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sowjetisches Atom-U-Boot Projekt 971 (Schtschuka-B Klasse), NATO-Code Akula 1:200
Sowjetisches Atom-U-Boot Projekt 971 (Schtschuka-B Klasse), NATO-Code Akula als Präzisions-Kartonmodellbausatz des Answer-Verlages (Band KH Nr.7/2020) im Maßstab 1:200.
Modellkonstruktion: Lukasz Fuczek.
Projekt 971 Schtschuka-B, (russisch für Hecht-B), NATO-Codename Akula, ist eine Klasse nuklearbetriebener U-Boote, die von der sowjetischen Marine zum ersten Mal im Dezember 1984 in Dienst gestellt wurde. Nach der Klassifikation der NATO handelt es sich um ein Jagd-U-Boot (SSN), nach russischer Klassifikation um ein atomgetriebenes Mehrzweck-U-Boot der dritten Generation. Es wird gegenwärtig bei der russischen und der indischen Marine eingesetzt.
Vom Projekt 971 gibt es mehrere Baulose, für die jeweils von russischer Seite – trotz verbesserter Technik – keine neuen Bezeichnungen vergeben wurden. Die NATO unterscheidet dagegen die Akula-Klasse, von der im Zeitraum von 1984 bis 1992 acht Boote in Dienst gestellt wurden; zwischen 1992 und 2005 folgten mehrere Boote mit technischen Neuerungen, die gelegentlich als Improved-Akula-Klasse beschrieben werden, und abschließend einige grundlegend verbesserte U-Boote, die auch als Akula-II-Klasse bezeichnet werden.
Auf Basis der Pläne des Projekts 945 entschloss sich die sowjetische Marine 1976, eine neue U-Boot-Klasse als Nachfolger für die Boote des Projekts 671RTM ???? (Victor-III-Klasse) zu entwickeln.
Das beauftragte Planungsbüro Malachit in Leningrad sollte neben bestmöglicher Geräuschdämmung auch gesteigerten Wert auf eine kostengünstige Konstruktion legen, so dass für den Druckkörper kein Titan verwendet werden sollte. Eine direkte Folge war, dass zum Erreichen der gleichen Tauchtiefe wie bei Projekt 945 (600 m) für die Akula-Klasse mehr Stahl verbaut werden musste, um dem Wasserdruck standzuhalten. Die Wasserverdrängung erhöhte sich so um mehr als 1000 Tonnen.
Nach Geheimdiensterkenntnissen über die technische Ausstattung der US-amerikanischen Los-Angeles-Klasse wurden Nachbesserungen am Projekt 971 nötig, so dass sich der Baubeginn des ersten Bootes bis 1983 verzögerte. Das Projekt 971 gehörte bei seiner Indienststellung zu den leisesten nuklearbetriebenen U-Booten der sowjetischen Marine. Einen wesentlichen Beitrag zur Senkung des Lärmpegels sollen dabei die Unternehmen Toshiba und Kongsberg geleistet haben, die unter Missachtung der CoCom-Richtlinien die Sowjetunion mit modernen Maschinen belieferten. Diese sollen dann die Produktion extrem präzise gefertigter und damit sehr leiser Propeller ermöglicht haben.
Mit dem Bau der Boote wurden zwei Werften beauftragt: Werft 402 in Sewerodwinsk produzierte für die Nordflotte, während Werft 199 in Komsomolsk am Amur Boote für die Pazifikflotte baute.
Das Aufgabenspektrum der Klasse umfasst die Bekämpfung feindlicher Über- und Unterwasserstreitkräfte, die Aufklärung und das Legen von Seeminen.
Ein weiterer Auftrag ist die Verteidigung der sowjetischen und später russischen U-Boote mit ballistischen Raketen (SSBN). Da diese sich nicht selbst effektiv vor feindlichen Jagd-U-Booten und U-Jagd-Flugzeugen schützen konnten, wurden für sie bestimmte „Bastionen“ eingerichtet – Seegebiete zwischen Barentssee und Arktischem Ozean, in denen sie kreuzen und auf ihre Einsatzbefehle warten. Unterdessen sollen eigene Jagd-U-Boote wie die Akula-Klasse in den Randbereichen dieser Gebiete unter Wasser Jagd auf Gegner machen, die versuchen, in die „Bastion“ einzudringen, während die Eisdecke des Arktischen Ozeans die SSBNs vor feindlichen Flugzeugen schützt und eigene Überwasserschiffe und landgestützte Flugzeuge in den eisfreien Gebieten diesen Schutz gewährleisten.
Durch die Ausstattung mit entsprechenden Marschflugkörpern wurde das Einsatzspektrum um Angriffe auf Punkt- oder Flächenziele an Land erweitert. Wenn nukleare Sprengköpfe für die Marschflugkörper verwendet werden, können die Boote der Akula-Klasse als Zweitschlagswaffe in einem Atomkrieg eingesetzt werden.
Die Boote der Akula-Klasse besitzen einen tropfenförmigen Rumpf, auf den mittschiffs ein Turm aufgesetzt ist. Sie sind als Doppelhüllenboote mit einem Druckkörper aus hochfestem Stahl mit einer Streckgrenze von 981 N/mm² konstruiert.
