Justizpalast Nürnberg mit Saal 600 1:500
Eine weitere Produktion aus dem Hause Atelier-Bergner (des Klaus-Bergner-Verlages): Justizpalast Nürnberg mit Saal 600 als Kartonmodellbausatz im Maßstab 1:500.
Modellkonstruktion: Ilse Langer.
Der Justizpalast ist ein Gebäude in Nürnberg in der Fürther Straße 110 im Stadtteil Bärenschanze. Er ist Sitz des Oberlandesgerichts Nürnberg, des Landgerichts Nürnberg-Fürth, des Amtsgerichts Nürnberg und der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth. Der Nürnberger Justizpalast ist das größte Justizgebäude Bayerns.
Das Gebäude wurde zwischen 1909 und 1916 nach Plänen des Architekten und ranghohen bayerischen Baubeamten Hugo von Höfl sowie des Architekten und Baubeamten Günther Blumentritt im Stil der Neo-Renaissance fränkischer Prägung errichtet. Die Baukosten beliefen sich auf 7.137.923 Mark. Der Bau setzt sich aus drei Gebäudeteilen mit einem Hauptbau mit drei Innen- bzw. Lichthöfen sowie einem West- und Ostbau zusammen, die über Verbindungsbrücken in der ersten Etage erreichbar sind. Die sich entlang der Fürther Straße erstreckende Hauptfassade ist mit Wappenkartuschen und figuraler Bauplastik verziert. Auf einem Fries zwischen den Fenstern im dritten Stockwerk stehen in rundbogigen Nischen 13 Steinskulpturen, die „hervorragende Männer auf dem Gebiete der Rechtswissenschaft und der Rechtspflege“ darstellen. Sie wurden von verschiedenen Münchener und Nürnberger Bildhauern aus französischem Kalkstein gefertigt und sind etwa 2,40 Meter groß. Sie zeigen von links nach rechts Rudolf Sigmund von Holzschuher, Johann Adam von Seuffert, Carl Gottlieb Svarez, Hugo Donellus, Valentin Kötzler, Eike von Repgow, Justinian I., Gratian, Johann Freiherr zu Schwarzenberg, Christoph Scheurl, Wiguläus von Kreittmayr, Nikolaus Thaddäus von Gönner, Paul Johann Anselm von Feuerbach und Süleyman I. Über einen Arkadengang, dessen Rundsäulen mit verzierten Kapitellen versehen sind, erfolgt der zentrale Zugang. Am Hauptbau befand sich ein 57 Meter hoher Uhrenturm mit einer goldenen Justitia an der Spitze, der im Februar 1945 zerstört wurde.
Der Justizpalast, der im Vergleich zu früher erbauten Justizeinrichtungen weniger prunkvoll ausgestaltet wurde, bestach jedoch mit seiner monumentalen Größe (Nutzungsfläche von rund 65.000 m²) und modernen Ausstattung. Neben Zwischendecken aus Eisenbeton befanden sich zahlreiche Personenaufzüge sowie sechs ausschließlich für Gefangenentransporte vorgesehene Spezialaufzüge. Das Gebäude sollte die bereits nach wenigen Jahrzehnten an ihre Kapazitätsgrenzen gekommenen Justizbauten in der Augustinerstraße und Weintraubengasse ersetzen und bot genug Platz für alle Nürnberger Gerichte und Staatsanwaltschaften. Fürth war bis 1932 noch eigenständiger Landgerichtssitz. (…)
Der Schwurgerichtssaal 600 war der größte Gerichtssaal Nordbayerns. Der Begriff Schwurgerichtssaal kommt ursprünglich daher, dass hier bis zum Jahre 1924 ein Geschworenengericht tagte, das aber dann in Deutschland generell abgeschafft wurde. Der Begriff hielt sich, da mit hauptamtlichen Richtern und Schöffen besetzte Strafkammern, die für besonders schwere Straftaten zuständig ist, nach wie vor als Schwurgericht bezeichnet werden. Bis Februar 2020 fanden in dem Saal die Prozesse des Landgerichts Nürnberg-Fürth statt.[2] Bekannt wurde der Gerichtssaal 600, als darin nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 bis 1949 der Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher und die Nachfolgeprozesse stattfanden. Zu diesem Zweck hatte man die Rückwand des Saales entfernt, eine Zuschauertribüne eingerichtet, zusätzliche Türen eingebaut und den Saal mit zahlreichen Neonröhren ausgestattet, um Filmaufnahmen anfertigen zu können.
