der Blaue Turm in Bad Wimpfen 1:125
Der Blaue Turm in Bad Wimpfen als Kartonmodellbausatz (im Format A3) des Verlages Bernhard Pfoh aus Kassel (Bastelbogen Nr. 2), 2. Überarbeitete Auflage aus dem Jahr 1990 im Maßstab 1:125.
Modellkonstruktion: Bernhard Pfoh und S. Mauruschat.
Das Wahrzeichen Bad Wimpfens, der 58 Meter hohe Blaue Turm, wurde nach 1217 als dritter Bergfried errichtet. Er steht an der Westseite auf dem höchsten Punkt der Pfalz. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg ernannte ihn zum Denkmal des Monats Dezember 2022. Der ursprünglich noch höhere Platz wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts um etwa drei Meter abgetragen. Das nun zum Teil freiliegende Fundament verkleidete man mit kleinen Muschelkalksteinen. Das ungefähr drei Meter starke Mauerwerk des Turms mit einer Außenschale aus großen Muschelkalkblöcken beginnt mithin erst etwa drei Meter über dem heutigen Bodenniveau. Nur für die Gewände des auf der Ostseite liegenden rundbogigen Eingangs und für den Aborterker auf der Südseite verwendete man Sandstein. Die an den größeren Quadern sichtbaren Zangenlöcher datieren diesen Bauabschnitt in das 13. Jahrhundert, denn erst ab 1210/20 wurde die Zange als Hebewerkzeug eingesetzt. Die Bauart des Erkers mit seinem kleinen Oculus ist fast identisch mit der des Erkers am Roten Turm.
Im oberen Bereich wechselt das Steinformat zu kleinen Quadern. Sie stammen von der Wiederherstellung des Turms 1851/52 nach dem verheerenden Brand von 1848. Damals erhielt der Turm auch seine heutige Gestalt mit einem ebenerdigen Eingang, den neogotischen Ecktürmchen, dem Spitzbogenfries und dem Turmhelm. Der Blauton der Schieferdeckung führte vermutlich zum heutigen Namen Blauer Turm; zuvor war der Turm nur als Hoher Turm bekannt. Bald zeigte sich, dass der Oberbau zu schwer war. 1870 wurde das Auseinanderweichen der Mauern mit Hilfe von Eisenklammern gestoppt. Der Turmsockel wurde verstärkt, der Zugang zum Aborterker vermauert und 1907 wurde der Turm mit vier großen eisernen Ringankern gesichert. 1922 sanierte man das Dach, und 1944 zog man aus Luftschutzgründen im Inneren drei Betondecken ein. 1971 stabilisierte man die Außenmauern durch das Einpressen von rund 300 Tonnen Zementmörtel, der vermutlich in die Kanäle zersetzter hölzerner Anker aus der Erbauungszeit floss und nicht in das „mit fast bindungslosem Bruchgestein verfüllte Zwischenschalengemäuer“ (B. Cichy, 1972), denn 1870 bestand nach der Beobachtung von August von Lorent das „Füllmauerwerk aus kleinen Steinen mit viel Mörtel“. Die eisernen Anker wurden entfernt. Der Mauerwerksanierung schloss sich 1978 eine Dachsanierung an.
Bei einem erneuten, durch Blitzschlag verursachten Feuer brannte der Turm 1984 wiederum vollständig aus. Die neun Zentner schwere Turmglocke stürzte auf einen tieferen Geschossboden und der Turmhelm brach in sich zusammen. 1984/85 wurde der Turm wiederhergestellt; zur Sicherung der Türmerwohnung zog man eine feuer- und trümmersichere Beton-Tasse ein. Die neue Turmglocke war ein Geschenk der Glockengießerei Bachert.
Im Frühjahr 2014 wurde der Turm erneut umfangreich saniert, da das Mauerwerk im unteren Turmbereich eine steigende Anzahl von Versprüngen aufwies. Ein Spanngerüst aus Holz und Stahl wurde als eine Art Korsett um den Korpus des Turms gelegt, um die Wände zusammenzuspannen und das Mauerwerk anschließend zu stabilisieren.
Auf dem Turm, der besichtigt werden kann, wohnte bis November 2017 seit dem späten Mittelalter ununterbrochen ein Türmer. Von 1974 bis zum Brand 1984 bewohnte das Schriftstellerehepaar Heinz und Vera Münchow mit seinen drei Kindern die Türmerwohnung. Blanca Knodel, die diese Aufgabe seit 1996 versieht, ist heute eine der wenigen Türmerinnen Deutschlands. Die zwei weiteren aktiven Türmerinnen versehen ihren Dienst auf dem Turm der St.-Lamberti-Kirche in Münster und in der Paul-Gerhardt-Kirche in Lübben (Spreewald). Um die schöne Aussicht vom Turm genießen zu können, müssen zuerst 134 Stufen bis zur Türmerwohnung bewältigt werden, von der weitere 33 Stufen zur 32 Meter hoch liegenden Aussichtsplattform führen. Aufgrund von umfangreichen Sanierungsmaßnahmen musste Frau Knodel im November 2018 vorübergehend aus der Türmerwohnung ausziehen. (danke Wikipedia!)