Der Druckkörper der Boote ist in sechs Abteilungen gegliedert. Im vorderen Teil des Druckkörpers sind die Bewaffnung und der größte Teil der Sensoren untergebracht, in der Mitte folgen in Abteilung II die Mannschaftsquartiere, Krankenstation, Messe, die Zentrale und der Turm des U-Bootes. In Abteilung III befinden sich Dieselgeneratoren und die Anlagen zur Wasser- und Luftaufbereitung. Abteilung IV beherbergt schließlich den Reaktorraum, die fünfte Abteilung die Dampfturbine und Hilfsaggregate. In der letzten Abteilung befinden sich die Antriebswelle und technische Anlagen zur Geräuschdämmung. Steuerbefehle zur Kurs- oder Tiefenänderung werden über Ruder am Heck übertragen, zur Tiefenänderung können zusätzlich die Tauchzellen und zwei ausfahrbare Ruder am Bug benutzt werden.
Mit Ausnahme des Typschiffs K-284 werden alle U-Boote des Projekts 971 durch einen Druckwasserreaktor vom Typ OK-650B oder OK-650M.01, ähnlich dem bei der Sierra-Klasse verwendeten Typ mit Energie versorgt. Er leistet etwa 190 Megawatt thermischer Leistung zum Betreiben einer Dampfturbine, die um die 50.000 WPS an die Welle abgibt. Das reicht aus, um das U-Boot über einen siebenblätterigen Propeller bei Unterwasserfahrt auf bis zu 33 Knoten zu beschleunigen.
Eine Besonderheit des sowjetischen U-Boot-Baus ist der Einbau von Notfall- oder Manövrierantrieben für langsame Fahrt. Die Akula-Klasse verfügt an der Unterseite des Rumpfes an Backbord und Steuerbord über je einen ausfahrbaren Impeller mit einer vierflügeligen Schraube, die über Elektromotoren mit etwa 400 PS betrieben werden. Das genügt in ruhigen Gewässern für eine Geschwindigkeit von bis zu 5 Knoten.
Akulas sind mit je vier 533-mm- und 650-mm-Torpedorohren ausgestattet. Über diese Rohre können Torpedos, Anti-U-Boot-Raketen und Marschflugkörper verschossen oder Seeminen ausgestoßen werden. Die 650-mm-Rohre können mit Ausgleichsbuchsen versehen werden, um sie auch für Waffen im Kaliber 533 mm benutzen zu können.
Das Arsenal an möglichen Waffen beinhaltet:
• Torpedos wie die schweren 650-mm-Typen, die ausschließlich gegen Überwasserschiffe eingesetzt werden, sowie die kleineren 533-mm-Typen USET-80 und UGST, die zur Bekämpfung feindlicher U-Boote in Tiefen von bis zu 1000 m und Entfernungen von bis zu 50 km entwickelt wurden. Der Superkavitationstorpedo WA-111 „Schkwal“ und der APR-3M „Adler-M“[ sollen ebenfalls über die 533-mm-Torpedorohre eingesetzt werden können. Ältere Torpedomodelle wie der Typ 53-65K waren bereits in den 1990er-Jahren von den Booten entfernt worden.
• Anti-U-Boot-Raketen können an Stelle von den 650-mm- und 533-mm-Torpedos mitgeführt werden. Die Akula-Klasse ist in der Lage, RPK-2-Raketen einzusetzen, die später von moderneren Systemen RPK-6/7-Raketen abgelöst wurden. Die Raketen tragen als Nutzlast einen Torpedo oder eine nukleare Wasserbombe. Diese Waffen dienen primär zur Bekämpfung von U-Booten. Die nuklear bestückten Ausführungen können in einer sekundären Rolle auch gegen Schiffe oder Küstenziele eingesetzt werden. Nach einem Abkommen mit den USA aus dem Jahr 1989 werden jedoch keine taktischen Kernwaffen mehr auf U-Booten mitgeführt.[DK 1]
• Marschflugkörper als wichtigen Bestandteil der Bewaffnung; diese können weit entfernte Landziele treffen. Im Gegensatz zur amerikanischen Los Angeles-Klasse werden die Marschflugkörper über die Torpedorohre gestartet und steigen dann mit bis zu 30 m/s an die Wasseroberfläche.[IK 4] Die Akula-Klasse kann den Marschflugkörper S-10 "Granat" (SS-N-21 Sampson) einsetzen. Marschflugkörper vom Typ Kalibr, mit konventionellen oder nuklearen Sprengköpfen, können ebenfalls verwendet werden.
• Seeminen, von ihnen können gängige russische und sowjetische Typen wie die MDM-1-Grundmine oder die zur Jagd auf U-Boote konstruierte PMK-2-Torpedomine über die 533-mm-Torpedorohre abgesetzt werden. Diese Minentypen sind etwa ein Jahr aktiv, bevor sie sich selbst zerstören oder deaktivieren.
Etwa 40 Torpedos, Raketen oder Minen der genannten Typen können im Torpedoraum gelagert werden. Dabei stehen allerdings nur maximal zwölf Lagerplätze für die etwa zehn Meter langen 650-mm-Waffen zur Verfügung, da das Waffenlager im oberen Teil kürzer ist und dort nur noch 28 der kurzen Waffen im Kaliber 533 mm Platz haben.[ In manchen Quellen werden zusätzlich noch MANPADS vom Typ Igla-1F aufgeführt, von denen drei Stück an Bord mitgeführt werden, um sie vom aufgetauchten Akula-U-Boot gegen ASW-Hubschrauber oder Flugzeuge einsetzen zu können.