Bedeutsam waren ebenfalls die Beleidigungsprozesse zur Zeit der Weimarer Republik zwischen Julius Streicher, Herausgeber des aus Nürnberg stammenden nationalsozialistischen Zeitung Der Stürmer, und dem damaligen Nürnberger Oberbürgermeister Hermann Luppe. Luppe war Verfechter der Demokratie und regelmäßig hetzerischen Verleumdungen in Streichers Blatt ausgesetzt, gegen die sich Luppe auch juristisch zur Wehr setzte. 1925 war zu einem der Prozesse Adolf Hitler als Zeuge geladen und sagte im Saal 600 aus.
Im Jahr 1961 wurde der ursprüngliche Zustand des Neorenaissance-Saales aus dem Jahr 1916 weitgehend wiederhergestellt. Dabei wurden die Zuschauertribüne und die Neonbeleuchtung entfernt und die ursprüngliche Saalrückwand wieder eingezogen. Der weitgehend holzgetäfelte Saal mit profilierter Kassettendecke ist im Stil der späten Neorenaissance gehalten, die die Formen der Renaissance in zunehmend abstrahierender Art verwendete. Anstelle der im Jahr 1945 installierten Röhrenbeleuchtung sind unauffällig eingebaute Deckenfluter sowie Kristalllüster montiert. Die Bestuhlung des Saales ist modern. Die beiden marmornen Richtertüren zeigen in den bronzenen Supraporten Symbole der Gerechtigkeit (Waage, Gesetzestafeln der Zehn Gebote) und der Zeit (Stundenglas mit Flügeln und Stern). Das ebenfalls marmorne Hauptportal des Saales thematisiert in der bronzenen Supraporten-Kartusche den Sündenfall Adams und Evas am Baum der Erkenntnis von Gut und Böse als mythologisch ersten Gebotsverstoß des Menschen und dessen Ahndung durch Gott im biblischen Buch Genesis. Die von Früchten bekrönte Kartusche wird von nackten Jünglingen mit Tüchern flankiert, die das Germanische Recht (links, Schwert) und das Römische Recht (rechts, Fascis) personifizieren. Unterhalb der Kartusche ist das abgeschlagene und geflügelte Gorgoneion der Medusa mit schlangendurchzüngelten Haaren und schmerzverzerrtem Antlitz angebracht. Das Medusenhaupt ist als Symbol der Bestrafung in der antiken griechischen Mythologie zu deuten. Über dem Richterstuhl hängt unterhalb der Saaldecke ein modernes bronzenes Kruzifix. Statt mit der üblichen Dornenkrone ist Jesus am Kreuz mit Königskrone dargestellt.
Nachdem im Jahr 2017 der historische Justizpalast mit einem modernen Sitzungsaalgebäude ergänzt wurde, wurde das alte Justizgebäude dem Bayerischen Finanzministerium unter der Leitung von Markus Söder unterstellt. Dieser plante den Schwurgerichtssaal 600 in das Memorium Nürnberger Prozesse fest zu integrieren und den Saal so herzurichten, wie er zur Zeit der Nürnberger Prozesse ab 1945 aussah.[5]
Der Schwurgerichtssaal, Ort der Hauptverhandlung, konnte seit dem 22. November 2010 an verhandlungsfreien Tagen im Rahmen eines Besuches der Dauerausstellung Memorium Nürnberger Prozesse besichtigt werden. Während einer Gerichtsverhandlung konnte der Gerichtssaal nur durch vier Fenster vom Museum aus eingesehen werden. Das Fotografieren des Saales war dabei nicht erlaubt.
Seit 2020 kann der Saal täglich besichtigt werden, da der für Verhandlungen genutzte Saal in das neu gebaute Strafjustizzentrum westlich verlegt worden ist. (danke Wikipedia!)
133 Bauteile auf 12 Bögen 21x30 cm.
Ein Farbbild eines gebauten Modells ergänzt deutsche Bauanleitung. Die Klebelaschen der Elemente wurden mit Nummern der anzuklebenden Teile versehen, was noch zusätzliche Hilfe bei dem Zusammenkleben für wenig geübte Modellbauer des Modells darstellt.
