Eine sehr dekorative Darstellung des bekannten leichten Kreuzers S.M.S. EMDEN I aus dem Jahr 1913 als Kartonmodellbausatz des JSC-Verlages (Nr.255, Erstausgabe) im Maßstab 1:250.
Modellentwurf: Andrzej Samek.
Kein Schiff der kaiserlichen Marine war so oft in der Literatur beschrieben (u.a. „Die Kaperfahrten des kleinen Kreuzers Emden“ von R.K. Lochner –erschienen bei Heyne-Verlag) wie der kleine Kreuzer SMS EMDEN... und sein Schicksal ist der beste Beweis dafür, daß das Leben alleine die spannendsten Szenarien schreibt! Auf Kiel wurde die Einheit bei der Kaiserlichen Werft in Danzig am 6. April 1906 gelegt, ihr ursprünglich für August 1907 geplanter Stapellauf wurde mehrmals verschoben, fand endlich am 26. Mai 1908 statt und das Schiff wurde auf den Namen SMS EMDEN getauft (am Bug trug sie das Wappen der deutschen Hafenstadt Emden). Die Taufrede hielt der Oberbürgermeister dar Stadt Emden und gleichzeitig der geheime Stadtrat Fürbringer. Nach der Fertigstellung und Ausrüstung des Kreuzers am 10. Juli 1909 absolvierte er bis Oktober 1909 Probefahrten und legte anschließend in Kiel an. Dort wurden seine Schiffsschrauben ausgewechselt –sie bekamen einen größeren Schraubengang. Verschiedene Quellen geben die Baukosten in unterschiedlicher Höhe (zwischen 5,96 und 8,80 Mio. Reichsmark) an. Der Kreuzer wurde (bis 1911) gemäß der damaligen „Mode“ der Schiffe, die sich im Auslandsdienst befanden, ganz weiß bemalt, nur die Deckaufbauten waren gelb – ästhetisch und als farblicher Schutz vor Sonnenstrahlung in tropischen Regionen, eine gute Sache, für die Tarnung des Schiffes weniger sinnvoll... deshalb wurde er bei vorhersehbaren Kampfeinsätzen grau überbemalt. Am 1. Mai 1910 wurde die SMS EMDEN endgültig in Dienst gestellt und dem ostasiatischen Kreuzergeschwader, gestützt in Tsingtau zugeordnet. Die einzelnen Schiffe lagen in verschiedenen Häfen und kamen lediglich für Manöver und Übungen zusammen. Seitdem sich die SMS SCHARNHORST und die SMS GNEISENAU dem Verband anschlossen, übernahm das Kommando der Admiral Graf von Spee. Der Dienst der SMS EMDEN verlief auf offiziellen Besuchen in Häfen der Region, kleinen Einsätzen gegen Befreiungsbewegungen, Manövern... Die Zeiten des Hafenaufenthaltes in Tsingtau wurden üblicherweise zum Wechsel von Besatzung, Reparaturen und Vorratserneuerungen genutzt. Als der Kreuzer im Sommer 1914 gerade nach Shanghai fahren sollte, erreichte den Kapitän (Karl Friedrich Max von Müller) die Nachricht über das Attentat in Sarajevo und den Kriegsausbruch. Eilig wurde die Einheit in Kampfbereitschaft versetzt, verließ den Stützpunkt und begann auf der Seewasserstrasse Nagasaki-Wladiwostok ihren Kreuzerdienst. Kurz danach traf die SMS EMDEN ihre erste Beute (zugleich das erste Opfer eines Kreuzerkrieges des 1.WK), den russischen Dampfer RJÄSAN und eroberte ihn. Mit den Kräften und Waffen des Kanonenbootes SMS KONDOR wurde der Dampfer zum Hilfskreuzer umgerüstet und in SMS CORMORAN umgetauft... Am 6. August 1914 verließ die SMS EMDEN Tsingtau zusammen mit dem Hilfskreuzer SMS PRINZ EITEL FRIEDRICH, um sich 8 Tage später mit dem Rest ihres Verbandes und dem Befehlshaber, Admiral von Spee zu treffen, von dem sie die Erlaubnis bekam, sich zusammen mit dem Tender SMS MARKOMANNIA auf eine eigenständige Kaperfahrt auf den Indischen Ozean zu begeben... Während der folgenden 3 Monate legten die beiden Einheiten etwa 30000 sm zurück und versenkten 