
Norwegische Stabkirche Wang aus dem 12. Jh. versetzt im 18. Jh. nach Brückenberg bei Krummhübel (heute Karpacz in Polen) als Kartonmodellbausatz des GPM-Verlahes (Katalog-Nr. 961 – 6/2005) im Maßstab 1:150.
Die Stabkirche Wang ist eine mittelalterliche norwegische Stabholzkirche aus Vang, die 1841 vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. erworben und in Brückenberg (heute polnisch Karpacz Górny), mittlerweile Ortsteil von Krummhübel (heute Karpacz) im Riesengebirge in der damaligen preußischen Provinz Schlesien wieder aufgebaut wurde. Die Kirche besteht aus norwegischem Kiefernholz und ist reich mit Schnitzereien versehen, zum Beispiel mit Tierdarstellungen und Ornamenten. Ein separater Laufgang um das Kirchenschiff dient zu Meditationszwecken und schützt das Kircheninnere vor Kälte. Die tragende Konstruktion des Gebäudes besteht ausschließlich aus hölzernen Teilen und verwendet keine eisernen Nägel.
Die Kirche soll nach mündlicher Überlieferung ursprünglich an einem anderen Ort in der Nähe von Vang gestanden haben. Sie sei dann nach Vang versetzt und umgebaut worden. Dass eine solche Versetzung und ein Umbau stattgefunden haben, lassen die wahrscheinlich gekürzten Säulen vermuten. Sie haben in den 1841 angefertigten Zeichnungen von F. W. Schiertz keine Verbindung zum Dach, das direkt auf den Außenwänden ruht. Eine solche Konstruktion ist sehr ungewöhnlich und wahrscheinlich nicht primär.
Die Kirche stand etwa vom dritten Viertel des 12. Jahrhunderts bis 1841 in der südnorwegischen Ortschaft Vang in der Region Valdres auf einem Kirchhof im Herzen der Ortschaft unmittelbar neben dem Vangsee. Auf diesem Platz ist eine Gedenktafel angebracht. Die neue Kirche von Vang wurde neben der Stabkirche gebaut. Um Platz für die neue Kirche zu schaffen, wurde der Laubengang bereits 1839 abgerissen. Die Stabkirche und die neue Kirche standen einige Jahre nebeneinander; die Stabkirche wurde bis zur Einweihung der neuen Kirche am 9. April 1840 für Gottesdienste benutzt.
Als die Stabkirche zum Abriss freigegeben wurde, kaufte sie der norwegische Maler Johan Christian Clausen Dahl. Sein Plan, sie im Osloer Stadtpark aufzustellen, scheiterte. Da er zu jener Zeit in Dresden lebte, erreichte er, dass sie der preußische König Friedrich Wilhelm IV. für 427 Mark kaufte. Dahls Schüler, der Maler und Architekt Franz Wilhelm Schiertz, baute die Kirche 1841 in Vang ab, zerlegte sie in ihre Einzelteile und überführte sie nach Berlin. Dort sollte das Bauwerk auf der Pfaueninsel etwas verändert wieder aufgebaut werden. Dieses Vorhaben wurde allerdings nicht verwirklicht.
Nach dem Transport nach Stettin und weiter zum königlichen Museum in Berlin wurde sie im Frühjahr 1842 auf Initiative der Gräfin Friederike von Reden nach Krummhübel (heute Karpacz) im Riesengebirge gebracht. Das Grundstück am Schwarzen Berg in Brückenberg schenkte Graf Christian Leopold von Schaffgotsch. Der Platz liegt unterhalb der Schneekoppe. Am 2. August 1842 legte Friedrich Wilhelm IV. den Grundstein und am 28. Juli 1844 fand die feierliche Eröffnung und Weihe in Anwesenheit des Königs statt. Nach dem Tod der Gräfin im Jahr 1856 wurde zu ihren Ehren eine Gedenktafel von dem Architekten Friedrich August Stüler mit Bildnisrelief aus Alabaster am Berghang bei der Kirche aufgestellt. Der neue frei stehende Glockenturm aus Granit mit zwei Glocken stammt ebenfalls von dem Architekten.
Neben der Kirche befinden sich ein Pfarrhaus mit Gemeinderaum und eine moderne Holzschnittskulptur des auferweckten Lazarus. Die Skulptur stifteten am 28. Juli 1994 der Schlesische Johanniterorden, die Gemeinschaft evangelischer Schlesier und die Familie von Kassel. Es gibt auch einen kleinen Souvenirladen. (danke Wikipedia!)
Polnische Bauanleitung ergänzen zahlreiche Montagezeichnungen.