Neben einem Kommandanten-Periskop vom Typ „Schwan“ und einem Beobachtungsperiskop vom Typ „System 3“ zum Anvisieren oder Beobachten von Überwasserzielen sind die U-Boote der Akula-Klasse mit verschiedenen Sensoren für die Suche nach Zielen, zur Navigationshilfe und zum Erkennen von Bedrohungen ausgerüstet. Die Hauptphalanx zur Suche nach Unterwasserzielen ist ein digitales Sonarsystem MGK-540 Skat-3, das sich aus dem Hauptsensor im Bug, unterhalb der Torpedorohre, zur passiven und aktiven Suche nach Zielen, Seitensonarsensoren zur passiven Suche und einem Schleppsonar zur passiven Suche zusammensetzt. Ein im Hochfrequenzbereich arbeitendes Minenmeidesonar vom Typ MG-519 wird beim Navigieren in mit Minen verseuchten Gewässern verwendet.
Zusätzlich verfügt die Akula-Klasse – mit Ausnahme von sechs Booten – über Sensoren zur Ortung von Verwirbelungen im Wasser, wie sie von Schiffen und U-Booten in deren Kielwasser erzeugt werden. Die Messantennen dieser Sensoren sind an der Stirnseite des Turms und an der Außenhülle installiert. Das System trägt die Tarnbezeichnung „????“ (Socke).
Für das Orten von Funksendern verfügen die Boote am Turm über einen ausfahrbaren Sensor vom Typ „Anis“ (NATO-Bezeichnung: Park Lamp). Daneben befindet sich ein Radarsystem des Typs MRKP-58 oder 59 „Radian“ (NATO-Bezeichnung: Snoop Pair) zur Suche nach Oberflächenkontakten und zur Navigationshilfe. Abschließend ist ein Sensor für elektronische Unterstützungsmaßnahmen vom Typ „Zone“ (NATO-Bezeichnung: Rim Hat) installiert.[AK 5] Um die Funk- und Radarsysteme sowie die Periskope einsetzen zu können, muss sich das Boot mindestens auf Sehrohrtiefe befinden oder aufgetaucht sein.
Für den Funkverkehr wird ein P-790-„Zunami-BM“-System verwendet, das den Informationsaustausch über große Entfernungen über das satellitengestützte Molnija-MC ermöglicht. Zum P-790-System kann eine Schleppantenne gehören, die Funkkommunikation für die U-Boote aus geringer Wassertiefe über Längstwelle erlaubt. Der Ort, an dem diese Antenne (Typ: „Parawan“) mit ihrer Winde eingebaut ist, ist umstritten. Manche Quellen gingen von einer Funkantenne in der Gondel auf dem vertikalen Heckruder aus, wo sich eigentlich das Schleppsonar befinden soll. Andere vermuteten gar einen MHD-Antrieb in der Gondel. Neuere Quellen lokalisieren die Antenne unter einer zweitürigen Luke achtern vom Turm über dem Reaktorraum.
Ein auf dem sowjetischen Satellitennavigationssystem GLONASS basierendes System mit der Bezeichnung PMU „Synthese“ liefert Daten zur Positionsbestimmung. Ein Freund-Feind-Erkennungssystem vom Typ „Nichrom“ erlaubt per Funk die Identifikation gegenüber befreundeten Kräften.
Ihr Rumpf ist mit schallabsorbierenden Fliesen überzogen, um eigene Geräusche oder die Schallwellen eines gegnerischen Sonars zu absorbieren und eine Ortung zu erschweren.
Wird ein Akula dennoch vom Sonar eines Gegners erfasst, verfügen die Boote zur aktiven Verteidigung über Rohre zum Täuschkörperausstoß. Während bei den ersten Booten nur zwei Rohre kleinen Durchmessers für ältere Täuschkörpermodelle eingebaut wurden, wurden diese Abschussvorrichtungen bei späteren Baulosen um sechs großkalibrige Rohre ergänzt. Täuschkörper vom Typ MG-74 Korund (NATO-Bezeichnung: „Impostor“ (Betrüger)) verfügen über einen Eigenantrieb, folgen einem einprogrammierten Kurs und erzeugen bis zu 60 Minuten lang U-Boot-Geräusche, um feindliche Torpedos und Sensoren vom eigentlichen U-Boot abzulenken. Sie können zu je zwei Stück in die sechs zusätzlichen 533-mm-Rohre verladen werden, so dass bis zu zwölf Täuschkörper dieses Typs verfügbar sind.
Für den Fall von Schäden an den Tauchzellen oder am Druckkörper sind die Boote des Projekts 971 mit einem etwa doppelt so großen statischen Auftrieb konstruiert, wie der ihrer amerikanischen Gegenstücke. Sie können dementsprechend mehr Wasser aufnehmen, ohne unkontrollierbar zu sinken.
Sollte der Hauptreaktor ausfallen, können zwei Dieselgeneratoren vom Typ AT-300 für bis zu zehn Tage die Energieversorgung der Schiffssysteme sicherstellen. Das Stromnetz an Bord ist ebenfalls redundant ausgelegt, da zwei voneinander getrennte Leitungssysteme existieren. Selbst beim Ausfall des Hauptantriebes sind die U-Boote des Projekts 971 durch ihr Notfallantriebssystem noch begrenzt manövrierfähig.
Sollte Feuer an Bord ausbrechen, wird der betroffene Bereich abgeschottet und eine Feuerlöschanlage leitet Freon-Gas ein, um das Feuer zu ersticken. Während die Freisetzung des Gases manuell in den Abteilungen ausgelöst werden kann, verfügen die neueren Boote auch über ein System, das ein Feuer selbstständig erkennt und es der Kommandozentrale erlaubt, das Freon freizusetzen.