23 Schiffe mit einer Gesamtverdrängung von 101182 BRT. Trotz der Tenderbegleitung wurden die Vorräte des Kreuzers (Kohle, Trinkwasser, Lebensmittel, etc.) mehrmals äußerst knapp und wurden 8 mal von den Beständen der gekaperten Schiffe ergänzt. Außer der Eroberung und Versenkung von Handelschiffen beschoß die SMS EMDEN während ihres Kreuzerzuges die Hafenanlagen von Madras an der indischen Ostküste und satzte dabei die Öltanks in Brand, beschoß den Hafen von Penang auf der Malaka-Seewasserstrasse, versenkte dort den kleinen russischen Kreuzer SCHEMTSCHUG und den französischen Zerstörer MOUSQUET. Um sich dem Hafen am dichtesten unbemerkt anschleichen zu können, stellte die Besatzung der SMS EMDEN einen falschen, vierten Schornstein auf, um für einen britischen Kreuzer der HMS YARMOUTH-Class gehalten zu werden. Die Gerüchte über Anwesenheit des deutschen Kreuzers legten den Schiffsverkehr in einer Region meistens lahm... Am 9. November 1914 lief die Einheit die Cocos-Inseln, südwestlich von Sumatra an, um die Kabel- und Funkstation Port Refuge zu zerstören. Nachdem sich die Landungstruppe bereits an Land befand, tauchte in Sichtweite der australische Kreuzer SYDNEY auf, der einen Notruf der Funker von Port Refuge empfang... Dank der größeren Reichweite seiner Geschütze feuerte die SYDNEY aus einer weiten Entfernung und bevor die SMS EMDEN dies erwidern konnte, wurde sie mehrmals getroffen. Angesichts der ausweglosen Lage steuerte der Kapitän sein Schiff auf ein Korallenriff und rettete somit die restliche Besatzung vor dem sicheren Tod. 8 Offiziere und 123 Matrosen kamen bei dem Kampf um, 182 Mann wurden gerettet und durch die Engländer gefangen genommen... Die 70-Mann-große Landungseinheit, die ihr Schiff vor dem Angriff der SYDNEY nicht mehr erreichte, machte sich einige Zeit später auf dem gekaperten Schoner AYESHA auf den Weg nach Konstantinopel. Nach einer abenteuerlichen Fahrt trafen sie dort am 30. Mai 1915 ein. Das Wrack des deutschen Kreuzers wurde ausgeschlachtet, ein 105mm-Geschütz wurde in einem Park in Sydney als Trophäe ausgestellt, die meisten transportierbaren Bauteile wurden von Japanern in den 50ern erworben und abtransportiert, ein Wrackteil der SMS EMDEN befindet sich jedoch bis heute auf dem Korallenriff...
Konstruktions-/Einsatzverdrängung: 3664 / 4268 t: Bewaffnung: 10x 105mm SK/L40- und 8x 52mm SK/L40- Geschütze, 4x 8mm-Maschinengewehr, 2x 450mm-Torpedorohre unter der Wasserlinie; Antrieb: zwei Dreizylinder-Dreifachexpansionsmaschinen, 4 Schiffsschrauben; max. Geschwindigkeit: 24 kn; Kohlevorrat: etwa 790 t; Verbrauch: von etwa 34 t /24 Std. (bei einer Geschwindigkeit von 8 kn) bis 371 t /24 Std. (bei der max. Geschwindigkeit).
Gute Detaillierung auf der Grundlage von 514 Elementen (auf 6 Bögen 21x30cm) des Wasserlinienmodells. In typischer JSC-Manier wurden alle Decks, Aufbauten, Ausrüstung und Details aufwendig dargestellt.
* Standarisierte Lesercut- und Ätz-Relinge, so wie Niedergänge und Leitern (ebenfalls als Ätz- oder Lasercut-Sätze) können Sie für das Modell aus unseren Zurüstteil-Angeboten zusätzlich mitbestellen!
** Verstärkungskarton für das Unterkleben der tragenden Skelett-Elementen (Spanten, Decks und Aufbaudecks, Längsträger, etc.) kann auch zusätzlich mitbestellt werden!
Modelllänge: 47cm!
Gute Graphik und Druckqualität.
Bauzeichnungen und Montageskizzen begleiten die polnische, englische und deutsche Bauanleitung!