
Das Marine-Ehrenmal Laboe ist ein bedeutendes Denkmal an der Ostsee in Laboe bei Kiel, das den gefallenen Seeleuten beider Weltkriege gewidmet ist. Es wurde 1936 eingeweiht und dient heute als Gedenkstätte für die Besatzungen der deutschen Kriegsmarine, der Handelsmarine sowie aller anderen Seefahrer, die im Dienst auf See ihr Leben verloren haben. Gleichzeitig ist das Ehrenmal auch ein Mahnmal für den Frieden und die Bedeutung der zivilen Schifffahrt.
Geschichte und Hintergrund
Das Marine-Ehrenmal wurde ursprünglich in den 1920er Jahren vom Deutschen Marinebund in Auftrag gegeben, um an die gefallenen deutschen Seeleute des Ersten Weltkrieges zu erinnern. Der Architekt Gustav August Munzer entwarf das Bauwerk, das 1936 nach mehreren Jahren Bauzeit eingeweiht wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Denkmal auch den Opfern dieses Krieges gewidmet, wobei es eine übergreifende Gedenkstätte für alle Seefahrer wurde, unabhängig von Nationalität und Zeit.
Architektur und Aufbau
Das Marine-Ehrenmal besteht aus einem hohen, etwa 85 Meter hohen Turm, der weithin sichtbar ist. Der Turm erinnert in seiner Form an einen Schiffsbug und symbolisiert die maritime Tradition und den Stolz der Seefahrer. Im Inneren des Turms befindet sich eine Wendeltreppe, die zu einer Aussichtsplattform führt. Von dort hat man einen beeindruckenden Blick über die Kieler Förde und die Ostsee.
Im Sockelbereich des Turms gibt es eine Gedenkhalle, in der Tafeln mit den Namen von Schiffen und Besatzungen angebracht sind, die in den Weltkriegen und darüber hinaus auf See geblieben sind. Auch an zivile Seeleute und Rettungskräfte wird gedacht, die im Einsatz auf See ihr Leben ließen.
Neben dem Turm befindet sich eine unterirdische Gedenkhalle, die in Form einer Krypta gestaltet ist. Dort herrscht eine ruhige und ehrwürdige Atmosphäre, die zur Reflexion und zum Gedenken an die Opfer des Krieges einlädt.
U-Boot U 995
Ein weiteres Highlight des Ehrenmals ist das in unmittelbarer Nähe ausgestellte U-Boot U 995. Dieses U-Boot der Klasse VII C der ehemaligen Kriegsmarine wurde nach dem Krieg von Norwegen übernommen und später als Museumsschiff an Deutschland zurückgegeben. Es liegt seit 1972 als technisches Denkmal neben dem Ehrenmal und ist ein beeindruckendes Exponat, das den Besuchern Einblicke in die Technologie und das Leben an Bord eines U-Bootes während des Zweiten Weltkriegs bietet.
Bedeutung als Mahnmal
Das Marine-Ehrenmal in Laboe hat sich über die Jahrzehnte hinweg von einem rein nationalen Kriegsdenkmal zu einem internationalen Mahnmal für alle Seeleute und Seefahrer entwickelt, die ihr Leben auf See verloren haben. Es ist ein Ort der Erinnerung, aber auch ein Symbol für Frieden und Völkerverständigung.
In seiner heutigen Funktion steht das Ehrenmal für die Bedeutung der Seefahrt im globalen Kontext und ehrt nicht nur militärische Opfer, sondern auch die Besatzungen ziviler Schiffe, die in Konflikten oder bei Seenotrettungen ihr Leben verloren haben.
Besucher und heutige Nutzung
Das Marine-Ehrenmal und das U-Boot U 995 sind beliebte Besuchsziele in Schleswig-Holstein. Jährlich besuchen tausende Menschen diese Gedenkstätte, um die Geschichte der deutschen Marine und der Seefahrt kennenzulernen, aber auch um den Ausblick über die Ostsee zu genießen.
Das Ehrenmal dient nicht nur als Gedenkstätte, sondern auch als historisches Lernzentrum, in dem Besucher mehr über die maritime Geschichte Deutschlands und die globalen Auswirkungen des Seekriegs erfahren können. Das Denkmal ist ganzjährig zugänglich, und Führungen werden angeboten, um den Besuchern die Geschichte und Bedeutung des Ortes näherzubringen.
Fazit
Das Marine-Ehrenmal Laboe ist ein wichtiges Denkmal, das die maritime Tradition Deutschlands mit dem Gedenken an die Verluste der Seeleute beider Weltkriege verbindet. Es dient als Symbol für die Gefallenen, aber auch als Mahnmal für den Frieden und die Rolle der Schifffahrt in der globalen Geschichte. Mit seiner markanten Architektur und der beeindruckenden Lage an der Ostsee bleibt es ein herausragendes Zeugnis der maritimen Kultur und Geschichte Deutschlands.