Ist ein Boot so schwer beschädigt, dass es aufgegeben werden muss, verfügen alle Akulas in der Mitte des Turms über eine Rettungskapsel, die dazu konstruiert ist, alle Besatzungsmitglieder – selbst bei maximaler Tauchtiefe des U-Bootes – sicher an die Wasseroberfläche zu bringen. Die Kapsel wird über einen Einstieg im Inneren des Bootes nahe der Zentrale betreten und anschließend durch eine Luke wasserdicht verschlossen. Nach dem Auslösen bricht sie aus dem Turm heraus und steigt an die Oberfläche.
Auf der Oberseite des Druckkörpers ist zwischen Turm und Bug – wie bei vielen russischen U-Boot-Typen – eine Notfallboje eingebaut. Die als Notfunkbake konstruierte Boje vom Typ „???“ kann im Notfall von der Besatzung ausgelöst werden, um an die Meeresoberfläche aufzusteigen. Sie treibt dann frei und sendet per Funk kontinuierlich die letzte Position des U-Bootes.
Beim letzten Boot der Klasse, der K-335, wurde zusätzlich ein automatisches System eingebaut, das, sollte die Besatzung das U-Boot an der Wasseroberfläche verlassen müssen, auf Knopfdruck vier Rettungsinseln auswirft, die sich selbstständig öffnen.
Die Besatzung der Akula-Boote besteht aus 73 Seeleuten. Alle Besatzungsmitglieder sind Berufssoldaten oder Längerdienende, so dass jedes Boot eine weitgehend feste Stammbesatzung hat, die mit über 30 Seeleuten einen hohen Anteil an Offizieren aufweist. Die genaue Zahl der Offiziere variiert, je nach Quelle, zwischen 31 und 33. Die Besatzungsgröße ist im Vergleich zu U-Booten mit ähnlichen Aufgaben eher niedrig, da die Boote stark automatisiert sind.
Die Unterkünfte befinden sich in der zweiten Abteilung der Akula-Boote. Diese Abteilung befindet sich im Druckkörper unter der vorderen Hälfte des Turms. Sie ist in vier Decks unterteilt: Auf dem ersten Deck befinden sich neben der Zentrale einige Unterkünfte und die Computersysteme. Der Großteil der Besatzung ist auf dem zweiten und dritten Deck untergebracht. Dort befinden sich auch die Krankenstation, die Messe, die sanitären Einrichtungen und eine kleine Sauna. Die Quartiere der Mannschaften galten bei der Einführung der Akula-Boote im Gegensatz zu älteren sowjetischen U-Booten als vergleichsweise großzügig. Die wasserdicht verschließbaren Querschotten, die diese Abteilung mit dem Wohnbereich der Besatzung von den benachbarten Bereichen an Heck und Bug abtrennen, sind nach innen gekrümmt ausgeführt, so dass sie einem höheren Wasserdruck standhalten können als die im übrigen Boot verwendeten Schotten. Das verschafft der Besatzung im Notfall mehr Zeit, um Schadenskontrollmaßnahmen zu ergreifen oder um die Fluchtkapsel zu erreichen, bevor die Abteilung vom Wasserdruck zerquetscht wird.
Die Einsatzdauer für jedes Boot wird, als Folge der Energieversorgung durch den Kernreaktor und die Bordsysteme zur Trinkwassergewinnung, nur durch die mitgeführten Vorräte an Nahrungsmitteln und Verbrauchsgütern begrenzt. Man geht gewöhnlich von 100 Tagen maximaler autonomer Einsatzdauer aus, bevor diese Vorräte aufgefüllt werden müssen.
Die Boote des Projekts 971 trugen bis zu einem entsprechenden Befehl im Oktober 1990, der diese Praxis änderte, keine Namen, sondern ausschließlich taktische Nummern. Das erste Boot, das vor seiner Auslieferung an die Marine zusätzlich einen Namen erhielt, war K-317 „Panther“. Die zu dem Zeitpunkt bereits im Einsatz befindlichen Boote wurden im April 1993 mit Namen versehen, die man von historischen Vorgängerbooten übernahm, die um die Zeit des Ersten Weltkriegs gebaut worden waren.
Später wurden mehrere Boote im Laufe ihrer Dienstzeit umbenannt. Aus den zunächst vergebenen Tierbezeichnungen wurden dabei zum Teil Städtenamen. Dies geschah nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und hatte offenbar zum Ziel, eine Bindung zwischen einer Stadt oder Region und dem gleichnamigen Boot aufzubauen, um eine Unterstützung der damals chronisch unterversorgten Besatzungen durch die Namenspaten zu erreichen.
Die U-Boot-Klasse erhielt vom amerikanischen Verteidigungsministerium, das bis dahin alle neu entdeckten sowjetischen U-Boot-Klassen mit Namen des NATO-Alphabetes gekennzeichnet hatte, den in der NATO gebräuchlichen Codenamen: Akula-Klasse
“We have run out of letters to designate their submarines, so we have gone to the names of fish. ‘Akula’ means shark in russian language…”
„…Uns sind die Buchstaben zum Benennen ihrer U-Boote ausgegangen. So wechselten wir zu den Namen von Fischen. ‚Akula‘ bedeutet ‚Hai‘ in der russischen Sprache …“
– Vizeadmiral Ronald Thunman, 1985
Da man auf amerikanischer Seite den Spionagering um den Marineangehörigen John Anthony Walker für den Verrat der Erkenntnisse verantwortlich machte, die in der Sowjetunion den Bau der Akula-Klasse wesentlich beeinflusst hatten, wurden die Boote in US-Navy-Kreisen gelegentlich ironisch auch als Walker-Klasse bezeichnet. (danke Wikipedia!)
Modelllänge: 55 cm!
* Ein Lasercut-Spantensatz kann zusätzlich mitbestellt werden!
