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42-Pfund-Kanone auf einem Deckfragment mit Geschützpforte der HMS Royal Oak (1675) 1:25
Eine ungewöhnliche Diorama: eine 42-Pfund-Kanone (Raperts) auf einem Deckfragment mit Geschützpforte und div. Segelschiff-Ausrüstungsgegenständen der HMS Royal Oak aus dem Jahr 1675 als Kartonmodellbausatz des Sklej-Model-Verlages (Nr. 5 - 2/2015) im Maßstab 1:25.
Modellkonstruktion: Jerzy Janukowicz.
Bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts war die Entwicklung der Vorderlader-Glattrohrartillerie weitgehend abgeschlossen. Die Linienschiffe trugen die Mehrzahl der Geschütze auf zwei oder drei durchgehenden Batteriedecks mit den schwersten Geschützen auf dem untersten Deck. Mitte des 17. Jahrhunderts waren dies, nach englischen Inventarien, die sogenannten Cannons, Demi-cannons und Culverines, die 42, 32 bzw. 18 Pounds (19, 14,5 bzw. 8,2 kg) schwere Eisenkugeln verschossen. Auf dem Oberdeck standen leichtere Kanonen. Die Geschützrohre waren wie an Land mit seitlichen Schildzapfen auf hölzernen Radlafetten, auch Raperts genannt, gelagert. Die seitlichen Wände der Lafette waren am hinteren Ende treppenförmig abgestuft. Dort konnte der Kuhfuß zum Lüften des Geschützes eingelegt werden oder ein starkes Querholz zum Ablegen des Rohres in dieser Höhe. Mit Hilfe eines Richtkeils konnte durch Drehen des Rohres um die Schildzapfen deren Erhöhungswinkel verändert werden. Die Schiffslafette hatte meist zwei Achsen mit je zwei breiten kleinen hölzernen Rädern. Die Kanonen rollten beim Abfeuern durch den Rückstoß ins Schiffsinnere und wurde durch das Brooktau aufgefangen. Da bei diesem Rückspringen auch die Mündung den Rand der Stückpforte touchierte, wurde der sogenannte Schiffskopf entwickelt. Dieser ist eine glatte Verstärkung der Mündung, gegenüber den älteren mit vielen Profilen, Stäben und Kehlen versehenen Mündungsteilen. In dieser eingeholten Position wurde dann das Geschütz nachgeladen. Mit Seitentaljen wurde das Geschütz wieder durch die Stückpforten ausgerannt.
Sollte zu wenig Zeit oder Besatzung zur Bedienung vorhanden sein, konnte das Brooktau auch in ausgerannter Position straff gezogen werden. Dann rollte das Geschütz nicht rückwärts. Dafür mußte dann ein Besatzungsmitglied außenbords klettern, um von dort das Geschütz zu laden. Auf Grund des hohen Gewichts der Kanonen wurden große Mannschaften für die Bedienung benötigt.
Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts war die Bewaffnung soweit standardisiert, dass auf den durchgehenden Batteriedecks der Segelkriegsschiffe jeweils nur ein Kanonentyp stand. Jetzt wurden die Kanonen auch international nach dem Kugelgewicht in Pfund, natürlich nach dem jeweils regional gültigen Pfund bezeichnet. Im 18. Jahrhundert teilte die britische Marine Kanonen dementsprechend als 42-, 32-, 24-, 18-, 12-, 9-, 6-, 4- und 3-Pfünder sowie 0,5-Pfünder als Drehbassen ein. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden die 42-Pfünder durch 32-Pfünder ersetzt, da erstere auf Grund ihres Gewichtes und der schweren Geschosse zu unhandlich waren. Der 32-Pfünder, der in den unteren Decks der Linienschiffe mit 74 und mehr Kanonen Aufstellung fand, wog immer noch fast drei Tonnen und hatte bis zu 14 Mann Bedienung.
