
Zwei interessante Schiffskonstruktionen (Wasserlinienmodelle) der Kaiserlichen Marine in der typischen JSC-Bauweise: Kanonenboot S.M.S. Panther und Torpedoboot S-67 als Kartonmodellbausatz des JSC-Verlages (Nr.257) im Maßstab 1:250.
Die Entwicklung der sog. Kanonenboote hat eine lange Geschichte und die ersten Einheiten, die sich die Bezeichnung verdienten, erschienen bereits in dem 17. Jahrhundert. Es handelte sich dabei um Boote, die mit vier bis acht Geschützen bewaffnet hauptsächlich für die Aktivitäten in küstennahen Gewässern und Flüssen bestimmt waren. Zu den Aufgaben der Kanonenboote gehörten außer „Flagge zeigen“ in den Kolonien und sonstigen (teil-)abhängigen Gebieten: Patrouilleneinsätze, Errichten von Minenfeldern, Schutz eigener Handelsschifffahrt... In der 2. Hälfte des 19. Jh. wurden die ersten Kanonenboote mit Dampfantrieb in Dienst gestellt. Die Entwicklung der Kanonenboote der SMS ILTIS-Klasse wurde in dem Jahre 1898 begonnen und die SMS PANTHER, die der Klasse gehörte, wurde bei der Kaiserlichen Danziger Werft zwischen 1900 - 1902 und zu einem Preis von 1, 675 Mio. Mark erbaut. Der hölzerne Rumpf des Bootes wurde mit Messingblech bespannt. Nach dem Ende der Inbetriebnahmefahrten wurde die SMS PANTHER an die amerikanischen Gewässer geschickt, wo sie sich z.B. mit dem Kreuzer VINETA bei der Niederschlagung des Aufstandes auf Haiti und später bei der Blockade von Venezuelas Küste beteiligte. Seit 1907 diente das Kanonenboot auf den westafrikanischen Gewässern als eine Repräsentativeinheit. Im Jahre 1911 begann die SMS PANTHER in Douali ihre Rückkehr in die Heimat und auf dem Wege lief am 7. Juli 1911 auf Befehl aus Berlin den Hafen in Agadir ein. Die Anwesenheit des Schiffes löste eine politische Krise aus, da der Besuch in Frankreich den Eindruck erweckte, dass Deutschland das Protektorat über Marokko übernehmen will. Die Episode wurde in der Geschichte als die 2. Marokkokrise bezeichnet und die anschließend unterzeichnende deutsch-französische Verständigung beendete den Zwischenfall, der als „Panthers Einbruch auf Agadir“ genannt wurde. Am 25. Juli machte sich das Kanonenboot endgültig auf den Weg nach Deutschland, wo es dann nach Durchführung von nötigen Instandsetzungsreparaturen bei der Danziger Werft als ein Vermessungsschiff diente. Der Ausbruch des 1. Weltkrieges erreichte die SMS PANTHER in dem Hafen von Kiel, wo sie dann dort gestützt ihren Dienst als ein Wachschiff im Bereich des Großen Beltes ableistete. Mitte 1916 wurden auf dem Deck der SMS PANTHER zwei zusätzliche 105mm-Geschütze angebaut. Am 18. Dezember 1918 wurde das Kanonenboot aus dem Dienst gestellt. In der neuen Reichmarine diente es noch Zeitlang, nach dem seine Bewaffnung demontiert wurde, wieder als Vermessungsschiff. Am 15. Dezember 1926 wurde das Boot in die Reserve gestellt und 1931 aus dem Flottenbestand gestrichen. Abgewrackt wurde die SMS PANTHER in Wilhelmshaven.
Antrieb: zwei Dreizylinder-Dampfmaschinen mit einer Leistung von 1 382 PS; max. Geschwindigkeit: 13,7 kn; Reichweite: 308 sm (bei einer Geschwindigkeit von 9 kn); Brennstoffvorrat: 283 t; Besatzung: 9 Offiziere und 121 Unteroffiziere und Matrosen.
In der Kaiserlichen Marine spielten Torpedoboote eine bescheidene Rolle. Erst als Admiral Tirpitz ihre Aufgaben aus eher defensiven in die offensiven neu definierte, stieg ihre Rolle. Die Torpedoboote S66 - S73 wurden bei der Elbinger Schichau-Werft in den Jahren 1892-94 gebaut. Im Jahre 1914 wurden die Torpedoboote S66 – S73 zum schnellen Minenräumbooten umgebaut, die Torpedorohre wurden entfernt, die Kesseln wurden Ausgewechselt und die Einheiten bekamen jeweils einen zweiten Schornstein. Gleichzeitig wurde ihre Bezeichnung auf T66 - T73 verändert. Am 13. August lief das Torpedoboot T67 auf dem Nordsee auf eine Seemine und versank...
Verdrängung (Standard/Einsatz): 140/172 t; Antrieb: ein Kessel, eine Dreizylinder-Dampfmaschine mit 1 600 PS: max. Geschwindigkeit: 21,7 kn; Reichweite: 1 700 sm (bei 12 kn); Bewaffnung: 1x 50mm-Geschütz, 3x 450mm-Torpedorohre, darunter eins unter der Wasserlinie auf dem Bug; Besatzung: 24 Mann.
Der Kartonmodellbausatz umfasst 412 Elemente und zeigt die Schiffskonstruktionen mit allen ihren Waffen, Decks, Aufbauten, Ausrüstung und Details.
Modelllängen: S-67 19,2cm und 26,8cm die Panther !
Sehr gute Graphik und Farbgebung der neusten JSC-Ära.
General- und Bauzeichnungen ergänzen polnische und deutsche Bauanleitung.