Modernste Graphik und originalgetreue Farbgebung (schwarze Bemalung des Rumpfes, Tiefgangskala), Offsetdruck.
General- und Montagezeichnungen ergänzen polnische Bauanleitung.
Modellkonstruktion: Lukasz Fuczek.
Projekt 971 Schtschuka-B, (russisch für Hecht-B), NATO-Codename Akula, ist eine Klasse nuklearbetriebener U-Boote, die von der sowjetischen Marine zum ersten Mal im Dezember 1984 in Dienst gestellt wurde. Nach der Klassifikation der NATO handelt es sich um ein Jagd-U-Boot (SSN), nach russischer Klassifikation um ein atomgetriebenes Mehrzweck-U-Boot der dritten Generation. Es wird gegenwärtig bei der russischen und der indischen Marine eingesetzt.
Vom Projekt 971 gibt es mehrere Baulose, für die jeweils von russischer Seite – trotz verbesserter Technik – keine neuen Bezeichnungen vergeben wurden. Die NATO unterscheidet dagegen die Akula-Klasse, von der im Zeitraum von 1984 bis 1992 acht Boote in Dienst gestellt wurden; zwischen 1992 und 2005 folgten mehrere Boote mit technischen Neuerungen, die gelegentlich als Improved-Akula-Klasse beschrieben werden, und abschließend einige grundlegend verbesserte U-Boote, die auch als Akula-II-Klasse bezeichnet werden.
Auf Basis der Pläne des Projekts 945 entschloss sich die sowjetische Marine 1976, eine neue U-Boot-Klasse als Nachfolger für die Boote des Projekts 671RTM ???? (Victor-III-Klasse) zu entwickeln.
Das beauftragte Planungsbüro Malachit in Leningrad sollte neben bestmöglicher Geräuschdämmung auch gesteigerten Wert auf eine kostengünstige Konstruktion legen, so dass für den Druckkörper kein Titan verwendet werden sollte. Eine direkte Folge war, dass zum Erreichen der gleichen Tauchtiefe wie bei Projekt 945 (600 m) für die Akula-Klasse mehr Stahl verbaut werden musste, um dem Wasserdruck standzuhalten. Die Wasserverdrängung erhöhte sich so um mehr als 1000 Tonnen.
Nach Geheimdiensterkenntnissen über die technische Ausstattung der US-amerikanischen Los-Angeles-Klasse wurden Nachbesserungen am Projekt 971 nötig, so dass sich der Baubeginn des ersten Bootes bis 1983 verzögerte. Das Projekt 971 gehörte bei seiner Indienststellung zu den leisesten nuklearbetriebenen U-Booten der sowjetischen Marine. Einen wesentlichen Beitrag zur Senkung des Lärmpegels sollen dabei die Unternehmen Toshiba und Kongsberg geleistet haben, die unter Missachtung der CoCom-Richtlinien die Sowjetunion mit modernen Maschinen belieferten. Diese sollen dann die Produktion extrem präzise gefertigter und damit sehr leiser Propeller ermöglicht haben.
Mit dem Bau der Boote wurden zwei Werften beauftragt: Werft 402 in Sewerodwinsk produzierte für die Nordflotte, während Werft 199 in Komsomolsk am Amur Boote für die Pazifikflotte baute.
Das Aufgabenspektrum der Klasse umfasst die Bekämpfung feindlicher Über- und Unterwasserstreitkräfte, die Aufklärung und das Legen von Seeminen.
Ein weiterer Auftrag ist die Verteidigung der sowjetischen und später russischen U-Boote mit ballistischen Raketen (SSBN). Da diese sich nicht selbst effektiv vor feindlichen Jagd-U-Booten und U-Jagd-Flugzeugen schützen konnten, wurden für sie bestimmte „Bastionen“ eingerichtet – Seegebiete zwischen Barentssee und Arktischem Ozean, in denen sie kreuzen und auf ihre Einsatzbefehle warten. Unterdessen sollen eigene Jagd-U-Boote wie die Akula-Klasse in den Randbereichen dieser Gebiete unter Wasser Jagd auf Gegner machen, die versuchen, in die „Bastion“ einzudringen, während die Eisdecke des Arktischen Ozeans die SSBNs vor feindlichen Flugzeugen schützt und eigene Überwasserschiffe und landgestützte Flugzeuge in den eisfreien Gebieten diesen Schutz gewährleisten.
Durch die Ausstattung mit entsprechenden Marschflugkörpern wurde das Einsatzspektrum um Angriffe auf Punkt- oder Flächenziele an Land erweitert. Wenn nukleare Sprengköpfe für die Marschflugkörper verwendet werden, können die Boote der Akula-Klasse als Zweitschlagswaffe in einem Atomkrieg eingesetzt werden.
Die Boote der Akula-Klasse besitzen einen tropfenförmigen Rumpf, auf den mittschiffs ein Turm aufgesetzt ist. Sie sind als Doppelhüllenboote mit einem Druckkörper aus hochfestem Stahl mit einer Streckgrenze von 981 N/mm² konstruiert.
Der Druckkörper der Boote ist in sechs Abteilungen gegliedert. Im vorderen Teil des Druckkörpers sind die Bewaffnung und der größte Teil der Sensoren untergebracht, in der Mitte folgen in Abteilung II die Mannschaftsquartiere, Krankenstation, Messe, die Zentrale und der Turm des U-Bootes. In Abteilung III befinden sich Dieselgeneratoren und die Anlagen zur Wasser- und Luftaufbereitung. Abteilung IV beherbergt schließlich den Reaktorraum, die fünfte Abteilung die Dampfturbine und Hilfsaggregate. In der letzten Abteilung befinden sich die Antriebswelle und technische Anlagen zur Geräuschdämmung. Steuerbefehle zur Kurs- oder Tiefenänderung werden über Ruder am Heck übertragen, zur Tiefenänderung können zusätzlich die Tauchzellen und zwei ausfahrbare Ruder am Bug benutzt werden.