Der wichtigste Munitionstyp war während der ganzen Zeit die eiserne Vollkugel, die gleichermaßen gegen Rumpf, Takelage und Mannschaft eingesetzt werden konnte. Speziell zum Einsatz gegen die Takelage wurden Ketten- oder Stangenkugeln (Barren) mitgeführt (eiserne Halbkugeln, die durch Ketten bzw. Stangen verbunden waren). Außerdem wurde auf kurze Entfernungen gegen die gegnerische Besatzung Kartätschen oder Hagel verwendet, beispielsweise zur Abwehr von Enterern. Obwohl die Reichweite der Kanonen bis 2 km betrug, waren die Trefferaussichten jenseits einiger hundert Meter äußerst gering.
Die meisten Kommandanten der britischen Marine trainierten ihre Geschützbedienungen auf möglichst schnelles Feuern und versuchten das Gefecht auf wenige 10 Meter Entfernung zu führen, so dass ein Vorbeischießen praktisch unmöglich war. Die Artillerie eines Segelkriegsschiffs war normalerweise in der Lage, auf kurze Entfernungen die Bordwände eines vergleichbaren Gegners zu durchschlagen. Auf Grund der geringen Größe der Kanonen war es aber schwer, einen gleich großen Gegner zu versenken. Die Wirkung der Kanonen richtete sich besonders beim Schießen in den Rumpf gegen die feindliche Bewaffnung und Besatzung, bei denen die Mehrzahl der Verluste durch Holzsplitter entstanden.
Durch den Verlust von Masten oder Takelage konnte ein Schiff manöverierunfähig geschossen werden. In vielen Einzelgefechten, also in Kämpfen fern der großen Seeschlachten, war der Kommandant eines Schiffes ohnehin auf relative Vorsicht bedacht, brachte ihm und der eigenen Besatzung doch ein geentertes Schiff samt gefangengenommener Besatzung und Schiffsladung (Prise) unter bestimmten Voraussetzungen eine Menge Prisengeld ein. (danke Wikipedia!)
Größe des Deckfragmentes: ca. 14 x 17 cm!
* Zusätzlich kann ein Spanten-/Rad-/Detailsatz bestellt werden!
Feine Computergraphik, originaltreue Bemalung.
General- und Montagezeichnungen ergänzen einige polnische Bauhinweise, die gegen Aufschlag übersetzt werden können.
Modellkonstruktion: Jerzy Janukowicz.
Bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts war die Entwicklung der Vorderlader-Glattrohrartillerie weitgehend abgeschlossen. Die Linienschiffe trugen die Mehrzahl der Geschütze auf zwei oder drei durchgehenden Batteriedecks mit den schwersten Geschützen auf dem untersten Deck. Mitte des 17. Jahrhunderts waren dies, nach englischen Inventarien, die sogenannten Cannons, Demi-cannons und Culverines, die 42, 32 bzw. 18 Pounds (19, 14,5 bzw. 8,2 kg) schwere Eisenkugeln verschossen. Auf dem Oberdeck standen leichtere Kanonen. Die Geschützrohre waren wie an Land mit seitlichen Schildzapfen auf hölzernen Radlafetten, auch Raperts genannt, gelagert. Die seitlichen Wände der Lafette waren am hinteren Ende treppenförmig abgestuft. Dort konnte der Kuhfuß zum Lüften des Geschützes eingelegt werden oder ein starkes Querholz zum Ablegen des Rohres in dieser Höhe. Mit Hilfe eines Richtkeils konnte durch Drehen des Rohres um die Schildzapfen deren Erhöhungswinkel verändert werden. Die Schiffslafette hatte meist zwei Achsen mit je zwei breiten kleinen hölzernen Rädern. Die Kanonen rollten beim Abfeuern durch den Rückstoß ins Schiffsinnere und wurde durch das Brooktau aufgefangen. Da bei diesem Rückspringen auch die Mündung den Rand der Stückpforte touchierte, wurde der sogenannte Schiffskopf entwickelt. Dieser ist eine glatte Verstärkung der Mündung, gegenüber den älteren mit vielen Profilen, Stäben und Kehlen versehenen Mündungsteilen. In dieser eingeholten Position wurde dann das Geschütz nachgeladen. Mit Seitentaljen wurde das Geschütz wieder durch die Stückpforten ausgerannt.
