Mikojan MiG-23 & AIR-1
Teile: 236 + 21 Schablonenelemente
Maßstab: 1/33
Länge (MiG-23): 52,1 cm
Spannweite (AIR-1): 27 cm
Da es bereits eine gute Nachbildung der MIG in Form der FlyModel-Produktion Nr.45 gibt, wäre der Kartonmodellbausatz des MM-Verlages (Nr.4/78) Jagdflugzeug Mikoyan MiG-23 "Flogger" mehr oder weniger nur als ein Sammelstück, bzw. ein interessanter Einblick in die geschichtliche Entwicklung des Kartonmodellbaus zu bewerten ...wenn nicht die 2.Hälfte des Bausatzes: die Hälfte des Bausatzes wurde für das sowjetische Doppeldecker-Sportflugzeug AIR-1 aus dem Jahre 1927 beansprucht, das die erste Konstruktion des später berühmten Flugzeugkonstrukteurs Aleksander Siergiejewicz Jakowlew darstellt! Also: zwei extrem unterschiedliche Flugzeugmodellkonstruktionen in einem Heft.
Interessante Jagdflugzeugkonstruktion mit Schwenkflügeltechnologie, die in dem Konstruktionsbüro OKB unter der Leitung von Mikoyan entstand. Bereits Ende der 50er erschien der Nachfoger der MiG-21 - ein MiG-23-Prototyp: die E-231, am 12. Juni 1967 absolvierte die MiG-23 ihren Jungfernflug und ging 1970 in Serie. Das Vorserienmodell MiG-23S/MS Flogger-A war mit einem Ljuka-Triebwerk ausgestattet, die zweite Version Flogger-B (ab 1971) verfügte über ein Triebwerk R-27. Es folgten: die MiG-23MF (unser Modell) mit einem Triebwerk R-29 und einer leistungsfähigen Radaranlage des Typs High Lark, Flogger-E (die Exportversion der MiG-23 mit einer elektronischen Standardausstattung, z.B. Radar Jay Bird), ein Mehrzweckflugzeug MiG-23BN Flogger-F (mit der Nase des Jagdbombers MiG-27), ein Luftüberlegenheitsjäger Flogger-G mit einem spezialisierten Radar, eine Entwicklungsvariante MiG-23BN Flogger-H, aerodynamisch modernisierte Flogger-K und zwei Trainingsmodelle Flogger-C (MiG-23U und MiG-23UM). Vor einigen Jahren trat allmählich die MiG-23 ihren Rang als wichtigster taktischer Sowjetjäger an die MiG-29 ab.
Die MiG-23 befand sich bei den Luftwaffestreitkräften mehrerer Staaten des ehem. Warschauer Paktes, Kuba, einigen arabischen Staaten, im Nahen Osten und Asien im Einsatz. Vielleicht liegt es daran, daß die Berichterstattung über Kampfeinsätze der MiG-23 von der sowjetischen Seite äußerst knapp war und die westlichen Quellen naturgemäß hauptsächlich über eigene Erfolge berichteten, man hatte aber den Eindruck, daß die Konstruktion nicht besonders erfolgreich war: einige Dutzende der MiG-23, die in der berüchtigten Luftschlacht im Bekaa-Tal von der syrischen Luftwaffe verloren wurden; zwei lybische MiGs, die am 04. Januar 1989 durch F-14 abgeschossen wurden; lediglich einige Erfolge der kubanischen Floggers während des Bürgerkrieges in Angola über südafrikanische Mirage 2000...
Max. Startgewicht: 18270kg; max. Geschwindigkeit: 2445 km/h; Reichweite: 2500 km; Bewaffnung: 2x 33mm-Zwillingsgeschütz GSz-23 und bis zu 3000 kg div. Bewaffnungssysteme als Außenlasten (Bomben, Raketenkörper, Behälter, etc.) in verschiedenen Kombinationen.
...und die zweite, diametral unterschiedliche Nachbildung in dem Bausatz: Eine Konstruktion eines später führenden sowjetischen Flugzeugentwicklers und dem Chefkonstrukteur der ganzen JAK-Flugzeugfamilie, Aleksander Siergiejewicz Jakowlew aus der Zeit, als er noch als Mechaniker auf dem Flugplatz der Flugakademie in Moskau arbeitete (1927): AIR-1. Es mag sein, daß der Flugzeugname zu einer Assoziation mit der englischen Bezeichnung für die LUFT verleitet, die Buchstaben A, I und R stellten jedoch nur die Initialen des Namens des 1. Ehrenvorsitzenden des sowjetischen Ossowiachims (Parteipolitische-Plattform), A.I. Rykow dar. Der Jungfernflug des Sportflugzeuges wurde am 12. April 1927 erfolgreich absolviert und es blieb bis zum Kriegsausbruch im Dienst. Die AIR-1 stellt die besondere, 1. Konstruktion unter allen Sport-, Passagier- und Militärflugzeugen im Konstruktionsertrag von Jakowlew dar.
Tragfläche: 18,7 m²; Fluggewicht: 535 kg; max. Geschwindigkeit: 140 km/h; max. Dienstgipfelhöhe: 3850 m; max. Reichweite: 1240 km.
236 Bauelemente + 21 Schablonenteile auf 8 Bögen 21x30cm bemühen sich, die Bezeichnung einer reifen Modellproduktion zu bekommen: in beiden Flugzeugen jeweils eine einfache Cockpiteinrichtung; das in mehreren Positionen darstellbare Fahrgestell und schwenkbare Tragfläche (!) der MIG, drehbarer Propeller der AIR-1, einfache aber annehmbare Darstellung des Triebwerkes der AIR-1 mit Nachbildung der einzelnen Zylinder aus 6 Elementen, Spannseile des Doppeldeckers...
Modelllänge der MIG-23: 52,1 cm und -spannweite der AIR-1: 27cm!
Typische, etwas rauhe Kartonsorte der früheren MM-Produktionen und eine natürlich noch nicht modernste Graphik, dagegen aber eine relativ gute Farbgebung -vergleichbar mit gleichaltrigen MM-Genossen -eine ganz vernünftige Leistung des Verlagshauses, die bei genauer Montage ein gutes Ergebnis ermöglichen.
General-, Bauzeichnungen und Montageskizzen ergänzen die polnische Bauanleitung. Ihr Abschnitt Jakowlew AIR-1 liegt dem Bausatz in übersetzter Form bei!