Modellhöhe: 46 cm!
Bauzeichnung und Bilder des großen Vorbildes ergänzen eine ausführliche deutsche Bauanleitung.
Modellkonstruktion: Bernhard Pfoh und S. Mauruschat.
Das Wahrzeichen Bad Wimpfens, der 58 Meter hohe Blaue Turm, wurde nach 1217 als dritter Bergfried errichtet. Er steht an der Westseite auf dem höchsten Punkt der Pfalz. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg ernannte ihn zum Denkmal des Monats Dezember 2022. Der ursprünglich noch höhere Platz wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts um etwa drei Meter abgetragen. Das nun zum Teil freiliegende Fundament verkleidete man mit kleinen Muschelkalksteinen. Das ungefähr drei Meter starke Mauerwerk des Turms mit einer Außenschale aus großen Muschelkalkblöcken beginnt mithin erst etwa drei Meter über dem heutigen Bodenniveau. Nur für die Gewände des auf der Ostseite liegenden rundbogigen Eingangs und für den Aborterker auf der Südseite verwendete man Sandstein. Die an den größeren Quadern sichtbaren Zangenlöcher datieren diesen Bauabschnitt in das 13. Jahrhundert, denn erst ab 1210/20 wurde die Zange als Hebewerkzeug eingesetzt. Die Bauart des Erkers mit seinem kleinen Oculus ist fast identisch mit der des Erkers am Roten Turm.
Im oberen Bereich wechselt das Steinformat zu kleinen Quadern. Sie stammen von der Wiederherstellung des Turms 1851/52 nach dem verheerenden Brand von 1848. Damals erhielt der Turm auch seine heutige Gestalt mit einem ebenerdigen Eingang, den neogotischen Ecktürmchen, dem Spitzbogenfries und dem Turmhelm. Der Blauton der Schieferdeckung führte vermutlich zum heutigen Namen Blauer Turm; zuvor war der Turm nur als Hoher Turm bekannt. Bald zeigte sich, dass der Oberbau zu schwer war. 1870 wurde das Auseinanderweichen der Mauern mit Hilfe von Eisenklammern gestoppt. Der Turmsockel wurde verstärkt, der Zugang zum Aborterker vermauert und 1907 wurde der Turm mit vier großen eisernen Ringankern gesichert. 1922 sanierte man das Dach, und 1944 zog man aus Luftschutzgründen im Inneren drei Betondecken ein. 1971 stabilisierte man die Außenmauern durch das Einpressen von rund 300 Tonnen Zementmörtel, der vermutlich in die Kanäle zersetzter hölzerner Anker aus der Erbauungszeit floss und nicht in das „mit fast bindungslosem Bruchgestein verfüllte Zwischenschalengemäuer“ (B. Cichy, 1972), denn 1870 bestand nach der Beobachtung von August von Lorent das „Füllmauerwerk aus kleinen Steinen mit viel Mörtel“. Die eisernen Anker wurden entfernt. Der Mauerwerksanierung schloss sich 1978 eine Dachsanierung an.
Bei einem erneuten, durch Blitzschlag verursachten Feuer brannte der Turm 1984 wiederum vollständig aus. Die neun Zentner schwere Turmglocke stürzte auf einen tieferen Geschossboden und der Turmhelm brach in sich zusammen. 1984/85 wurde der Turm wiederhergestellt; zur Sicherung der Türmerwohnung zog man eine feuer- und trümmersichere Beton-Tasse ein. Die neue Turmglocke war ein Geschenk der Glockengießerei Bachert.
Im Frühjahr 2014 wurde der Turm erneut umfangreich saniert, da das Mauerwerk im unteren Turmbereich eine steigende Anzahl von Versprüngen aufwies. Ein Spanngerüst aus Holz und Stahl wurde als eine Art Korsett um den Korpus des Turms gelegt, um die Wände zusammenzuspannen und das Mauerwerk anschließend zu stabilisieren.
Auf dem Turm, der besichtigt werden kann, wohnte bis November 2017 seit dem späten Mittelalter ununterbrochen ein Türmer. Von 1974 bis zum Brand 1984 bewohnte das Schriftstellerehepaar Heinz und Vera Münchow mit seinen drei Kindern die Türmerwohnung. Blanca Knodel, die diese Aufgabe seit 1996 versieht, ist heute eine der wenigen Türmerinnen Deutschlands. Die zwei weiteren aktiven Türmerinnen versehen ihren Dienst auf dem Turm der St.-Lamberti-Kirche in Münster und in der Paul-Gerhardt-Kirche in Lübben (Spreewald). Um die schöne Aussicht vom Turm genießen zu können, müssen zuerst 134 Stufen bis zur Türmerwohnung bewältigt werden, von der weitere 33 Stufen zur 32 Meter hoch liegenden Aussichtsplattform führen. Aufgrund von umfangreichen Sanierungsmaßnahmen musste Frau Knodel im November 2018 vorübergehend aus der Türmerwohnung ausziehen. (danke Wikipedia!)
Modellhöhe: 46 cm!
Bauzeichnung und Bilder des großen Vorbildes ergänzen eine ausführliche deutsche Bauanleitung.