Sollte zu wenig Zeit oder Besatzung zur Bedienung vorhanden sein, konnte das Brooktau auch in ausgerannter Position straff gezogen werden. Dann rollte das Geschütz nicht rückwärts. Dafür mußte dann ein Besatzungsmitglied außenbords klettern, um von dort das Geschütz zu laden. Auf Grund des hohen Gewichts der Kanonen wurden große Mannschaften für die Bedienung benötigt.
Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts war die Bewaffnung soweit standardisiert, dass auf den durchgehenden Batteriedecks der Segelkriegsschiffe jeweils nur ein Kanonentyp stand. Jetzt wurden die Kanonen auch international nach dem Kugelgewicht in Pfund, natürlich nach dem jeweils regional gültigen Pfund bezeichnet. Im 18. Jahrhundert teilte die britische Marine Kanonen dementsprechend als 42-, 32-, 24-, 18-, 12-, 9-, 6-, 4- und 3-Pfünder sowie 0,5-Pfünder als Drehbassen ein. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden die 42-Pfünder durch 32-Pfünder ersetzt, da erstere auf Grund ihres Gewichtes und der schweren Geschosse zu unhandlich waren. Der 32-Pfünder, der in den unteren Decks der Linienschiffe mit 74 und mehr Kanonen Aufstellung fand, wog immer noch fast drei Tonnen und hatte bis zu 14 Mann Bedienung.
Der wichtigste Munitionstyp war während der ganzen Zeit die eiserne Vollkugel, die gleichermaßen gegen Rumpf, Takelage und Mannschaft eingesetzt werden konnte. Speziell zum Einsatz gegen die Takelage wurden Ketten- oder Stangenkugeln (Barren) mitgeführt (eiserne Halbkugeln, die durch Ketten bzw. Stangen verbunden waren). Außerdem wurde auf kurze Entfernungen gegen die gegnerische Besatzung Kartätschen oder Hagel verwendet, beispielsweise zur Abwehr von Enterern. Obwohl die Reichweite der Kanonen bis 2 km betrug, waren die Trefferaussichten jenseits einiger hundert Meter äußerst gering.
Die meisten Kommandanten der britischen Marine trainierten ihre Geschützbedienungen auf möglichst schnelles Feuern und versuchten das Gefecht auf wenige 10 Meter Entfernung zu führen, so dass ein Vorbeischießen praktisch unmöglich war. Die Artillerie eines Segelkriegsschiffs war normalerweise in der Lage, auf kurze Entfernungen die Bordwände eines vergleichbaren Gegners zu durchschlagen. Auf Grund der geringen Größe der Kanonen war es aber schwer, einen gleich großen Gegner zu versenken. Die Wirkung der Kanonen richtete sich besonders beim Schießen in den Rumpf gegen die feindliche Bewaffnung und Besatzung, bei denen die Mehrzahl der Verluste durch Holzsplitter entstanden.
Durch den Verlust von Masten oder Takelage konnte ein Schiff manöverierunfähig geschossen werden. In vielen Einzelgefechten, also in Kämpfen fern der großen Seeschlachten, war der Kommandant eines Schiffes ohnehin auf relative Vorsicht bedacht, brachte ihm und der eigenen Besatzung doch ein geentertes Schiff samt gefangengenommener Besatzung und Schiffsladung (Prise) unter bestimmten Voraussetzungen eine Menge Prisengeld ein. (danke Wikipedia!)
Größe des Deckfragmentes: ca. 14 x 17 cm!
* Zusätzlich kann ein Spanten-/Rad-/Detailsatz bestellt werden!
Feine Computergraphik, originaltreue Bemalung.
General- und Montagezeichnungen ergänzen einige polnische Bauhinweise, die gegen Aufschlag übersetzt werden können.
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Diesen Artikel haben wir am Mittwoch, 4. November 2015 in den Shop aufgenommen.