Eine markante Schiffskonstruktion und ein seltener Kartonmodellbausatz des MM-Verlages (Nr.4-5/1988): britischer Flak-Kreuzer HMS DIDO im Maßstab 1:250.
Modellentwurf: Andrzej Krasnicki.
Mitte der 1930er hat die Royal Navy angesichts der Aufrüstung der italienischen Luftwaffe im Mittelmeerraum intensive Bemühungen unternommen, ihre Flottenverbände mit Flak-Schutz auszustatten. Es entstand die Idee eines leichten Kreuzers mit hoher Geschwindigkeit und guter Flak-Bewaffnung. Die Konzeption wurde in der Praxis durch zwei alte, aus dem 1. Weltkrieg stammenden und günstig umgerüsteten C-Class-Kreuzer, HMS COVENTRY und HMS CURLEW erprobt. Die Erfahrungen waren positiv und es wurde beschlossen, moderne Einheiten einer solchen Klasse anzuschaffen. Der damalige Leiter des Konstruktionbüros der Royal Navy, Sir Stanley Godall entwarf das Projekt eines etwa 5500t-großen und mit 10x 132mm-Universalgeschützen bewaffneten Schiffes. Die mittleren, automatischen und völlig abgedeckten 132mm-Geschütze stellten die weltweit erste DP-Bewaffnungsklasse (Double Purpose = für zwei Zwecke, d.h. als Luft- und Seeziel-Geschütze) dar. Die Geschützkonstruktion ließ den Visierwinkel bis zu 80° erhöhen, ein Turm wog etwa 80 t und seine Feuergeschwindigkeit betrug bis zu 18 Schüsse pro Minute. Die Britische Admiralität orderte die ersten 7 Schiffe der Klasse, HMS DIDO, HMS NAIAD, HMS URYALUS, HMS PHOEBE, HMS SIRIUS (als ein 1:400-Wasserlinienmodell bei MODELLSERVICE sofort lieferbar!), HMS BONAVENTURE, HMS HERMIONE im Jahre 1937, ein Jahr später die HMS CLEOPATRA, HMS SCYLLA, HMS CHARYBDIS und bereits nach Ausbruch des Krieges die HMS ARGONAUT, insgesamt also 11 Einheiten. Trotz der Bezeichnung als "zahnlose Räuber", die den Kreuzern die britischen Matrosen verliehen haben, galten die Einheiten als robust mit hoher Seetüchtigkeit.
Die HMS DIDO hat der ganzen Schiffsreihe die Klassenbezeichnung verliehen. Die Kiellegung der Einheit fand am 20. Oktober 1937 bei der Cammel Laird Werft in Birkenhaid und die Indienststellung erst am 30. September 1940 statt. Die lange Zeit bis zur Indienststellung wurde durch die Knappheit der modernsten Bewaffnung (der 132mm-DP-Geschütze) verursacht, da außer der allgemeinen Engpässe der britischen Industrie durch die Kriegshandlungen es sich bei den Geschützen um die Waffensysteme handelte, die auch für die Ausrüstung der neuen Linienschiffe der HMS KING GEORGE V -Class (bei MODELLSERVICE in der Darstellung von HMS KING GEORGE V und HMS PRINCE of WALES sofort lieferbar!) benötigt wurden... Die HMS DIDO wurde der 2. Kreuzerdivision der Home Fleet des Admiral Forbes zugeteilt, nahm bei div. Seekonvois auf dem Mittelmeer, bei der Luft- und Seeoperation um die Insel Kreta teil, während der sie einen Direkttreffer in den "B"-Turm bekam. Instandgesetzt beteiligte sie sich an dem Geleitdienst bei der Versorgung von Malta, bei der Seeschlacht in der Großen Syrte-Bucht, dann an den Operationen der 12. Kreuzerdivision (sog. Force Q) bei Bone und bei der Alliiertenlandung bei Anzio in Italien. Am 18. Juli 1957 wurde die HMS DIDO abgewrackt. Sie war das 6. Schiff in der Royal Navy -Geschichte unter diesem Namen...
Imposante Anzahl von 1 441 Elemente auf 18 Bögen 21x34 gewährleisten eine ausführliche Darstellung aller Waffen (10x 132mm-Flak-Geschütze in 5 Türmen, 2x4 40mm-"pom-pom"-Geschütze, 6x 20mm-Oerlikon-Geschütze, 6x 533mm Torpedorohre), Decks, Aufbauten, Ausrüstung...
Die HMS Dido kann als Vollrumpfmodell und auch als Wasserlinienmodell baubar.
* Standarisierte Lesercut- und Ätz-Relinge, so wie Niedergänge und Leitern (ebenfalls als Ätz- oder Lasercut-Sätze) können für das Modell aus unserem Zurüstteil-Sortiment zusätzlich bestellt werden!
** Verstärkungskarton für das Unterkleben der tragenden Skelett-Elementen (Spanten, Decks und Aufbaudecks, Längsträger, etc.) kann auch zusätzlich mitbestellt werden!
Modelllänge: 62,5cm!
Kein Feuerwerk (im Vergleich mit den modernsten Bastelbogen) aber reife Graphik, gute Farbgebung. Mit etwas handwerklichem Engagement lässt sich aus dem ohnehin gut detallierten Bausatz noch einiges optisch herausholen.
Bauzeichnungen und Detailskizzen ergänzen die polnische Bauanleitung.