Meyerhof in Wehdel 1:160 (N) deutsche Anleitung (71356)
Meyerhof in Wehdel als Kartonmodellbausatz des Schreiber-Bogen-Verlages (Katalog-Nr. 71356) im Maßstab 1:160 (N).
Modellkonstruktion: Hubert Siegmund und Herrmann Fay.
Tradition und Fortschritt treffen sich auf dem Hof Meyer zu Wehdel „Das Haus hat eine Seele“
Dieser Artländer Hof hat es bereits zu einiger Bekanntheit gebracht. Sogar im renommierten Brockhaus ist die imposante Anlage erwähnt: Dort führt der kurze Artikel zum Stichwort Artland gerade diesen Hof mit seinem dreifach vorkragenden Fachwerkgiebel als besonders charakteristisch auf.
Grund genug für einen süddeutschen Verlag, den historischen Meyerhof neben dem Brandenburger Tor und dem Dürerhaus in Nürnberg auch als Bastelbogen anzubieten. Ein hölzernes Modell des Hofes kann man im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg bewundern, geschaffen hat es der Badberger Künstler Karl Allöder in den 1930er-Jahren.
Doch wie lebt man in einem über 200 Jahre alten Bauernhaus, passt das wuchtige Fachwerkgebäude überhaupt noch zum modernen Lebens- und Arbeitsumfeld? Kompromisse erfordert solch ein Hof von allen Bewohnern, erklärt Frauke Meyer zu Wehdel, die hier gemeinsam mit Ehemann Johann Arendt und Sohn Axel lebt und arbeitet, während die beiden Töchter auswärts verheiratet sind. Die gebürtige Westerstederin ist gelernte Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft. Hier auf dem Hof bildete sie lange Jahre Lehrlinge aus.
Das historische Erbe schätzt sie ebenso wie ihre Familie mit allen Vor- und Nachteilen. „Was mich immer wieder störte, ist die Dunkelheit in den Wohnräumen. Kleine Fenster, dunkle Eichenbalken und -decken wirken schon ziemlich niederdrückend“, so Frauke Meyer zu Wehdel. Soweit es das Gebäude und die Vorgaben der Denkmalpflege zulassen, schafft die Hofbesitzerin Abhilfe durch größere Fenster und helle, freundliche Wandfarben. Dabei ist es ihr wichtig, möglichst keine historische Substanz zu zerstören. So lässt sich beispielsweise eine historische Tür erhalten, indem sie nicht verändert, sondern eingelagert und durch eine lichtdurchlässige Glastür ersetzt wird.
Es sei nicht so, dass man immer glücklich sei über das Wohnen im Denkmal, lächelt die Hausbesitzerin. Kleine Räume im Obergeschoss, in denen die Stellung der Möbel von unverrückbaren Balken bestimmt wird, ließen die Bewohner schon hin und wieder verzweifeln. Und dass nicht jede moderne Gardine in die altehrwürdigen Räume passt, hat sie natürlich auch schon erfahren müssen.
Flexibilität bei der Nutzung forderten auch die alten Ställe, die durch ihre Aufteilung Vorgaben machten: Es stellte sich heraus, dass die Gebäude für die heutige Nutzung nicht mehr geeignet sind. So dient das große Haupthaus nur noch Wohnzwecken. Die kleinen Stalleinheiten waren allerdings ideal für die Geflügelmast, die dann seit den 1990er Jahren betrieben wurde.
Der moderne Landwirtschaftsbetrieb befindet sich heute unmittelbar neben der historischen Hofanlage. Längst ist Sohn Axel mit in den Betrieb eingestiegen. Schwerpunkte sind die Puten- und Schweinemast sowie der Ackerbau.
Der moderne Landwirtschaftsbetrieb befindet sich heute unmittelbar neben der historischen Hofanlage. Längst ist Sohn Axel mit in den Betrieb eingestiegen. Schwerpunkte sind die Puten- und Schweinemast sowie der Ackerbau.
Trotz aller Herausforderungen, die der alte Hof an seine Bewohner stellt, möchte die Familie die Anlage nicht missen. Im Unterschied zu einem Neubau habe jedes alte Haus eine Seele, resümiert die Besitzerin. Und das spüren auch die Besucher angesichts der prächtig verzierten Eichenschränke, der alten Feuerstelle im Flett oder der facettierten hölzernen Wandverkleidungen, die noch aus dem Vorgängergebäude stammen. Generationen haben hier gelebt und gearbeitet, seitdem das Haus 1792 errichtet wurde, und jeder hat seine Spuren hinterlassen.
Gerne würde sich auch das Ehepaar Meyer zu Wehdel einmal in die Familienchronik und die über 1000-jährige Geschichte der Hofstelle vertiefen, doch dazu lässt der Alltag der viel beschäftigten Landwirte momentan kaum Zeit.
Wie zu jedem Artländer Hof gehören auch hier mehrere Nebengebäude zum Ensemble. Ein mächtiger Speicher und das Backhaus mit dem historischen Kamin erzählen vom früheren Leben und Wirtschaften im Artland. Traditionell wurde vor Weihnachten im alten Backhaus Stuten gebacken, und heute bietet das Gebäude für gesellige Anlässe einen idealen Rahmen.
Wie zu jedem Artländer Hof gehören auch hier mehrere Nebengebäude zum Ensemble. Ein mächtiger Speicher und das Backhaus mit dem historischen Kamin erzählen vom früheren Leben und Wirtschaften im Artland. Traditionell wurde vor Weihnachten im alten Backhaus Stuten gebacken, und heute bietet das Gebäude für gesellige Anlässe einen idealen Rahmen.
Neue Osnabrücker Zeitung vom 30.07.2010
Modell-Abmessungen: Länge 26 cm, Breite: 9 cm, Höhe: 9 cm!
Anzahl der Bögen (21x30cm): 1,5.
Montagezeichnungen ergänzen deutsche Bauanleitung.