Mit Ausnahme des Typschiffs K-284 werden alle U-Boote des Projekts 971 durch einen Druckwasserreaktor vom Typ OK-650B oder OK-650M.01, ähnlich dem bei der Sierra-Klasse verwendeten Typ mit Energie versorgt. Er leistet etwa 190 Megawatt thermischer Leistung zum Betreiben einer Dampfturbine, die um die 50.000 WPS an die Welle abgibt. Das reicht aus, um das U-Boot über einen siebenblätterigen Propeller bei Unterwasserfahrt auf bis zu 33 Knoten zu beschleunigen.
Eine Besonderheit des sowjetischen U-Boot-Baus ist der Einbau von Notfall- oder Manövrierantrieben für langsame Fahrt. Die Akula-Klasse verfügt an der Unterseite des Rumpfes an Backbord und Steuerbord über je einen ausfahrbaren Impeller mit einer vierflügeligen Schraube, die über Elektromotoren mit etwa 400 PS betrieben werden. Das genügt in ruhigen Gewässern für eine Geschwindigkeit von bis zu 5 Knoten.
Akulas sind mit je vier 533-mm- und 650-mm-Torpedorohren ausgestattet. Über diese Rohre können Torpedos, Anti-U-Boot-Raketen und Marschflugkörper verschossen oder Seeminen ausgestoßen werden. Die 650-mm-Rohre können mit Ausgleichsbuchsen versehen werden, um sie auch für Waffen im Kaliber 533 mm benutzen zu können.
Das Arsenal an möglichen Waffen beinhaltet:
• Torpedos wie die schweren 650-mm-Typen, die ausschließlich gegen Überwasserschiffe eingesetzt werden, sowie die kleineren 533-mm-Typen USET-80 und UGST, die zur Bekämpfung feindlicher U-Boote in Tiefen von bis zu 1000 m und Entfernungen von bis zu 50 km entwickelt wurden. Der Superkavitationstorpedo WA-111 „Schkwal“ und der APR-3M „Adler-M“[ sollen ebenfalls über die 533-mm-Torpedorohre eingesetzt werden können. Ältere Torpedomodelle wie der Typ 53-65K waren bereits in den 1990er-Jahren von den Booten entfernt worden.
• Anti-U-Boot-Raketen können an Stelle von den 650-mm- und 533-mm-Torpedos mitgeführt werden. Die Akula-Klasse ist in der Lage, RPK-2-Raketen einzusetzen, die später von moderneren Systemen RPK-6/7-Raketen abgelöst wurden. Die Raketen tragen als Nutzlast einen Torpedo oder eine nukleare Wasserbombe. Diese Waffen dienen primär zur Bekämpfung von U-Booten. Die nuklear bestückten Ausführungen können in einer sekundären Rolle auch gegen Schiffe oder Küstenziele eingesetzt werden. Nach einem Abkommen mit den USA aus dem Jahr 1989 werden jedoch keine taktischen Kernwaffen mehr auf U-Booten mitgeführt.[DK 1]
• Marschflugkörper als wichtigen Bestandteil der Bewaffnung; diese können weit entfernte Landziele treffen. Im Gegensatz zur amerikanischen Los Angeles-Klasse werden die Marschflugkörper über die Torpedorohre gestartet und steigen dann mit bis zu 30 m/s an die Wasseroberfläche.[IK 4] Die Akula-Klasse kann den Marschflugkörper S-10 "Granat" (SS-N-21 Sampson) einsetzen. Marschflugkörper vom Typ Kalibr, mit konventionellen oder nuklearen Sprengköpfen, können ebenfalls verwendet werden.
• Seeminen, von ihnen können gängige russische und sowjetische Typen wie die MDM-1-Grundmine oder die zur Jagd auf U-Boote konstruierte PMK-2-Torpedomine über die 533-mm-Torpedorohre abgesetzt werden. Diese Minentypen sind etwa ein Jahr aktiv, bevor sie sich selbst zerstören oder deaktivieren.
Etwa 40 Torpedos, Raketen oder Minen der genannten Typen können im Torpedoraum gelagert werden. Dabei stehen allerdings nur maximal zwölf Lagerplätze für die etwa zehn Meter langen 650-mm-Waffen zur Verfügung, da das Waffenlager im oberen Teil kürzer ist und dort nur noch 28 der kurzen Waffen im Kaliber 533 mm Platz haben.[ In manchen Quellen werden zusätzlich noch MANPADS vom Typ Igla-1F aufgeführt, von denen drei Stück an Bord mitgeführt werden, um sie vom aufgetauchten Akula-U-Boot gegen ASW-Hubschrauber oder Flugzeuge einsetzen zu können.
Neben einem Kommandanten-Periskop vom Typ „Schwan“ und einem Beobachtungsperiskop vom Typ „System 3“ zum Anvisieren oder Beobachten von Überwasserzielen sind die U-Boote der Akula-Klasse mit verschiedenen Sensoren für die Suche nach Zielen, zur Navigationshilfe und zum Erkennen von Bedrohungen ausgerüstet. Die Hauptphalanx zur Suche nach Unterwasserzielen ist ein digitales Sonarsystem MGK-540 Skat-3, das sich aus dem Hauptsensor im Bug, unterhalb der Torpedorohre, zur passiven und aktiven Suche nach Zielen, Seitensonarsensoren zur passiven Suche und einem Schleppsonar zur passiven Suche zusammensetzt. Ein im Hochfrequenzbereich arbeitendes Minenmeidesonar vom Typ MG-519 wird beim Navigieren in mit Minen verseuchten Gewässern verwendet.
