
Es ist immer ein Indikator für die Qualität eines Bastelbogens, wenn er im Vergleich mit gleichaltrigen Produktionen schwer zu bekommen ist. So ist es auch mit dem Kartonmodellbausatz des MM-Verlages (Nr.1/95) der Fall: Zwei gegnerische Jagdflugzeuge aus dem 1. Weltkrieg: deutsche Fokker E.III und britische Sophith Pup, beide natürlich in einem einheitlichen Maßstab 1:33.
Modelentwurf: Pawel Mistewicz!
Die FOKKER der E-Serie (E steht für Eindecker) waren die ersten deutschen reinrassigen Jagdflugzeuge. Nach der E.I, die über den wichtigen "Unterbrecher-Mechanismus" verfügte, der sie befähigte, durch den rotierenden Propeller zu feuern, erschien im August 1915 die FOKKER E.III. Seitdem verschaffte die Maschine den Deutschen Piloten eine massive Luftüberlegenheit, jedoch waren nicht unbedingt die Flugeigenschaften der Konstruktion, sondern das Fehlen von entsprechenden gegnerischen Jagdflugzeugen der Grund dafür. Die eher schwache Leistung und relativ häufige Unzuverlässigkeit der Sternmotoren Oberursel U I (mit etwa 100 PS) programmierten den Untergang der Konstruktion vor, deren Gesamtanzahl bei knapp 150 Maschinen lag. Die rasche Entwicklung der Luftfahrttechnik und die Einführung der britischen NIEUPORT 11 (bei modellservice sofort lieferbar!) und der SOPWITH PUP zwangen jedoch die Deutsche Luftwaffe nach neuen Jägern zu suchen und die FOKKER E.III ab etwa Mitte 1916 gegen die ALBATROS (deren Versionen D.V und D.III -Oef.- bei modellservice sofort lieferbar sind!), sowie die ausgezeichneten FOKKER Dr.I und FOKKER D.VII (beide bei modellservice sofort lieferbar, davon die DR.I sogar in verschiedenen Modellvarianten!) zu ersetzen... Dennoch legte die FOKKER E-Serie viele der Grundregeln des Luftkampfes fest und verursachte, daß die Luftwaffe in der Strategie und Taktik aller militärischen Auseinandersetzungen eine immer wichtiger werdende Rolle eingenommen hat...
Tragfläche: 16,00 m²; Eigengewicht: 399 kg; Fluggewicht: 610 kg; max Geschwindigkeit: 140 km/h; Dienstgipfelhöhe: 3500 m; Flugdauer: etwa 1,5 Std.
Die SOPWITH PUP ("Welpe"), die eigentlich SOPWITH SCOUT getauft wurde, ist am 27. März 1916 offiziell erstbeflogen worden. Dank guter Flugeigenschaften, Wendigkeit und guter Bewaffnung (7,7mm-Maschinengewehr Vickers + 45 kg Bomben) leistete die kleine, unter dem Flugpersonal beliebte Maschine dem britischen Royal Naval Air Service (RNAS) und Royal Fying Corps (RFC) gute Dienste. Seit ihrer Indienststellung im September 1916 bis etwa Ende 1917 galt die SOPWITH PUP als das wichtigste Jagdflugzeug der Alliierten. Der Jäger besaß eine klassische hölzerne Doppeldecker-Konstruktion, die Rumpf- und Tragflächenbeplankung war aus Stoff, angetrieben wurde er mit einem Umlaufmotor Le Rhone 9C (80 PS) oder Clerget 7Z. Insgesamt wurden etwa 1770 Stück des Flugzeuges in mehreren britischen Betrieben produziert... Die PUPs haben auch eine Grundlage der Marinefliegerei geschaffen: außer dem, daß einige Maschinen (ausgestattet mit aufblasbaren Luftkissen für Notlandungen auf hoher See) als Seeaufklärer der RNAS dienten, ist eine SOPWITH PUP, geflogen von dem Geschwaderkommandeur E.H. Dunning das erste Flugzeug in der Luftfahrtgeschichte, das erfolgreich auf einem Schiffsdeck je gelandet ist. Es geschah am 2. August 1917 und der Pilot landete in einem waghalsigen Manöver auf dem Deck der HMS FURIOUS.
Eigengewicht: 357 kg; Fluggewicht: 556 kg; Tragfläche: 23,62m²; max. Geschwindigkeit: 179 km/h; Dienstgipfelhöhe: 5300 m; Flugdauer: etwa 1,75 Std.
Der Bausatz besteht aus 247 Elementen + 29 Schablonenteile auf 5 Bögen 21x30cm und stellt in beiden Flugzeugen u.a. jeweils eine Cockpiteinrichtung, Motornachbildung mit mehrteiligen Zylindern, drehbarer Propeller, Bewaffnung dar....
Modellspannweiten: 25 cm der Sopwith und 29 cm die Fokker!
Nicht die modernste aber gut annehmbare Graphik und Farbgebung. Es ist wahrscheinlich kein Zufall, daß die Außenhaut der Fokker-Tragflächen und -Höhenruder auf einem dünnen Papier gedruckt wurde. Dadurch kann die Belankung (in dem großen Vorbild aus Stoff) schön plastisch - mit allen Höhen und Tiefen - dargestellt werden.
Feine und sauber gezeichnete Montagezeichnungen ergänzen eine detaillierte polnische Bauanleitung, die dem Bausatz in übersetzter Form beiliegt!