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der Torfkahn aus dem Teufelsmoor 1:50 einfach
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Der Torfkahn aus dem Teufelsmoor als einfacher Kartonmodellbausatz des Deutschen Schifffahrtsmuseums aus dem Jahr 1999 im Maßstab 1:50.
Modellzeichnungen: Rainer Braunschweig.
Ein Torfkahn ist eine Art Lastkahn aus dem Teufelsmoor in der Nähe von Bremen.
Um 1720 begann die staatliche Moorkolonisation im Teufelsmoor. Der Moorkolonisator Jürgen Christian Findorff legte im Auftrage des englisch-hannoverschen Königs Georg II. 1751 systematisch Dörfer und Gräben an. Vorherige Versuche der Kolonisation benutzten teilweise bereits die Wasserwege der Hamme, Wörpe und Wümme. Angelegte Wege waren kaum mit Fuhrwerken befahrbar oder nur als „gesandete“ Wege angelegt. Besonders Findorff förderte den Ausbau von Entwässerungskanälen, teilweise auch als Grenzlinien zu den einzelnen Grundstücken und führte sie in schiffbaren Kanälen zusammen. Ebenso verpflichtete er die Moorbauern, die Kanäle zu pflegen und zu unterhalten. Die Bauern, aber auch einige kleine Werften, bauten Torfkähne und nutzten die Kanäle als Verkehrsnetz. Erhalten blieb die Grotheersche Werft (1850 bis 1954 in Betrieb) in Schlußdorf, die seit 1977 als Museum Torfschiffswerft zu sehen ist.
Die Torfkähne aus dem Teufelsmoor werden nach Hunt unterschieden. Am häufigsten sind die ½-Hunt-Kähne, die etwa 9,5 Meter lang (ohne Ruderblatt) und 1,8 Meter breit sind. Daneben gibt es noch den ¼-Hunt und den Hunt. Ein Hunt war das Bremer Torfmaß und entsprach 100 Körben, das waren etwa 12 Kubikmeter.
Charakteristisch für den Torfkahn ist das braun gefärbte Luggersegel, das etwa 12 Quadratmeter groß ist und am 6 Meter hohen Mast hängt. Es fuhren auch größere Kähne (bis 400 Tonnen Last) auf den breiteren Gewässern, besonders der Hamme bis Melchers Hütte. Dazu zählen die sogenannten Eichenfahrer (Bremer Schiffe mit geeichter Ladekapazität, aber auch Schiffe aus Eiche), kurze Zeit gab es auch holländische Schuten. Die Holländer sollten das Monopol der Bremer Eichenfahrer unterlaufen. Eine dieser Schuten und auch ein typischer Torfkahn befinden sich im Museum für Torfschifffahrt und Torfabbau in der Museumsanlage in Osterholz-Scharmbeck.
Der wichtigste Erwerb für die Bauern war der Verkauf von Torf, der bis ins 20. Jahrhundert wichtiges Heizmaterial war. Im nahegelegenen Bremen fanden sie reichlich Abnehmer dafür. So wurde der Torf auf den Kanälen bis in die verschiedenen Torfhäfen wie Walle, Gröpelingen, Vegesack und dem in Bremen-Findorff gesegelt (früher bis 1,8 Kilometer, heute 300 Meter Kailänge). In den ersten Jahren wurde der Transport von den Sammelstellen (z. B. besagter Stelle bei Melchers Hütte) durch die größeren Schiffe der Eichenfahrer durchgeführt. Als der Gewinn für die Moorbauern durch die Zwischenhändler und deren Handelspraxis immer geringer wurde, lohnte auch der direkte Transport nach Bremen. Bremen war von Worpswede mit dem Torfkahn in zirka drei bis vier Tagen durch die damals unbegradigte Hamme erreichbar. Später wurde die sogenannte Semkenfahrt „gestochen“, die durch Abkürzen des bisherigen Weges durch Hamme, Lesum und Wümme die Fahrt auf ein bis zwei Tage reduzierte. Bei ungünstigen Winden aus Westen wurde der beladene Kahn nach Bremen meistens getreidelt (gezogen), gestakt oder gewriggt (eine achtförmige Bewegung mit einem langen Stechpaddel), meist erst auf der Rücktour konnte bei Westwind das braune Segel eingesetzt werden. Seitenschwerter verhindern die Drift und ermöglichen eine kursgenaue Fahrt. Die Kurven konnten meist ebenfalls mit dieser Segelart befahren werden.
Die genaue Zahl von Kähnen zur Blütezeit der Torfschifffahrt ist in der einschlägigen Literatur nur ungefähr abzuschätzen. Es wird von 1700 Torfkähnen im Bereich des Teufelsmoores berichtet. Teilweise ist an einigen Stellen die Rede von 35.000 Schiffsbewegungen pro Jahr. Augenzeugen berichten aber noch aus der Nachkriegszeit von vollen Torfkahnhäfen, von denen die meisten nicht mehr existieren. Auch die Kanäle wurden mit den Modernisierungen der 1960er und 1970er Jahre zugunsten von Straßen zugeschüttet oder zumindest erheblich im Querschnitt verkleinert, so dass nur noch Wasserabzugsgräben übrig blieben. Die heute noch befahrbaren Strecken sind nur noch ein kleines Abbild der alten Verbindungen. Eine Wiederbelebung von Strecken (wie z. B. des Hamme-Oste-Kanals), wie sie in Teilen der Niederlande erfolgt, ist aus Naturschutzgründen z. Zt. nicht zu erwarten. (danke Wikipedia!)