Zusätzlich verfügt die Akula-Klasse – mit Ausnahme von sechs Booten – über Sensoren zur Ortung von Verwirbelungen im Wasser, wie sie von Schiffen und U-Booten in deren Kielwasser erzeugt werden. Die Messantennen dieser Sensoren sind an der Stirnseite des Turms und an der Außenhülle installiert. Das System trägt die Tarnbezeichnung „????“ (Socke).
Für das Orten von Funksendern verfügen die Boote am Turm über einen ausfahrbaren Sensor vom Typ „Anis“ (NATO-Bezeichnung: Park Lamp). Daneben befindet sich ein Radarsystem des Typs MRKP-58 oder 59 „Radian“ (NATO-Bezeichnung: Snoop Pair) zur Suche nach Oberflächenkontakten und zur Navigationshilfe. Abschließend ist ein Sensor für elektronische Unterstützungsmaßnahmen vom Typ „Zone“ (NATO-Bezeichnung: Rim Hat) installiert.[AK 5] Um die Funk- und Radarsysteme sowie die Periskope einsetzen zu können, muss sich das Boot mindestens auf Sehrohrtiefe befinden oder aufgetaucht sein.
Für den Funkverkehr wird ein P-790-„Zunami-BM“-System verwendet, das den Informationsaustausch über große Entfernungen über das satellitengestützte Molnija-MC ermöglicht. Zum P-790-System kann eine Schleppantenne gehören, die Funkkommunikation für die U-Boote aus geringer Wassertiefe über Längstwelle erlaubt. Der Ort, an dem diese Antenne (Typ: „Parawan“) mit ihrer Winde eingebaut ist, ist umstritten. Manche Quellen gingen von einer Funkantenne in der Gondel auf dem vertikalen Heckruder aus, wo sich eigentlich das Schleppsonar befinden soll. Andere vermuteten gar einen MHD-Antrieb in der Gondel. Neuere Quellen lokalisieren die Antenne unter einer zweitürigen Luke achtern vom Turm über dem Reaktorraum.
Ein auf dem sowjetischen Satellitennavigationssystem GLONASS basierendes System mit der Bezeichnung PMU „Synthese“ liefert Daten zur Positionsbestimmung. Ein Freund-Feind-Erkennungssystem vom Typ „Nichrom“ erlaubt per Funk die Identifikation gegenüber befreundeten Kräften.
Ihr Rumpf ist mit schallabsorbierenden Fliesen überzogen, um eigene Geräusche oder die Schallwellen eines gegnerischen Sonars zu absorbieren und eine Ortung zu erschweren.
Wird ein Akula dennoch vom Sonar eines Gegners erfasst, verfügen die Boote zur aktiven Verteidigung über Rohre zum Täuschkörperausstoß. Während bei den ersten Booten nur zwei Rohre kleinen Durchmessers für ältere Täuschkörpermodelle eingebaut wurden, wurden diese Abschussvorrichtungen bei späteren Baulosen um sechs großkalibrige Rohre ergänzt. Täuschkörper vom Typ MG-74 Korund (NATO-Bezeichnung: „Impostor“ (Betrüger)) verfügen über einen Eigenantrieb, folgen einem einprogrammierten Kurs und erzeugen bis zu 60 Minuten lang U-Boot-Geräusche, um feindliche Torpedos und Sensoren vom eigentlichen U-Boot abzulenken. Sie können zu je zwei Stück in die sechs zusätzlichen 533-mm-Rohre verladen werden, so dass bis zu zwölf Täuschkörper dieses Typs verfügbar sind.
Für den Fall von Schäden an den Tauchzellen oder am Druckkörper sind die Boote des Projekts 971 mit einem etwa doppelt so großen statischen Auftrieb konstruiert, wie der ihrer amerikanischen Gegenstücke. Sie können dementsprechend mehr Wasser aufnehmen, ohne unkontrollierbar zu sinken.
Sollte der Hauptreaktor ausfallen, können zwei Dieselgeneratoren vom Typ AT-300 für bis zu zehn Tage die Energieversorgung der Schiffssysteme sicherstellen. Das Stromnetz an Bord ist ebenfalls redundant ausgelegt, da zwei voneinander getrennte Leitungssysteme existieren. Selbst beim Ausfall des Hauptantriebes sind die U-Boote des Projekts 971 durch ihr Notfallantriebssystem noch begrenzt manövrierfähig.
Sollte Feuer an Bord ausbrechen, wird der betroffene Bereich abgeschottet und eine Feuerlöschanlage leitet Freon-Gas ein, um das Feuer zu ersticken. Während die Freisetzung des Gases manuell in den Abteilungen ausgelöst werden kann, verfügen die neueren Boote auch über ein System, das ein Feuer selbstständig erkennt und es der Kommandozentrale erlaubt, das Freon freizusetzen.
Ist ein Boot so schwer beschädigt, dass es aufgegeben werden muss, verfügen alle Akulas in der Mitte des Turms über eine Rettungskapsel, die dazu konstruiert ist, alle Besatzungsmitglieder – selbst bei maximaler Tauchtiefe des U-Bootes – sicher an die Wasseroberfläche zu bringen. Die Kapsel wird über einen Einstieg im Inneren des Bootes nahe der Zentrale betreten und anschließend durch eine Luke wasserdicht verschlossen. Nach dem Auslösen bricht sie aus dem Turm heraus und steigt an die Oberfläche.