Feiner Druck, originalgetreue Graphik der Mauerwerke
Modellkonstruktion: Ilse Langer.
Der Justizpalast ist ein Gebäude in Nürnberg in der Fürther Straße 110 im Stadtteil Bärenschanze. Er ist Sitz des Oberlandesgerichts Nürnberg, des Landgerichts Nürnberg-Fürth, des Amtsgerichts Nürnberg und der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth. Der Nürnberger Justizpalast ist das größte Justizgebäude Bayerns.
Das Gebäude wurde zwischen 1909 und 1916 nach Plänen des Architekten und ranghohen bayerischen Baubeamten Hugo von Höfl sowie des Architekten und Baubeamten Günther Blumentritt im Stil der Neo-Renaissance fränkischer Prägung errichtet. Die Baukosten beliefen sich auf 7.137.923 Mark. Der Bau setzt sich aus drei Gebäudeteilen mit einem Hauptbau mit drei Innen- bzw. Lichthöfen sowie einem West- und Ostbau zusammen, die über Verbindungsbrücken in der ersten Etage erreichbar sind. Die sich entlang der Fürther Straße erstreckende Hauptfassade ist mit Wappenkartuschen und figuraler Bauplastik verziert. Auf einem Fries zwischen den Fenstern im dritten Stockwerk stehen in rundbogigen Nischen 13 Steinskulpturen, die „hervorragende Männer auf dem Gebiete der Rechtswissenschaft und der Rechtspflege“ darstellen. Sie wurden von verschiedenen Münchener und Nürnberger Bildhauern aus französischem Kalkstein gefertigt und sind etwa 2,40 Meter groß. Sie zeigen von links nach rechts Rudolf Sigmund von Holzschuher, Johann Adam von Seuffert, Carl Gottlieb Svarez, Hugo Donellus, Valentin Kötzler, Eike von Repgow, Justinian I., Gratian, Johann Freiherr zu Schwarzenberg, Christoph Scheurl, Wiguläus von Kreittmayr, Nikolaus Thaddäus von Gönner, Paul Johann Anselm von Feuerbach und Süleyman I. Über einen Arkadengang, dessen Rundsäulen mit verzierten Kapitellen versehen sind, erfolgt der zentrale Zugang. Am Hauptbau befand sich ein 57 Meter hoher Uhrenturm mit einer goldenen Justitia an der Spitze, der im Februar 1945 zerstört wurde.
Der Justizpalast, der im Vergleich zu früher erbauten Justizeinrichtungen weniger prunkvoll ausgestaltet wurde, bestach jedoch mit seiner monumentalen Größe (Nutzungsfläche von rund 65.000 m²) und modernen Ausstattung. Neben Zwischendecken aus Eisenbeton befanden sich zahlreiche Personenaufzüge sowie sechs ausschließlich für Gefangenentransporte vorgesehene Spezialaufzüge. Das Gebäude sollte die bereits nach wenigen Jahrzehnten an ihre Kapazitätsgrenzen gekommenen Justizbauten in der Augustinerstraße und Weintraubengasse ersetzen und bot genug Platz für alle Nürnberger Gerichte und Staatsanwaltschaften. Fürth war bis 1932 noch eigenständiger Landgerichtssitz. (…)
Der Schwurgerichtssaal 600 war der größte Gerichtssaal Nordbayerns. Der Begriff Schwurgerichtssaal kommt ursprünglich daher, dass hier bis zum Jahre 1924 ein Geschworenengericht tagte, das aber dann in Deutschland generell abgeschafft wurde. Der Begriff hielt sich, da mit hauptamtlichen Richtern und Schöffen besetzte Strafkammern, die für besonders schwere Straftaten zuständig ist, nach wie vor als Schwurgericht bezeichnet werden. Bis Februar 2020 fanden in dem Saal die Prozesse des Landgerichts Nürnberg-Fürth statt.[2] Bekannt wurde der Gerichtssaal 600, als darin nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 bis 1949 der Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher und die Nachfolgeprozesse stattfanden. Zu diesem Zweck hatte man die Rückwand des Saales entfernt, eine Zuschauertribüne eingerichtet, zusätzliche Türen eingebaut und den Saal mit zahlreichen Neonröhren ausgestattet, um Filmaufnahmen anfertigen zu können.