Modelllänge: ca. 20 cm!
Bauzeichnungen und Montageskizzen ergänzen deutsche Bauanleitung.
Modellzeichnungen: Rainer Braunschweig.
Ein Torfkahn ist eine Art Lastkahn aus dem Teufelsmoor in der Nähe von Bremen.
Um 1720 begann die staatliche Moorkolonisation im Teufelsmoor. Der Moorkolonisator Jürgen Christian Findorff legte im Auftrage des englisch-hannoverschen Königs Georg II. 1751 systematisch Dörfer und Gräben an. Vorherige Versuche der Kolonisation benutzten teilweise bereits die Wasserwege der Hamme, Wörpe und Wümme. Angelegte Wege waren kaum mit Fuhrwerken befahrbar oder nur als „gesandete“ Wege angelegt. Besonders Findorff förderte den Ausbau von Entwässerungskanälen, teilweise auch als Grenzlinien zu den einzelnen Grundstücken und führte sie in schiffbaren Kanälen zusammen. Ebenso verpflichtete er die Moorbauern, die Kanäle zu pflegen und zu unterhalten. Die Bauern, aber auch einige kleine Werften, bauten Torfkähne und nutzten die Kanäle als Verkehrsnetz. Erhalten blieb die Grotheersche Werft (1850 bis 1954 in Betrieb) in Schlußdorf, die seit 1977 als Museum Torfschiffswerft zu sehen ist.
Die Torfkähne aus dem Teufelsmoor werden nach Hunt unterschieden. Am häufigsten sind die ½-Hunt-Kähne, die etwa 9,5 Meter lang (ohne Ruderblatt) und 1,8 Meter breit sind. Daneben gibt es noch den ¼-Hunt und den Hunt. Ein Hunt war das Bremer Torfmaß und entsprach 100 Körben, das waren etwa 12 Kubikmeter.
Charakteristisch für den Torfkahn ist das braun gefärbte Luggersegel, das etwa 12 Quadratmeter groß ist und am 6 Meter hohen Mast hängt. Es fuhren auch größere Kähne (bis 400 Tonnen Last) auf den breiteren Gewässern, besonders der Hamme bis Melchers Hütte. Dazu zählen die sogenannten Eichenfahrer (Bremer Schiffe mit geeichter Ladekapazität, aber auch Schiffe aus Eiche), kurze Zeit gab es auch holländische Schuten. Die Holländer sollten das Monopol der Bremer Eichenfahrer unterlaufen. Eine dieser Schuten und auch ein typischer Torfkahn befinden sich im Museum für Torfschifffahrt und Torfabbau in der Museumsanlage in Osterholz-Scharmbeck.
Der wichtigste Erwerb für die Bauern war der Verkauf von Torf, der bis ins 20. Jahrhundert wichtiges Heizmaterial war. Im nahegelegenen Bremen fanden sie reichlich Abnehmer dafür. So wurde der Torf auf den Kanälen bis in die verschiedenen Torfhäfen wie Walle, Gröpelingen, Vegesack und dem in Bremen-Findorff gesegelt (früher bis 1,8 Kilometer, heute 300 Meter Kailänge). In den ersten Jahren wurde der Transport von den Sammelstellen (z. B. besagter Stelle bei Melchers Hütte) durch die größeren Schiffe der Eichenfahrer durchgeführt. Als der Gewinn für die Moorbauern durch die Zwischenhändler und deren Handelspraxis immer geringer wurde, lohnte auch der direkte Transport nach Bremen. Bremen war von Worpswede mit dem Torfkahn in zirka drei bis vier Tagen durch die damals unbegradigte Hamme erreichbar. Später wurde die sogenannte Semkenfahrt „gestochen“, die durch Abkürzen des bisherigen Weges durch Hamme, Lesum und Wümme die Fahrt auf ein bis zwei Tage reduzierte. Bei ungünstigen Winden aus Westen wurde der beladene Kahn nach Bremen meistens getreidelt (gezogen), gestakt oder gewriggt (eine achtförmige Bewegung mit einem langen Stechpaddel), meist erst auf der Rücktour konnte bei Westwind das braune Segel eingesetzt werden. Seitenschwerter verhindern die Drift und ermöglichen eine kursgenaue Fahrt. Die Kurven konnten meist ebenfalls mit dieser Segelart befahren werden.
Die genaue Zahl von Kähnen zur Blütezeit der Torfschifffahrt ist in der einschlägigen Literatur nur ungefähr abzuschätzen. Es wird von 1700 Torfkähnen im Bereich des Teufelsmoores berichtet. Teilweise ist an einigen Stellen die Rede von 35.000 Schiffsbewegungen pro Jahr. Augenzeugen berichten aber noch aus der Nachkriegszeit von vollen Torfkahnhäfen, von denen die meisten nicht mehr existieren. Auch die Kanäle wurden mit den Modernisierungen der 1960er und 1970er Jahre zugunsten von Straßen zugeschüttet oder zumindest erheblich im Querschnitt verkleinert, so dass nur noch Wasserabzugsgräben übrig blieben. Die heute noch befahrbaren Strecken sind nur noch ein kleines Abbild der alten Verbindungen. Eine Wiederbelebung von Strecken (wie z. B. des Hamme-Oste-Kanals), wie sie in Teilen der Niederlande erfolgt, ist aus Naturschutzgründen z. Zt. nicht zu erwarten. (danke Wikipedia!)
Modelllänge: ca. 20 cm!
Bauzeichnungen und Montageskizzen ergänzen deutsche Bauanleitung.