Auf der Oberseite des Druckkörpers ist zwischen Turm und Bug – wie bei vielen russischen U-Boot-Typen – eine Notfallboje eingebaut. Die als Notfunkbake konstruierte Boje vom Typ „???“ kann im Notfall von der Besatzung ausgelöst werden, um an die Meeresoberfläche aufzusteigen. Sie treibt dann frei und sendet per Funk kontinuierlich die letzte Position des U-Bootes.
Beim letzten Boot der Klasse, der K-335, wurde zusätzlich ein automatisches System eingebaut, das, sollte die Besatzung das U-Boot an der Wasseroberfläche verlassen müssen, auf Knopfdruck vier Rettungsinseln auswirft, die sich selbstständig öffnen.
Die Besatzung der Akula-Boote besteht aus 73 Seeleuten. Alle Besatzungsmitglieder sind Berufssoldaten oder Längerdienende, so dass jedes Boot eine weitgehend feste Stammbesatzung hat, die mit über 30 Seeleuten einen hohen Anteil an Offizieren aufweist. Die genaue Zahl der Offiziere variiert, je nach Quelle, zwischen 31 und 33. Die Besatzungsgröße ist im Vergleich zu U-Booten mit ähnlichen Aufgaben eher niedrig, da die Boote stark automatisiert sind.
Die Unterkünfte befinden sich in der zweiten Abteilung der Akula-Boote. Diese Abteilung befindet sich im Druckkörper unter der vorderen Hälfte des Turms. Sie ist in vier Decks unterteilt: Auf dem ersten Deck befinden sich neben der Zentrale einige Unterkünfte und die Computersysteme. Der Großteil der Besatzung ist auf dem zweiten und dritten Deck untergebracht. Dort befinden sich auch die Krankenstation, die Messe, die sanitären Einrichtungen und eine kleine Sauna. Die Quartiere der Mannschaften galten bei der Einführung der Akula-Boote im Gegensatz zu älteren sowjetischen U-Booten als vergleichsweise großzügig. Die wasserdicht verschließbaren Querschotten, die diese Abteilung mit dem Wohnbereich der Besatzung von den benachbarten Bereichen an Heck und Bug abtrennen, sind nach innen gekrümmt ausgeführt, so dass sie einem höheren Wasserdruck standhalten können als die im übrigen Boot verwendeten Schotten. Das verschafft der Besatzung im Notfall mehr Zeit, um Schadenskontrollmaßnahmen zu ergreifen oder um die Fluchtkapsel zu erreichen, bevor die Abteilung vom Wasserdruck zerquetscht wird.
Die Einsatzdauer für jedes Boot wird, als Folge der Energieversorgung durch den Kernreaktor und die Bordsysteme zur Trinkwassergewinnung, nur durch die mitgeführten Vorräte an Nahrungsmitteln und Verbrauchsgütern begrenzt. Man geht gewöhnlich von 100 Tagen maximaler autonomer Einsatzdauer aus, bevor diese Vorräte aufgefüllt werden müssen.
Die Boote des Projekts 971 trugen bis zu einem entsprechenden Befehl im Oktober 1990, der diese Praxis änderte, keine Namen, sondern ausschließlich taktische Nummern. Das erste Boot, das vor seiner Auslieferung an die Marine zusätzlich einen Namen erhielt, war K-317 „Panther“. Die zu dem Zeitpunkt bereits im Einsatz befindlichen Boote wurden im April 1993 mit Namen versehen, die man von historischen Vorgängerbooten übernahm, die um die Zeit des Ersten Weltkriegs gebaut worden waren.
Später wurden mehrere Boote im Laufe ihrer Dienstzeit umbenannt. Aus den zunächst vergebenen Tierbezeichnungen wurden dabei zum Teil Städtenamen. Dies geschah nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und hatte offenbar zum Ziel, eine Bindung zwischen einer Stadt oder Region und dem gleichnamigen Boot aufzubauen, um eine Unterstützung der damals chronisch unterversorgten Besatzungen durch die Namenspaten zu erreichen.
Die U-Boot-Klasse erhielt vom amerikanischen Verteidigungsministerium, das bis dahin alle neu entdeckten sowjetischen U-Boot-Klassen mit Namen des NATO-Alphabetes gekennzeichnet hatte, den in der NATO gebräuchlichen Codenamen: Akula-Klasse
“We have run out of letters to designate their submarines, so we have gone to the names of fish. ‘Akula’ means shark in russian language…”
„…Uns sind die Buchstaben zum Benennen ihrer U-Boote ausgegangen. So wechselten wir zu den Namen von Fischen. ‚Akula‘ bedeutet ‚Hai‘ in der russischen Sprache …“
– Vizeadmiral Ronald Thunman, 1985
Da man auf amerikanischer Seite den Spionagering um den Marineangehörigen John Anthony Walker für den Verrat der Erkenntnisse verantwortlich machte, die in der Sowjetunion den Bau der Akula-Klasse wesentlich beeinflusst hatten, wurden die Boote in US-Navy-Kreisen gelegentlich ironisch auch als Walker-Klasse bezeichnet. (danke Wikipedia!)
Modelllänge: 55 cm!
* Ein Lasercut-Spantensatz kann zusätzlich mitbestellt werden!
Modernste Graphik und originalgetreue Farbgebung (schwarze Bemalung des Rumpfes, Tiefgangskala), Offsetdruck.
General- und Montagezeichnungen ergänzen polnische Bauanleitung.