Bedeutsam waren ebenfalls die Beleidigungsprozesse zur Zeit der Weimarer Republik zwischen Julius Streicher, Herausgeber des aus Nürnberg stammenden nationalsozialistischen Zeitung Der Stürmer, und dem damaligen Nürnberger Oberbürgermeister Hermann Luppe. Luppe war Verfechter der Demokratie und regelmäßig hetzerischen Verleumdungen in Streichers Blatt ausgesetzt, gegen die sich Luppe auch juristisch zur Wehr setzte. 1925 war zu einem der Prozesse Adolf Hitler als Zeuge geladen und sagte im Saal 600 aus.
Im Jahr 1961 wurde der ursprüngliche Zustand des Neorenaissance-Saales aus dem Jahr 1916 weitgehend wiederhergestellt. Dabei wurden die Zuschauertribüne und die Neonbeleuchtung entfernt und die ursprüngliche Saalrückwand wieder eingezogen. Der weitgehend holzgetäfelte Saal mit profilierter Kassettendecke ist im Stil der späten Neorenaissance gehalten, die die Formen der Renaissance in zunehmend abstrahierender Art verwendete. Anstelle der im Jahr 1945 installierten Röhrenbeleuchtung sind unauffällig eingebaute Deckenfluter sowie Kristalllüster montiert. Die Bestuhlung des Saales ist modern. Die beiden marmornen Richtertüren zeigen in den bronzenen Supraporten Symbole der Gerechtigkeit (Waage, Gesetzestafeln der Zehn Gebote) und der Zeit (Stundenglas mit Flügeln und Stern). Das ebenfalls marmorne Hauptportal des Saales thematisiert in der bronzenen Supraporten-Kartusche den Sündenfall Adams und Evas am Baum der Erkenntnis von Gut und Böse als mythologisch ersten Gebotsverstoß des Menschen und dessen Ahndung durch Gott im biblischen Buch Genesis. Die von Früchten bekrönte Kartusche wird von nackten Jünglingen mit Tüchern flankiert, die das Germanische Recht (links, Schwert) und das Römische Recht (rechts, Fascis) personifizieren. Unterhalb der Kartusche ist das abgeschlagene und geflügelte Gorgoneion der Medusa mit schlangendurchzüngelten Haaren und schmerzverzerrtem Antlitz angebracht. Das Medusenhaupt ist als Symbol der Bestrafung in der antiken griechischen Mythologie zu deuten. Über dem Richterstuhl hängt unterhalb der Saaldecke ein modernes bronzenes Kruzifix. Statt mit der üblichen Dornenkrone ist Jesus am Kreuz mit Königskrone dargestellt.
Nachdem im Jahr 2017 der historische Justizpalast mit einem modernen Sitzungsaalgebäude ergänzt wurde, wurde das alte Justizgebäude dem Bayerischen Finanzministerium unter der Leitung von Markus Söder unterstellt. Dieser plante den Schwurgerichtssaal 600 in das Memorium Nürnberger Prozesse fest zu integrieren und den Saal so herzurichten, wie er zur Zeit der Nürnberger Prozesse ab 1945 aussah.[5]
Der Schwurgerichtssaal, Ort der Hauptverhandlung, konnte seit dem 22. November 2010 an verhandlungsfreien Tagen im Rahmen eines Besuches der Dauerausstellung Memorium Nürnberger Prozesse besichtigt werden. Während einer Gerichtsverhandlung konnte der Gerichtssaal nur durch vier Fenster vom Museum aus eingesehen werden. Das Fotografieren des Saales war dabei nicht erlaubt.
Seit 2020 kann der Saal täglich besichtigt werden, da der für Verhandlungen genutzte Saal in das neu gebaute Strafjustizzentrum westlich verlegt worden ist. (danke Wikipedia!)
133 Bauteile auf 12 Bögen 21x30 cm.
Ein Farbbild eines gebauten Modells ergänzt deutsche Bauanleitung. Die Klebelaschen der Elemente wurden mit Nummern der anzuklebenden Teile versehen, was noch zusätzliche Hilfe bei dem Zusammenkleben für wenig geübte Modellbauer des Modells darstellt.
Feiner Druck, originalgetreue Graphik der Mauerwerke