert, in den 70ern stellten sie die Grundausrüstung von den meisten Armeen des Warschauer Paktes im Bereich der taktischen Raketengeschosse dar und dienten hauptsächlich als Träger der atomaren Sprengköpfe. Die Standardversionen der Raketenkörper wurden auf schweren vierachsigen Geländefahrzeugen des Typs MAZ-543 befördert, die auf einer schwenkbaren Abschussrampe jeweils eine Rakete aufnehmen konnten. Zum Transportzweck in den ersten Jahren nach der Indienststellung der SCUD’s wurden auch Fahrgestelle der Schwerpanzer IS-3 verwendet. Die Triebwerke der Raketen waren mit einem flüssigen Kraftstoff angetrieben, der ihnen zwar eine relativ große Reichweite gewährleistete, jedoch umständig und gefährlich bei der Bedienung war. Die Befüllung eines Raketenkörpers mit dem Kraftstoff und Oxidator durfte erst direkt vor einem Startvorgang durchgeführt werden, dauerte etwa eine Stunde und bei der Nichteinhaltung von strengen Vorsichtsmaßnahmen drohte eine Explosion oder Vergiftung der Besatzung...
Während der Betriebsjahre der Rakete wurden zahlreiche Modifikationen in deren Konstruktion vorgenommen. Die Raketen SCUD-B waren im Vergleich zu den Geschossen SCUD-A um 0,5m länger und verfügten über eine doppelte Reichweite. Bei der SCUD-C wurde die Reichweite noch bis auf 450 km verlängert (zu diesem Preis hat sich aber ihre Treffgenauigkeit verringert –ihre statistische Streuung betrug ganze 1000m!). In den 80ern wurden die Raketen allmählich aus den Beständen der russischen Streitkräfte zurückgezogen und mit neueren Geschossen SS-12A und SS-23 ersetzt. Wie es mit veralteten Waffensystemen oft der Fall ist, wurden sie an einige Armeen der Dritten Welt veräußert... Etwa 2000 Stück der Raketenkörper hat in den 80ern der Irak erworben. Die meisten davon wurden eingesetzt, bzw. zerstört bei dem Krieg mit dem Iran. Die übriggebliebenen wurden nach dem Krieg mit Hilfe von internationalen, zum größten Teil deutschen Spezialisten in Modelle mit größerer Reichweite umgebaut: sog. Al Hussein (etwa 625 km) und Al Abbas (etwa 870 km). Dies hatte jedoch eine weitere Verringerung der Treffgenauigkeit zur Folge (ihre Streuung betrug nun bis zu 2000 m) und auch eine Verringerung der Masse der konventionellen Sprengköpfe (entsprechend bis auf 150 und 300 kg). Während des Golfkrieges verfügte die Irakische Armee über etwa 500 bis 800 Raketen SCUD, die in 32 Startrampen (Silo-Abschussstellen) und 36 fahrbaren Raketenträgern stationiert waren. Etwa 90% der Raketen, die in Richtung Israel und Saudi-Arabien abgefeuert worden sind, wurden abgeschossen...
Daten einer SCUD-B: Kampfgewicht: 6370 kg; Reichweite: 280 km; Gefechtsköpfe: atomare oder konventionelle.
312 Elemente + 14 Schablonenteile auf 10 Bögen 24x34 cm bilden ein einfaches aber wirkungsvolles Modell, das mit ein wenig Eigeninitiative und Kreativität zu einem hochkarätigen Ausstellungsobjekt verfeinert werden kann. Der Bausatz bietet ansatzweise und optional die Führerhauseinrichtung (in vereinfachter Version werden die blauen Fenster nicht ausgeschnitten), schwenkbare Abschussrampe mit Nachbildung von ausziehbaren Stellmotoren und ebenfalls ausziehbaren Fahrzeugstützen, drehbare Räder, Reifen, die mit Laufflächen als gesonderte Elemente vorgesehen sind, was (aber nur mit vollständigem retuschieren aller sichtbaren Ränder) eine hervorragende Optik der Elemente bietet, abnehmbarer Raketenkörper...
Solide Graphik und Farbgebung, die genauso wie die Detaillierung ein wenig verfeinert (haben Sie mal versucht mit Alufolie die Rückspiegel zu verblenden, oder einzelne Tropfen dickflüssiger Acrylfarbe (in entsprechendem Ton) auf die Scheinwerfer und Lichter zu tüpfeln, so dass halbrunde Flächen entstehen...?) das Modell in ein wenig anderem Licht erscheinen lässt.
General-, Bauzeichnungen und Montageskizzen ergänzen die polnische Bauanleitung