Sowjetisches Atom-U-Boot K-278 Komsomolez (Projekt 685 Plavnik, NATO-Code „Mike“) als Präzisions-Kartonmodellbausatz des GPM-Verlages (Nr.396 – 11/2014) im Maßstab 1:200.
Modellkonstruktion: Lukasz Fuczek.
Die K-278 Komsomolez war ein sowjetisches Atom-U-Boot. Es wurde 1984 in Dienst gestellt. Das Boot sank am 7. April 1989.
Bei der von der NATO als Mike bezeichneten U-Boot-Klasse handelt es sich um nuklearangetriebene Versuchs-U-Boote für die sowjetische Marine. Das Boot K-278 Komsomolez blieb das einzige Boot dieser Klasse.
Bei dem als Plawnik (russisch ??????? für Finne) benannten Projekt handelte es sich um einen fortschrittlichen U-Boot-Entwurf, der für den Test neuer Technologien ins Leben gerufen wurde. Das Boot sollte eine variierende Bewaffnung aus Torpedos und Marschflugkörpern tragen. Die Marschflugkörper konnten sowohl mit konventionellen als auch nuklearen Gefechtsköpfen bestückt werden. Die Entwicklungsarbeiten begannen noch in den 1960er Jahren. Die Kiellegung des ersten Bootes fand am 22. April 1978 statt.
Dieses Boot bekam den Namen Komsomolez (russisch ?????????? für Mitglied des Komsomol). Das Boot trug die Baunummer K-278, wurde am 9. Mai 1983 zu Wasser gelassen und Ende des Jahres 1984 in Dienst gestellt. Das Boot war ein Prototyp und sollte das einzige seiner Klasse bleiben. Eine zweite Einheit wurde zwar in Sewerodwinsk auf Kiel gelegt, jedoch vor ihrer Fertigstellung abgebrochen.
Das Boot wurde nach den üblichen Anforderungen der sowjetischen Marine gebaut. Es war ein Doppelhüllenboot mit folgenden, sieben abgeschotteten Abteilungen (von vorne nach achtern):
Torpedoraum
Unterkünfte der Besatzung
Zentrale
Reaktorraum
Elektromotoren
Turbinen
Abteilung Hilfsmaschinen
Der innere Druckkörper bestand aus leichtem und hochgradig festem Titan, das dem Boot die größte Tauchtiefe aller damals vorhandenen U-Boote verlieh. Das Boot konnte in einer Tiefe von 1000 m operieren. Diese Tiefe konnte nicht vom besten damals verfügbaren US-amerikanischen U-Boot erreicht werden. Gleichzeitig konnte das Boot durch die Verwendung des Titans nur sehr schwer durch MAD-Sensoren geortet werden. Die Mike-Klasse verfügte über eine in den Turmaufbau integrierte Rettungskapsel, welche die Besatzung im Notfall an die Oberfläche tragen sollte. Unsicherheit bestand über den Reaktortyp. Die westlichen Geheimdienste vermuteten zwei flüssigmetallgekühlte (Blei-Bismut-Gemisch) Reaktoren (vom Prinzip ähnlich dem der Alfa-Klasse) an Bord.[2] Die Sowjetunion dementierte dies jedoch sofort und gab an, dass das Boot von einem einzelnen Druckwasserreaktor üblicher Bauart angetrieben würde. Eine direkte Folge davon war die erhebliche Herabsetzung der geschätzten Geschwindigkeit des Bootes. Ging man anfangs von bis zu 38 kn im getauchten Zustand aus, korrigierte man sie auf weniger als 30 kn herunter.
Ein direkter Nachteil der möglicherweise verwendeten, sehr speziellen flüssigmetallgekühlten Reaktoren ist die Notwendigkeit, den Reaktor-Druckbehälter ständig auf Betriebstemperatur zu halten. Ohne konstante Wärmezufuhr verfestigt sich das flüssige Metall, und der Reaktor kann nicht angefahren werden. Um den Reaktor ganz herunterzufahren (0 % Leistung), muss eine externe Zufuhr von heißem Dampf gewährleistet sein, um das Metall in flüssigem Zustand zu halten.
Am 7. April 1989 brach im Heckraum der Komsomolez ein Feuer aus. Das Boot befand sich in einer Tiefe von 150 bis 380 Metern, als ein Ventil einer Hochdruckluftleitung, welche die Hauptballasttanks des Bootes verband, platzte und austretendes Öl (vermutlich aus dem Hydraulikventil) auf einer heißen Oberfläche Feuer fing. Die Ausbreitung des Feuers konnte jedoch nicht durch das Abschotten der Abteilungen gestoppt werden, da sich das Feuer durch die Kabelschächte des Bootes ausbreitete. Als direkte Folge wurde die automatische Notabschaltung des Reaktors eingeleitet, um eine Überlastung zu verhindern. Dies führte dazu, dass der Antrieb versagte. Der Mangel an Energie führte zum Systemversagen im ganzen Boot, darunter auch dem Ausfall der meisten Sicherheitssysteme. Dem Boot gelang es nach elf Minuten, die Oberfläche zu erreichen, aber der Riss im Druckluftsystem schürte das Feuer weiter an. Ein Großteil der Besatzung verließ das Boot. Nach einigen Stunden brach die Hülle, und das Boot sank. Der Kommandant sowie vier weitere an Bord verbliebene Besatzungsmitglieder versuchten sich mit der Notfallkapsel zu retten. Diese war jedoch zum Teil geflutet und mit giftigen Gasen gefüllt - nur einer von ihnen überlebte den Aufstieg zur Oberfläche. Zwar hatte die Besatzung um Hilfe gefunkt, und beim Notausstieg aus dem Boot waren schon Rettungsflugzeuge vor Ort, um Rettungsinseln abzuwerfen, allerdings waren nicht genug für die 50 Männer vorhanden. Von den 69 Besatzungsmitgliedern starben 42 während und nach dem Unglück, die meisten von ihnen durch Unterkühlung im kalten Wasser, da sie es nicht geschafft hatten, vor dem Notausstieg ihre Rettungsanzüge anzulegen.
Das Boot liegt 180 km südöstlich der Bäreninsel im Europäischen Nordmeer vor der Küste Norwegens in einer Tiefe von etwa 1858 Metern.
Zum Zeitpunkt des Untergangs trug das Boot zwei nuklearbestückte Torpedos[1] und acht konventionelle Torpedos. Es wurden zwei Untersuchungen eingeleitet. Eine von der Regierung der UdSSR, die andere später von unabhängiger Stelle. Beide konnten die genauen Umstände, die zum Verlust des Bootes führten, nicht vollständig erklären, die zweite Untersuchung sah den Hergang jedoch in Konstruktionsmängeln des Bootes bedingt. Ebenso wurde der schlechte Ausbildungsstand der Besatzung kritisiert. Norwegen erklärte später, dass man das Boot zwei Stunden vor dem Untergang per Luft oder See hätte erreichen können, allerdings sei man erst zu spät benachrichtigt worden. (danke Wikipedia!)
Modelllänge: 70 cm!
* Ein Lasercut-Spantensatz kann zusätzlich mitbestellt werden!
Modernste Graphik und Farbgebung (schwarz-rote Bemalung des Rumpfes).
General- und Montagezeichnungen ergänzen polnische Bauanleitung.